Auch Müslüm Yelken (links) – hier gegen Salavtore Muto vom SV Oberachern – baute in der zweiten Halbzeit ab. Foto: Eibner

Oberliga: Jago Maric sucht Erklärungen für schwache zweite Halbzeit beim SV Oberachern.

Der FC Villingen unterlag beim SV Oberachern mit 1:3. Die Nullachter haben damit die Tuchfühlung zu den Spitzenpositionen erst einmal verloren.

Die Villinger sind aber in bester Gesellschaft. Auch Teams wie die Stuttgarter Kickers oder der FSV Bissingen haben im Waldseestadion verloren. Beachtlich ist, dass der SVO von seinen 33 Punkten satte 30 Zähler vor eigenem Publikum geholt hat.

Eine Hiobsbotschaft hatte es für 08-Coach Jago Maric bereits vor dem Anpfiff gegeben. Kapitän Benedikt Haibt fiel aufgrund einer Erkältung kurzfristig aus. Das Fehlen des besten 08-Torschützen machte sich nicht nur aufgrund dessen Gefährlichkeit bemerkbar. Haibt ist eben einer der Antreiber der Villinger, kaum zu ersetzen. "Er hat uns in einigen Situationen sicherlich gefehlt", meinte auch Maric.

Dabei verkaufte sich Volkan Bak – der junge Haibt-Ersatz – nicht einmal schlecht. Seine präzise Flanke auf Damian Kaminski leitete das Villinger 1:0 ein. "Wir haben es in der ersten Halbzeit gut gemacht. Wir waren aggressiv und unser Umschaltspiel hat sehr gut funktioniert", lobte Maric. Gegen die zunächst kompakten Villinger fanden die im eigenen Stadion erfolgsverwöhnten Gastgeber dann auch kein Mittel. Ein Gallus-Freistoß gegen den Pfosten blieb die einzige gefährliche Aktion des offensivstarken SV Oberachern.

Ein Rätsel war es dann für Maric, wieso seine Schützlinge im zweiten Durchgang plötzlich fast alles einstellten, was sie vor der Pause stark gemacht hatte. "Da waren wir nicht gierig genug und haben die entscheidenden Zweikämpfe verloren. So darf man einfach nicht auftreten", ärgerte er sich. Im Mittelfeld wurde gegen den unbequemen und kampfstarken Gegner deutlich, dass auch Neuzugang Müslüm Yelken kräftemäßig noch Zeit braucht. Er wurde in der 57. Minute gegen Patrick Haag ausgewechselt. Ebenso konnte sich Umut Sönmez nur noch einmal durchsetzen. Der Angreifer hatte in der 73. Minute Pech, dass der sehr gute SVO-Keeper Xaver Pendinger seinen Schuss parierte. Solche Szenen hätte man sich von Sönmez öfters gewünscht.

Derweil probierten Akteure wie Tevfik Ceylan, Gianluca Serpa und Tobias Weißhaar nach vorne bis zum Schluss alles, um zumindest noch einen Punkt mitzunehmen. "Wir müssen jetzt hinterfragen, ob jeder Spieler alles gegeben hat", bemängelte Coach Jago Maric den fehlenden Einsatz einiger seiner Akteure.

Er richtete den Blick auch schon auf das Pokal-Halbfinale gegen den SV Linx. "Ich werde jetzt nicht zulassen, dass wir nachlassen. Wir dürfen unsere Spannung nicht verlieren", mahnte er an. Deshalb sind die Nullachter auch am Samstag gegen den 1. Göppinger SV besonders gefordert.

  Alternativen

Nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Torjäger Benedikt Haibt setzte 08-Coach Jago Maric in Oberachern in der Startelf auf Volkan Bak (23). Viel mehr Alternativen standen ihm nicht zur Verfügung. Auf der Bank saßen mit Patrick Haag, Mauro Chiurazzi, Sanoussy Baldé, Saheed Mustapha und Pietro Morreale nur noch Abwehr- oder Mittelfeldspieler. Mit Yanick Haag hatte sich Ende März bekanntlich ein Offensivakteur verabschiedet.

  Negativbilanz "Ich habe hier auch als Spieler nicht oft gewonnen", erinnerte sich 08-Coach Jago Maric nach dem 1:3 in Oberachern bei der Pressekonferenz. Ebenso sei seine Bilanz als Trainer im Waldstadion mit zwei Unentschieden und einer Niederlage nicht überragend. "Jetzt hoffe ich, dass wir uns nächste Saison wiedersehen und wir hier die Punkte holen."

  Erfolgsserie Der Tabellenzweite aus Bahlingen hat nach dem 3:0 gegen Freiberg die letzten fünf Partien hintereinander gewonnen. Am Mittwoch folgt die Nachholpartie gegen den SSV Reutlingen. Am Samstag steht dann die Begegnung beim zuletzt dreimal erfolgreichen FV Ravensburg an, ehe der FC Villingen am Samstag, 20. April, auf der Ponderosa zu Gast ist.

  Negativserie Derweil haben sich die stark besetzten Reutlinger im Verfolgerduell beim FSV Bissingen nicht für ihre schwachen Auftritte gegen Spielberg (1:1) und in Friedrichstal (0:3) rehabilitieren können. Die Reutlinger unterlagen mit 0:2, warten somit seit drei Spielen auf einen Sieg.

  Abschied Beim Oberliga-Aufsteiger TSV Ilshofen hat der erfolgreiche Spielertrainer Ralf Kettemann angekündigt, den Verein nach acht Jahren im Sommer verlassen zu wollen. Seine in der Vorrunde starke Elf holte aus den vergangenen vier Spielen nur einen Punkt.