Auf Matthias Schmitz (links) und Leander Vochatzer kommt am Samstag ein dicker Brocken zu.Fotos: Kara Foto: Schwarzwälder Bote

Regionalliga: TSG Balingen will dem FSV Frankfurt ein "ekliger Gegner" sein

Mit einem knackigen Heimspiel-Doppelpack beendet Fußball-Regionalligist TSG Balingen das Jahr 2020. Am Samstag kommt der Tabellenvierte FSV Frankfurt in die Balinger Bizerba-Arena (Anpfiff: 14 Uhr).

FSV Frankfurt und Kickers Offenbach – derzeit Tabellendritter – heißen die beiden namhaften Gegner, denen sich die Regionalliga-Fußballer der TSG Balingen am Samstag und am kommenden Dienstag noch stellen müssen, ehe es für sie in eine kurze Pause über Weihnachten und Neujahr geht. Schwieriger könnte das Programm zum Ende des Jahres also kaum sein.

"Der FSV ist eine sehr gute Mannschaft. Sie hat eine starke Entwicklung genommen, seit Thomas Brendel das Traineramt übernommen hat und auch noch gute Leute dazubekommen", sagt TSG-Cheftrainer Martin Braun. Es wäre also vermessen, die samstäglichen Gäste allein auf ihr Offensiv-Duo Muhamed Alawie (8 Tore) und Arit Güclü (7) – die beiden haben das Gros der 25 Frankfurter Treffer erzielt – zu reduzieren. "Natürlich hat Frankfurt Offensivspieler, die Tore erzielen können. Die Mannschaft ist aber auf allen Positionen top-besetzt, hat schnelle Außenspieler, ist insgesamt sehr homogen, defensiv stabil, und hat mit Daniel Endres einen Top-Mann im Tor. Der FSV gewinnt die Spiele, die er gewinnen muss", so TSG-Trainer Braun.

Dennoch rechnet er sich etwas aus, doch dann, so der Ex-Profi, "muss bei uns ganz viel zusammenpassen und auch noch das nötig Glück dazukommen. Entscheidend für uns ist, dass jeder seine Aufgabe bis zur letzten Minute erfüllt und jeder das Optimale aus sich herausholen will. An einem guten Tag sind wir auch gegen die Spitzenmannschaften konkurrenzfähig." Schließlich wäre es nicht das erste Mal in dieser Saison, in der die Eyachstädter einem Favoriten ein Bein stellen.

In der vergangenen Spielzeit unterlag Balingen dem FSV Frankfurt zweimal. Gleich am ersten Spieltag setzte es in Frankfurt eine 1:2-Niederlage – in der Bizerba-Arena zog die TSG zu Beginn der Rückrunde mit 1:4 den Kürzeren –, die fast schon sinnbildlich für die schließlich aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochenen Runde stand. Bis zur 90. Minute führte die TSG am Bornheimer Hang 1:0, um dann noch zwei Gegentreffer zu kassieren. "Dieses Spiel werde ich wohl nie vergessen", sagt Lukas Foelsch, kickender Coach der Balinger. "Vor dem 1:1 habe ich von einem Gegenspieler den Ellenbogen ins Gesicht bekommen, habe geblutet und musste danach zum Zahnarzt, weil ein paar Zähne locker waren. Aber der Schiedsrichter hat in dieser Situation nicht gepfiffen." Trotzdem freut er sich auf das Wiedersehen mit dem FSV. "Das wird eine harte Nuss, aber es ist einfach schön, sich mit Profi-Teams mit einer solchen Tradition und Erfahrung in höheren Ligen messen. Wir wollen ein ekliger Gegner sein, und wenn wir unseren Job gut machen, bekommen wir unsere Chance", so Foelsch.

Weiterhin fehlen werden bei der TSG Tobias Dierberger (Augen-OP), Cedric Guarino (Oberschenkel-OP), Sascha Eisele, Marco Gaiser, Jonas Fritschi und Tom Schiffel. Tim Wöhrle, der sich nach wie vor mit Problemen an Ferse und Achillessehne herumschlägt, wird wohl ebenfalls ausfallen. "Bei einer solchen Verletzung wollen wir nicht das Risiko eingehen, dass die Sache schlimmer wird und er langfristig ausfällt. Zumal wir über den Jahreswechsel keine richtige Pause haben", sagt Braun.

Ob er gegen Frankfurt dieselbe Startelf wie beim 4:0-Heimsieg über den TSV Schott Mainz am vergangenen Dienstag auf den Platz schickt, lässt er offen. "Bisher haben wir noch nie zweimal hintereinander mit derselben Mannschaft begonnen. Ob es dieses Mal anders wird, überlege ich mir noch." Klar: Braun will sich nicht in die Karten schauen lassen.