Die Fußball-EM findet im kommenden Jahr (14. Juni – 14. Juli) in Deutschland statt. Um Tickets kann man sich noch bis zum 26. Oktober bewerben. Foto: IMAGO/ZUMA Wire/IMAGO/Aleksandr Gusev

Noch bis zum 26. Oktober kann man sich um die normalen Tickets für die Heim-EM bewerben – verkauft werden die Karten in vier Kategorien. Aber wie funktioniert der Ticket-Kauf? Wie hoch sind die Preise? Die wichtigsten Infos.

Nach der Entlassung von Hansi Flick soll der frühere Bayern-Coach Julian Nagelsmann dem deutschen Fußball nun aus der Krise helfen. Der klang bei seiner Vorstellung als neuer Bundestrainer schon mal selbstbewusst. „Ich habe keinen Bammel davor“, so der 36-jährige Trainerstar vor seiner nächsten großen Aufgabe – der Europameisterschaft im eigenen Land. „Das Verantwortungsbewusstsein habe ich schon, weil ich weiß, dass es nationales Interesse ist, eine gute Heim-EM zu spielen.“

Das Turnier findet in rund neun Monaten statt. Gespielt wird vom 14. Juni bis zum 14. Juli 2024 in zehn deutschen Stadien, für Tickets bewerben kann man sich schon jetzt. Wie man an die Karten kommt – und wie viel diese kosten.

Wie kommt man an ein Ticket?

Die Tickets für die Heim-EM werden in drei Phasen verkauft, die erste beginnt bereits Anfang Oktober. Genauer gesagt kann man sich dann auf die begehrten Tickets bewerben. Das gab die UEFA auf ihrer offiziellen Webseite bekannt.
  • Phase 1: Zwischen dem 3. und dem 26. Oktober können sich Interessierte für die Spiele der Gruppenphase bewerben. Da die Gruppen aber noch nicht ausgelost sind, kann man sich nur auf die Spielzeit und den Spielort bewerben. Austragungsorte sind Berlin, Köln, München, Frankfurt/Main, Hamburg, Dortmund, Leipzig, Gelsenkirchen, Düsseldorf und Stuttgart. Da zu erwarten ist, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt, werden die Karten nach der Bewerbungsphase im Losverfahren vergeben.
  • Phase 2: Die EM-Gruppenphase wird am 2. Dezember dieses Jahres ausgelost. Zwei Tage danach werden weitere Tickets für eine zweite Verkaufsphase freigegeben. Fans der qualifizierten Team können sich entsprechend konkret um Karten für die Spiele „ihrer“ Mannschaft bewerben. Von den insgesamt 2,7 Millionen Karten gehen damit insgesamt über 80 Prozent an die Fans.
     
  • Phase 3: Im März/April 2024 gibt es dann eine letzte Verkaufsphase – und zwar für Fans der letzten drei EM-Teilnehmer, die über die Play-offs ermittelt werden. Zudem wird es dann auch eine offizielle Resale-Plattform für den Weiterverkauf der Karten geben, laut Verband im Frühjahr 2024.

Was kosten die Tickets?

Die preisgünstigsten Eintrittskarten sind für 30 Euro erhältlich. In der Kategorie „Fans First“ werden insgesamt 270.000 Tickets zu diesem Preis für die Gruppenphase angeboten. Eine Ausnahme hier stellt nur das Eröffnungsspie dar, für das man in dieser Kategorie 50 Euro bezahlen muss. Rollstuhlplätze werden ab 30 Euro angeboten, die Begleitperson kommt kostenlos mit.

Die Sitzplätze in der Kategorie „Fans First“ befinden sich in den zehn Ausrichterstädten jeweils hinter den Toren. In der Stuttgarter MHP-Arena - die während der EM „Stuttgart Arena“ heißen wird - sind das die Cannstatter und die Untertürkheimer Kurve. Die Cannstatter Kurve, in der bei Bundesligaspielen des VfB Stuttgart Stehplätze zur Verfügung stehen, wird dann mit Sitzplätzen ausgestattet sein.

Daneben gibt es noch weitere Kategorien, auch Premium-Optionen für zentrale Plätze sind buchbar. Teurer werden die Tickets in allen Kategorien ab dem Achtelfinale. Eine Übersicht:

  • Fans First: 30 Euro (Gruppenphase), 50 Euro (Eröffnungsspiel und Achtelfinale), 60 Euro (Viertelfinale), 80 Euro (Halbfinale), 95 Euro (Finale)
  • Kategorie 3: 60 Euro (Gruppenphase), 195 Euro (Eröffnungsspiel), 85 Euro (Achtelfinale), 100 Euro (Viertelfinale), 195 Euro (Halbfinale), 300 Euro (Finale)
  • Kategorie 2: 150 Euro (Gruppenphase), 400 Euro (Eröffnungsspiel), 175 Euro (Achtelfinale), 200 Euro (Viertelfinale), 400 Euro (Halbfinale), 600 Euro (Finale)
  • Kategorie 1: 200 Euro (Gruppenphase), 600 Euro (Eröffnungsspiel), 250 Euro (Achtelfinale), 300 Euro (Viertelfinale), 600 Euro (Halbfinale), 1 000 Euro (Finale)

Wie viele Tickets werden verkauft?

In der ersten Phase (3. bis 26. Oktober) werden 1,2 Millionen Tickets für die Fans angeboten, nach der Auslosung der EM-Gruppen am 2. Dezember ab dem 4. Dezember dann eine weitere Million für die Fans der qualifizierten Nationalmannschaften. Weitere Phasen folgen nach den Playoffs im März und kurz vor dem Turnier im „Last-Minute-Verkauf“ sowie im Turnierverlauf für die K.o.-Runde.

Wird es Stehplätze geben?

Nein. „Wir sind noch nicht so weit, dass wir das für ein Turnier umsetzen können“, sagte Martin Kallen, Turnierorganisationschef der Europäischen Fußball-Union, über eine entsprechende Testphase im Europapokal.

Er verwies auch auf die baulichen Herausforderungen für zwei gleichberechtigte Fanlager und Sicherheitsbedenken der Behörden. Fanvertreter aus Deutschland seien bei dieser Entscheidung „nicht begeistert“ gewesen, hätten diese aber mitgetragen.

Und wenn man kein Ticket bekommt?

Der Rechtsexperte der Verbraucherzentrale Rico Dulinski rät vom Ticketkauf auf dem Schwarzmarkt ab: „Die Personalisierung der Karten ist eine Sicherungsmaßnahme gegen deren unkontrollierten Verkauf über den Schwarzmarkt. Nur die Person, deren Name auch auf dem Ticket steht, wird ins Stadion gelassen.“

Hat man zunächst kein Glück, versucht man es am besten in den späteren Verkaufsphasen erneut oder setzt auf die offizielle UEFA-Resale-Plattform für den Weiterverkauf der Karten. Wer ein Ticket hat, am Spieltag aber krank ist, sollte die Tickets auf offiziellem Weg zurückgeben. 

Wo spielt die DFB-Elf?

Die Austragungsorte des deutschen Teams sind bereits fix, nur die Gruppengegner werden erst noch ausgelost. Das Eröffnungsspiel bestreitet das Team von Julian Nagelsmann am 14. Juni um 21 Uhr in München, danach stehen Partien in Stuttgart (19. Juni) und Frankfurt (23. Juni) an. In der Stuttgarter Arena finden darüber hinaus vier weitere EM-Spiele statt: Gruppenspiele am 16., 23. und 26. Juni sowie eine Viertelfinalpartie am 5. Juli.