Sein Blick richtet sich auf den Kampf um den Oberliga-Klassenerhalt in den kommenden Monaten. Villingens Trainer Jago Maric sieht seine Mannschaft dafür gut vorbereitet. Foto: Marc Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Oberliga: 08-Trainer glaubt an einen sehr engen Abstiegskampf

Kurz vor dem Start des abstiegsbedrohten FC 08 Villingen in die Frühjahrsserie bilanziert Trainer Jago Maric die Vorbereitungszeit und weiß genau, was seine Mannschaft in den restlichen 14 Spielen noch erwartet. Einige Hoffnungen setzt er auf die Neuzugänge. Wir sprachen mit Jago Maric.

Herr Maric, wie fällt Ihr Fazit nach der fünfwöchigen Vorbereitungszeit aus?

Im Großen und Ganzen war unsere Vorbereitung in Ordnung. Die Jungs haben gut mitgezogen. Das Wetter – ich habe in Villingen schon schlimmerere Winter erlebt – war auch in Ordnung. Wir haben sehr viel an der konditionellen Grundlage gearbeitet. Aber erst nach den ersten zwei Punktspielen werden wir exakt sehen können, ob wir gut oder nicht so gut in der vergangenen Phase gearbeitet haben.

Welche Zielvorgaben haben Sie der Mannschaft in den zurückliegenden Testspielen gestellt?

Wir wollten kompakt hinten stehen, wenig zulassen und vorne eine möglichst hohe Effektivität erreichen. Die erstgenannte Aufgabe haben wir gut erfüllt, was auch wichtig war, da wir im Herbst natürlich zu viele Gegentore kassiert haben. Aber wir haben unterm Strich in den Testspielen zu wenig Tore geschossen.

Und dann erhält Ihr Stürmer Omar Jatta eine mehrwöchige Sperre.

Dies war völlig unnötig und hat mich sehr geärgert. Dies habe ich Omar auch so gesagt. So eine Tätlichkeit geht gar nicht. Durch seine Sperre sind die Optionen im Angriff für uns jetzt kleiner geworden, denn Ali Günes fehlt uns komplett bis zum Saisonende, Danilo Cristilli fällt aufgrund seiner Nasenprobleme noch aus, und auch Tevfik Ceylan braucht noch etwas Zeit bis zu seiner Rückkehr.

Was erwarten Sie von Ihren drei Neuzugängen?

Damian Kaminski ist ein Stürmer, der sich auch mal Eins-gegen-Eins durchsetzen kann. So einen Typ haben wir gebraucht. Er ist torgefährlich und laufstark. Unser neuer Mittefeldspieler Stjepan Geng hat viel Qualität und die Ruhe am Ball. Er fühlt sich schon sehr wohl im Team und in der Stadt. Im Fall von Müslüm Yelken möchte ich auch meinem Co-Trainer Claudio Sukale und unserem Physiotherapeuten Achim Prielipp mal ein Kompliment machen. Sie haben in den vergangenen Wochen hervorragende Arbeit geleistet, damit Müslüm wieder richtig fit wird. Er kann für uns sehr wertvoll werden.

Die ersten Oberliga-Ergebnisse haben die Ausgangssituation für Ihr Team vor dem Start in Balingen etwas verschlechtert. Wie wird dieser Kampf um den Klassenerhalt aus Ihrer Sicht laufen?

Ich glaube, dass es sich auch noch nach dieser Saison insgesamt lange hinziehen wird, bis die exakte Zahl der Absteiger feststeht. Pfullendorf und Friedrichstal sind aus meiner Sicht schon etwas abgeschlagen. Aber um die sicheren Plätze wird es sehr eng werden. Diese Saison wird für alle daran beteiligten Mannschaften noch richtig brutal.

Was wird für Ihre Mannschaft in den kommenden Monaten wichtig sein? In welchen Bereichen wollen Sie Fortschritte im Vergleich zur Herbstserie sehen?

Der Klassenerhalt wird mehr über die kämpferischen Elemente sowie die Einstellung, als über die spielerischen Momente entschieden. Sprich, wir müssen auch mal sogenannte dreckige Siege einfahren. Wir sollten ebenso in der Lage sein, gegen die vorderen Mannschaften zu punkten. Wir haben in der Herbstserie zu viele entscheidende Fehler gemacht. Diese müssen wir auf jeden Fall reduzieren.

Die entscheidenden Fehler sind noch ein gutes Stichwort. Wie kann Ihre Mannschaft diese konkrekt reduzieren?

Dies hat viel mit Konzentration, Konsequenz und Einstellung zu tun. Ich muss bei gefährlichen Situationen im Defensivbereich einfach den hundertprozentigen Willen haben, diese zu bereinigen und kein Risiko einzugehen.

Wie und wo sehen Sie Ihre persönliche Zukunft? Ihr Vertrag endet nach der Saison.

Es geht in den nächsten Wochen allein um die Mannschaft und den Verein, nicht um meine Person. Mir macht die Arbeit mit dem Team viel Freude. Unabhängig in welcher Liga es weitergeht, würde ich gerne im Sommer bleiben. Alles weitere werden sicherlich die Gespräche mit der Vereinsführung ergeben.