Die Königsfelder bejubelten bereits 44 Tore. Dies reichte zu bisher 30 Punkten – und den zweiten Tabellenplatz in der Bezirksliga. Foto: Michael Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Bezirksliga: Trainer des FV Marbach, des FC Königsfeld, des FC Pfaffenweiler und der SG Riedböhringen/Fützen ziehen Bilanzen

Noch können sich einige Teams aus der Bezirksliga Hoffnungen auf einen der beiden ersten Plätze machen. Darunter sind natürlich Tabellenführer FV Marbach (32 Punkte) und der FC Königsfeld (2./30). Als Fünfter und Siebter der Tabelle können sich der FC Pfaffenweiler und die SG Riedböhringen/Fützen (beide 25 Punkte) als weitere Kandidaten für die Aufstiegsplätze sehen. Wir sprachen mit den Trainern Michael Henseleit (FV Marbach), Jörg Klausmann (FC Königsfeld) Patrick Anders (FC Pfaffenweiler) und Nurhan Ardiclik (SG Riedböhringen/Fützen).

Wie bewerten Sie die 16 Partien Ihrer Mannschaft?

Michael Henseleit: Wir hatten selbst nicht erwartet, als Tabellenführer in die Winterpause zu gehen. Darüber sind wir natürlich nach dem holprigen Rundenstart sehr zufrieden. Bis auf die letzten beiden Partien, in denen uns die Frische sichtlich fehlte, lief es doch sehr gut bei uns. Leider hatten wir aber auf der Torhüterposition viel Pech. Ganz stark war die erste Halbzeit gegen Königsfeld (4:3) mit einer 4:0-Führung für uns. Auch die zweite Halbzeit beim SV Geisingen (4:2) war sehr gut. Gegen Grafenhausen und Aasen konnten wir noch Rückstände umbiegen. Chancenlos waren wir beim 1:5 in Hochemmingen. Jörg Klausmann: Die Tabelle lügt nach 16 Spieltagen nicht. Sicherlich war für uns von den Punkten her mehr drin. Das war zum Beispiel bei den beiden Unentschieden gegen Tennenbronn und Grafenhausen so. Auch beim 2:2 zuletzt gegen Geisingen konnten wir unsere Chancen nicht in den Sieg ummünzen. Doch die Basis für das Frühjahr ist gelegt. Patrick Anders: Platz fünf sieht für uns gut aus, doch dieser täuscht auch etwas. Wir hatten uns mehr als die 25 Punkte vorgenommen. Gar nicht zufrieden bin ich mit der Anzahl der Gegentore – derzeit 36. Bei den Spielen gegen den FC Dauchingen und den SV Hölzlebruck (jeweils 3:0) haben wir eine gute Leistung gezeigt. Überhaupt nicht einverstanden war ich mit der Leistung beim 2:5 bei der DJK Villingen. Da gab es vier Gegentore innerhalb von acht Minuten. Nurhan Ardiclik: Wir sind recht zufrieden. Wir stehen bei 25 Punkten. In den beiden vergangenen Runden hatte die SG dagegen erst neun sowie zwölf Zähler zur Winterpause auf dem Konto. Es war bei uns eine Runde mit Höhen und Tiefen. Beim 4:1 gegen Tennenbronn und beim 2:0 in Hochemmingen haben wir unser Leistungsvermögen voll abgerufen. Beim 1:6 in Hölzlebruck und zuletzt beim 1:4 gegen Grafenhausen war es dagegen mäßig.

Was war bisher positiv?

Michael Henseleit: Die Mannschaft besitzt die Freude am Spiel und auch eine tolle mentale Stärke. Diese beiden Punkte wollen wir weiter mit in die Rückrunde nehmen. Wie sich die Mannschaft trotz der kurzen Sommerpause in die Runde hineingespielt hat, war schon eine prima Sache. Jörg Klausmann : Der Mannschaft ist die Freude und der Spaß daran einfach anzumerken, mit oben dabei zu sein. Der Druck für uns ist nicht da. So spielen die Akteure auch befreiter auf. Erjon Kadriu kam nach seiner Verletzungspause wieder zurück. Ebenso der langzeitverletzte Adrian Goedhuis. Zudem sind wir an zwei Neuzugängen dran. Patrick Anders: Mit 42 Toren stellen wir die zweitbeste Offensive der Liga. Dabei verteilen sich die Tore auf viele Schultern. Darauf lässt es sich weiter aufbauen – zumal Florian Herbst in der Rückrunde nach seiner Verletzung wieder voll dabei ist. Nurhan Ardiclik: "Die bisher gute Runde macht auch für das Frühjahr viel Hoffnung. Das Team hat sich gut entwickelt. Auch den Abgang von vier Leistungsträgern zu Saisonbeginn haben wir gut kompensiert. Spieler aus der zweiten Reihe haben einen Sprung nach vorne gemacht.

Was sollte noch verbessert werden?

Michael Henseleit: Die letzten Partien haben mir gar nicht gefallen. Da haben wir zu viele Gegentore bekommen. Wir dürfen bei unserem offensiv ausgerichteten Spiel das Defensivverhalten nicht vernachlässigen. In den vergangenen sieben Partien sind wir in keinem Spiel ohne Gegentor geblieben. Jörg Klausmann: Wir wollen gut aus der Vorbereitung in die Rückrunde kommen. Es gilt, in den Spielen dominanter aufzutreten und so im Spiel nichts herzuschenken. Patrick Anders: Die Spieler müssen die Vorgaben noch disziplinierter umsetzen, dürfen das Defensivverhalten nicht vergessen. Nurhan Ardiclik : Wir müssen die Defensivarbeit verbessern. 38 Gegentore sind zu viel. Und das Defensivverhalten beginnt ja bekanntlich schon im Sturm.

Wie gehen Sie die Vorbereitung an?

Michael Henseleit: In der Liga kann es recht schnell gehen. Nur sieben Punkte trennen uns von Platz sieben. In dieser Liga kann jedes Team jeden Gegner schlagen. Wir konzentrieren uns erst einmal darauf, weiter im Spitzenquartett mitzumischen. Jörg Klausmann: Wir versuchen, in der Trainingsgestaltung einige Dinge nun anders zu machen. Wir wollen noch mehr Wert auf die Physis legen. Weiter möchten wir auch mental stark sein. Natürlich ist der studienbedingte Abgang von Max Lehmann zur Rückrunde nicht einfach zu kompensieren. Patrick Anders: Der Abstand nach oben ist nicht groß. Dennoch verlieren wir den Blick nicht nach unten. Wir wollen uns über die Vorbereitung fit für die Rückrunde machen und am Defensivverhalten arbeiten. Ich bin mir sicher, dass das Team voll mitziehen wird. Für die Offensive kommen Florian Herbst und Felix Ohlhauser wieder dazu. Es wäre schön, wenn wir mit Siegen ins Frühjahr starten. Nurhan Ardiclik: Wir wollen so schnell wie möglich die Punkte für den Klassenerhalt holen. Ich denke, dafür benötigen wir mindestens noch zehn Zähler. Können wir unseren Platz in etwa halten, wären wir doch zufrieden.   Die Fragen stellte Hans-Georg Brachat