Pascal Schoch hatte in den vergangenen Monaten im Trikot des FC Holzhausen häufig Grund zu jubeln. Foto: Burkhardt

Landesliga: Club setzt vermehrt auf junge Spieler – und behält doch das große Ganze im Blick. 

Sie sind mit einem Konzept gekommen. Einem Konzept, das auf Beharrlichkeit und Langfristigkeit basiert – und das erste Früchte trägt: Emanuele Ingrao und Martin Kiefer dürfen mit dem FC Holzhausen künftig wohl in der Verbandsliga ran. Und dort wollen sie ihren Weg weitergehen.

Ein langer Weg

Es war lange bekannt – wenn auch oft nur hinter vorgehaltener Hand ausgesprochen –, dass der FC Holzhausen den nächsten Schritt machen will, den Schritt ins Oberhaus des Württembergischen Fußballverbands. Einmal war in der Relegation Endstation, einmal wurde es Rang vier zuletzt reichte es für Platz drei im Endklassement. Der Aufstieg verlangte Geduld.

Beim FCH soll etwas zusammenwachsen

Nun sind seit dem vergangenen Sommer zwei neue, engagierte und ambitionierte Trainer im Panoramastadion zu Gange: Martin Kiefer und Emanuele Ingrao. Und die haben von Beginn an eines klargestellt: Sie wollen mit dem FCH einen Weg gehen, der nicht auf den kurzfristigen Erfolg ausgerichtet ist. Es soll langfristig etwas zusammenwachsen, das erfolgreichen Fußball im kleinen Sulzer Stadtteil möglich macht.

Aufstieg das beherrschende Thema

Dass Martin Kiefer und sein Co-Trainer und Sportlicher Leiter Emanuele Ingrao bereits nach einem Jahr an der Spitze der Landesliga stehen und nun, sollte die Saison tatsächlich abgebrochen werden, auch aufsteigen, ist ein erster Beweis dafür, dass ihre Idee funktioniert. "Die Verbandsliga ist eine Riesenchance", sagt Ingrao selbst, "gerade auch für die jungen Spieler, die erst zu uns gestoßen sind." Und von denen gibt’s in Holzhausen inzwischen eine ganze Menge: Ob Pascal Schoch, Julian Oberle, oder auch Fabio Pfeifhofer – diese Liste könnte man noch eine ganze Weile fortführen. Sie alle gehörten in der wegen des Corona-Virus abrupt beendeten Saison zur Stammelf, bekamen Raum, sich zu entwickeln, zahlten das Vertrauen, das ihnen die Trainer schenkten, schnell zurück. Für manch einen wohl sogar schneller als erwartet.

Diesen Weg, betont Ingrao, wolle man nun weitergehen, Aufstieg hin oder her. Im Sommer, das steht bereits seit einigen Wochen fest, stoßen vier weitere junge Talente zum FC Holzhausen, die Kiefer und Ingrao aus ihrer Zeit als Jugendtrainer in Zimmern und Villingen kennen. "Das sind Jungs, deren Anlagen und Potenzial wir kennen, die zum Teil die Ausbildung im Nachwuchs des SC Freiburg durchlaufen haben", erklärt Ingrao. "Manche wollten danach erst einmal wieder mit ihren Kumpels kicken, ohne den Druck zu verspüren – und jetzt aber wieder angreifen."

Dieser Hunger scheint genau das zu sein, was die beiden Coaches antreibt. Dass eine Mannschaft jedoch nicht nur aus "jungen Wilden" bestehen kann, ist Ingrao klar. "Das ist hier nicht ›Jugend forscht‹", betont er. Es stelle sich einzig die Frage nach der Relation. Ein Großteil des derzeitigen Kaders wird daher auch in der kommenden Saison zusammenbleiben. So hat beispielsweise Top-Torjäger Janik Michel seinen Vertrag frühzeitig verlängert. Einzig Riccardo Spataro (neuer Verein unbekannt), Patrick Detta (SGM Deißlingen/Lauffen), Pascal Seil (FC Gärtringen) und Adrian Jungebloed (VfL Nagold) werden sich neuen Aufgaben widmen, nur wenige Gespräche stehen nun noch aus. "Stand jetzt bin ich davon überzeugt, dass wir mit unseren Neuzugängen sowohl zur neuen Saison als auch auf lange Sicht noch stärker sind", sagt Ingrao.

Und zu diesen vier Neuzugängen gesellte sich am Freitagnachmittag sogar noch ein fünfter: Ein erfahrener Innenverteidiger, der bereits in der Verbandsliga spielt, ist überzeugt von der Perspektive, die ihm der FC Holzhausen bietet – und von dem Weg, den die beiden Coaches gehen.