Den Vorwärtsgang beim SC Freiburg einlegen will in diesem Jahr noch einmal der Balinger Florian Kath – der Einsatz bei seinem Ex-Klub FC Magdeburg käme aber noch zu früh. Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder Bote

Fußball: Die Beinahe-Blamage aus dem vergangenen Jahr fährt mit auf die Pokalreise zum 1. FC Magdeburg

Einmal mehr tritt Bundesligist SC Freiburg zum Start des DFB-Pokals im Osten Deutschlands an. Die Partie beim 1. FC Magdeburg findet nur eine Stunde vom Geburtsort von Nils Petersen statt.

Nils Petersen und Florian Kath sind beim SC Freiburg wohl die einzigen, die sich freuen, dass es in der ersten Runde des DFB-Pokals zum vierten Mal nacheinander in den Osten Deutschlands geht. Ihre Mitspieler und Trainer hätten sich eine kürzere Anreise gewünscht als zum Spiel am Samstag ( 15.30 Uhr/Sky) bei Drittligist 1. FC Magdeburg. Auch eine sportlich weniger anspruchsvolle Aufgabe als gegen den hoch motivierten Zweitliga-Absteiger wäre ihnen recht gewesen.

"In dem Stadion ist eine wahnsinnige Energie"

In dieser Hinsicht ist es auch für Petersen "kein Wunschlos und eines der schwierigsten in der ersten Runde". Auch Florian Kath aus Balingen (Zollernalbkreis), der 2016/2017 an den Drittligisten ausgeliehen war, warnt seine Mitspieler: "In dem Stadion ist eine wahnsinnige Energie, die sich auf die Spieler überträgt."

Kath selber wird diese Atmosphäre wohl nicht genießen dürfen, denn nach seinem Seuchenjahr 2018/2019 ist der 24-jährige Offensivspieler gerade erst wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und steht in Magdeburg nicht im Kader. "Ich wäre so gern dabei gewesen. Doch es reicht leider noch nicht. Ich werde Samstag in Freiburg bleiben, muss Extraschichten machen."

Dass ihn das traurig macht, daraus macht Kath kein Hehl: "Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass ich mich in Magdeburg menschlich und sportlich sehr wohlgefühlt habe." Er hatte in der vergangenen Saison wegen einer Bauchmuskelverletzung und einer Leisten-Operation keinen Einsatz. Jetzt will er beim SC wieder auf ein "vernünftiges körperliches Level" kommen. Am Samstag spielte er beim 4:1-Testsieg gegen den italienischen Serie-A-Klub Cagliari Calcio 20 Minuten. Seinen Kollegen gibt er die Warnung mit auf den Weg nach Magdeburg: "Keiner von uns wird dieses Spiel auf die leichte Schulter nehmen. Wir haben immer noch unseren Pokal-Auftritt vom letzten Jahr in Cottbus im Hinterkopf."

Nils Petersen freut sich jedenfalls auf die "Reise in die Vergangenheit", auch wenn sie ihn dieses Mal nicht zu einem Ex-Verein führt – im Gegensatz zu den Vorjahren. Doch Magdeburg ist nur eine knappe Stunde von seinem Geburtsort Wernigerode entfernt. "Da werden natürlich Familie und Freunde kommen", sagt Petersen, der auch zum FCM Verbindungen hat: Sein Vater war dort zwei Jahre Trainer, mit Kapitän Christian Beck ist er gut befreundet.

Magdeburger Fans lieben Florian Kath noch immer

Die Partie in Magdeburg könnte ähnlich schwierig werden wie vor einem Jahr beim damaligen Drittligisten Energie Cottbus, befürchtet der zweimalige Nationalspieler. Damals kam der Sport-Club erst nach Elfmeterschießen und "mit Hängen und Würgen" weiter. Dennoch sei es nun wieder "Dritte gegen Erste Liga, und diesen Unterschied wollen wir zeigen, auch wenn wir mit Respekt anreisen", betont Petersen.

"In Magdeburg kommt was auf uns zu. Aber wir sind vorbereitet", ergänzt Florian Kath, den die Magdeburger Fans immer noch lieben und der vor der Saison beim FCM ein Thema war. Doch Kath ("man soll nie nie sagen") will sich in Freiburg durchbeißen – und in diesem Jahr noch einmal richtig angreifen.