In die Jahre gekommen ist der Bürgerbus. Deswegen will der Verein Bürgerbus ein zweites Fahrzeug anschaffen. Foto: Liebau Foto: Schwarzwälder Bote

Stadtverkehr: Fahrzeug fällt immer wieder durch Werkstattaufenthalte aus / Weiteres Gefährt bestellt

Einen zweiten Bus schafft der Furtwanger Bürgerbus-Verein an. Damit soll künftig sichergestellt werden, dass der Linienverkehr nicht durch immer wieder notwendige Werkstatt-Aufenthalte des Fahrzeuges unterbrochen wird.

Furtwangen. V orsitzender Rainer Engel machte deutlich, dass die Fahrgastzahlen gerade durch solche Unterbrechungen im vergangenen Jahr zurückgegangen sind. Der Bürgerbus-Verein ist aber auf eine regelmäßige und möglichst intensive Nutzung und die damit verbundenen Einnahmen angewiesen, um das Angebot fortführen zu können.

Bereits vor einem Jahr hatte der Bürgerbus-Verein im Gemeinderat über seine Arbeit berichtet und dabei deutlich gemacht, dass man in absehbarer Zeit wohl an einen zweiten Bus als Ersatzfahrzeug denken müsse. Nun war der Bus kurz vor Weihnachten wieder einmal ausgefallen und konnte erst nach vier Wochen in der Werkstatt wieder in Betrieb genommen werden.

211 000 Kilometer in fünf Jahren zurückgelegt

Dabei betonte der Vorsitzende, dass der Bus in den fast fünf Jahren Nutzung 211 000 Kilometer zurückgelegt hat. Und dies unter recht belastenden Bedingungen: kurze Strecken, viele Fahrten bergauf und bergab im Stadtgebiet und 25 verschiedene Fahrer. Unter diesen Bedingungen sei es ganz normal, dass immer wieder turnusmäßige oder auch einmal überraschende Reparaturen notwendig seien. Daher gab es Gespräche mit der Stadtverwaltung. Statt eines gebrauchten Busses, der nur eine Notlösung gewesen wäre, Bürgermeister Josef Herdner vor, ein neues Zweitfahrzeug zu beschaffen. Der Gemeinderat stimmte auch der Finanzierung zu.

Der neue Bus ist wie das jetzige Modell auf der Basis eines VW-Transporters aufgebaut und wird in Slowenien hergestellt. Auch der neue Bus soll wieder mit Allrad ausgestattet sein, damit er auch in Furtwangen ganzjährig nutzbar ist. Das neue Fahrzeug wird netto 110 000 Euro kosten. Dabei wird es dieses Mal durch den Verein selbst angeschafft, denn dadurch kann die eigentlich anfallende Mehrwertsteuer im Rahmen der Vorsteuer zurückerstattet werden.

Der Verein selbst wird 10 000 Euro beisteuern. Auch ein Zuschussantrag wurde gestellt. Auch wenn für die begrenzten Mittel zahlreiche Anträge vorliegen, der Furtwanger Bus wird wieder mit 35 000 Euro gefördert. Die restlichen 65 000 Euro übernimmt die Stadt Furtwangen.

In diesem Zusammenhang erläuterte Rainer Engel außerdem, dass man inzwischen das Sponsoring auf den Bus bis 2022 verlängern konnte, lediglich eine Werbefläche sei aktuell noch frei. Und die gleiche Werbung wird dann natürlich auch auf dem neuen Bus angebracht werden.

Inzwischen wurde der Bus bereits bestellt und soll in etwa sechs Monaten ausgeliefert werden. Der neue Bus wird dann auch nicht zusätzlich fahren, sondern steht dann beim Ausfall des ersten Fahrzeuges als Ersatz bereit. Damit hofft man, dass der Busbetrieb künftig ohne technisch notwendige Unterbrechungen stattfinden kann. Denn jeder, oftmals plötzliche Ausfall des Busses sorgt bei den Fahrgästen für Unsicherheit. Es dauert dann oft wieder längere Zeit, bis wieder das normale Fahrgastaufkommen festgestellt werden kann.

Fahrgastzahlen aufgrund von Ausfall gesunken

Deutlich wird dies an den Fahrgastzahlen: von 11 500 im Jahr 2016 stieg die Zahl auf 12 000 im Jahr 2017. Im vergangenen Jahr sank sie dann aber auf 10 800, nachdem im Lauf des Jahres der Bus mehrmals wegen Reparaturen ausgefallen war. Und der vierwöchige Ausfall des Busses Anfang dieses Jahres ist noch bis heute spürbar.

Hier appellierte Engel an die potenziellen Fahrgäste des Busses, ihn künftig wieder regelmäßig zu nutzen. Und dies vor allem dann, wenn der dauernde Betrieb durch die Lieferung des Fahrzeuges im Herbst sichergestellt werden könne. Denn der Bestand des Bürgerbusses hänge ganz wesentlich von der Akzeptanz durch die Bevölkerung ab.