Viele Informationen über Herkunft und Aufbereitung des Furtwanger Trinkwassers gibt Michael Dold (rechts), Geschäftsführer der aquavilla, den Besuchern. Eingeladen zu der Besichtigung hatte die Grüne Gruppe des Oberen Bregtals. Fotos: Hajek Foto: Schwarzwälder Bote

Wasserversorgung: Grüne Gruppe lädt zur Besichtigung des Hochbehälters am Friedhofberg / Gut aufgestellt

Woher kommt unser Trinkwasser? Wie wird es aufbereitet? Um diese Fragen ging es, als die Grüne Gruppe des Oberen Bregtals kürzlich zur Besichtigung des Wasserhochbehälters am Friedhofberg einlud.

Furtwangen. Michael Dold, Geschäftsführer der aquavilla GmbH, gab Erläuterungen und hatte viele Fragen der knapp 30 Teilnehmer zu beantworten. Cordula Kugele hieß die Gäste willkommen und betonte, derzeit habe die Stadt Furtwangen die Wasserversorgung "im Griff". Wie sich die Verhältnisse angesichts des Klimawandels verändern, das bleibe freilich spannend.

An einigen Zahlen machte Michael Dold deutlich, dass die Versorgungssituation im Raum Furtwangen derzeit sehr gut sei. Allein die Brunnen im Katzensteig lieferten 2200 Kubikmeter Wasser pro Tag, informierte er. Hinzu kämen die Quellschüttungen. In Furtwangen würden täglich zwischen 700 und 900 Kubikmeter abgegeben. Man habe also ausreichend Reserven und könne auch an Schonach und Schönwald Trinkwasser abgeben.

Michael Dold räumte allerdings ein, dass die Quellschüttungen nachgelassen hätten. Dennoch wurden die insgesamt 29 Furtwanger Quellschächte instandgesetzt.

An einem Beispiel in der Seufzerallee konnten die Interessenten einen erst kürzlich modernisierten Quellschacht besichtigen. Dem Weg des Wassers folgend, waren sie von Hochbehälter über den Rudolf-Koepfer-Weg zum Quellschacht gegangen.

Der erweiterte Hochbehälter wurde, wie der aquvilla-Chef darlegte, im Jahr 2009 in Betrieb genommen.

Dem Furtwanger Trinkwasser wird Kalk zugesetzt, allerdings sind die drei bis vier Härtegrade immer noch "weiches Wasser".

Weger alter Rohre verlangt das Gesundheitsamt eine Chlorung des Wassers

Diskutiert wurde über die Chlorung des Trinkwassers, "gar kein Chlor wäre ein Traum", hob Stadtrat Roland Thurner hervor. "Das Wasser verlässt das Wasserwerk keimfrei", versicherte Dold. Die Chlorung werde vom Gesundheitsamt verlangt, weil die teilweise recht alten Rohre verkeimt sein könnten.

Der aquavilla gehören sieben Kommunen mit 20 Ortsteilen an, berichtete Michael Dold. Furtwangen verfüge über ein gut ausgebautes, mit den Stadtteilen vernetztes hydraulisches System.

In Erinnerung gerufen wurden gegen Ende der Besichtigung die heftigen Diskussion um einen möglichen Anschluss an die Bodensee-Wasserversorgung. Sie wurde in den 1980er Jahren vom Gemeinderat knapp abgelehnt, und die Stadt Furtwangen investierte viel Geld in die eigene Wasserversorgung. Es sei richtig gewesen, sich auf die eigenen Ressourcen zu verlassen, darüber waren sich die Besucher des Wasserwerkes einig.

Mit einem Dank für die informative Führung verabschiedete sich Stefany Lambotte im Namen der Besucher.