Die trockenen und sonnigen Frühlingstage locken viele Motorradfahrer auf die Straßen. Da gibt mancher dann auch mal gerne Vollgas. Während sich der "Biker" am kernigen "Sound" freut, ärgern sich Anwohner nur über nervtötenden Lärm. Foto: Berg Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Initiative möchte Geräuschbelastung reduzieren / Gütenbach ist mit von der Partie

Mit dem begonnenen Frühjahr sind auch wieder Motorradfahrer verstärkt auf den Straßen unterwegs. Manche von ihnen recht geräuschvoll. Vor allem in Gütenbach ist Motorradlärm jedes Jahr ein Thema.

Oberes Bregtal. Gütenbach hat sich im Sommer vergangenen Jahres der Initiative Motorradlärm angeschlossen, der aktuell über 80 Gemeinden und Städte aus Baden-Württemberg und sieben Landkreise angehören. Neben Gütenbach macht auch noch Blumberg innerhalb des Schwarzwald-Baar-Kreises mit.

Die Teilnahme an der Initiative seit Sommer 2019 sei ein Wunsch des Gemeinderats gewesen, erklärt Gütenbachs Bürgermeisterin Lisa Wolber auf Anfrage unserer Zeitung. Die trichterförmige Gestalt des Ortskerns trage dazu bei, dass Motorradlärm nicht nur entlang der Hauptstraße, sondern auch noch in den benachbarten, höher liegenden Straßen zu hören sei.

Ein weiteres Problem seien Geschwindigkeitsüberschreitungen gerade in der lang gezogenen Hauptstraße, auf der mancher Verkehrsteilnehmer auch innerorts zum Überholen ansetze. Das betreffe den Verkehr allgemein, nicht nur Motorradfahrer. Es sei schon versucht worden, die Geschwindigkeit in der Ortsdurchfahrt auf 30 Stundenkilometer zu begrenzen. Aber dafür habe sich keine rechtliche Möglichkeit ergeben. Dann sei man im vergangenen Jahr auf die Initiative Motorradlärm aufmerksam geworden und habe entschieden, sich dieser anzuschließen. Die Hoffnung sei, dass die von der Initiative angeregten Forderungen zur Eindämmung des Motorradlärms auch irgendwann rechtlich umgesetzt würden.

Wobei es nicht darum gehe, Motorradfahren zu verbieten, sondern halt darum, den Lärm zu minimieren.

Dass Gütenbach gerne von Motorradfahrern frequentiert werde, bringt Wolber in Verbindung mit dem Simonswälder Tal, einer bei Motorradfahrern beliebten Strecke.

Eine Besserung für Gütenbach ergab sich hingegen bei der Belastung durch Schwerlastverkehr. Wolber weist auf den Luftreinhaltungsplan von Freiburg hin, der seit Juli vergangenen Jahres ein Verbot des durchfahrenden Schwerlastverkehrs ab zwölf Tonnen auch auf der L 173 vorsehe, die ja durch Gütenbach in Form der Hauptstraße führe. "Das hat Erfolg gehabt", freut sich Wolber. Sie habe das Gefühl, dass der Schwerlastverkehr seither abgenommen habe. Das sei auch die Rückmeldung von Bürgern.

Wie sieht es in den anderen Kommunen im oberen Bregtal aus? Von Marcel Schneider, Leiter des Bürger- und zentralen Service in Furtwangen, ist zu erfahren: "Die Stadt Furtwangen begrüßt die Initiative Motorradlärm grundsätzlich. In Furtwangen gab es unter anderem für die Bereiche Linach, Hinterschützenbach oder Neueck Beschwerden über Motorradfahrer, beziehungsweise Motorradlärm."

In Vöhrenbach hingegen scheint Motorradlärm kein größeres Thema zu sein. "Mir ist nicht bekannt, dass das verstärkt bemängelt wird", sagt Bürgermeister Robert Strumberger. Auch im Gemeinderat oder den Ortschaftsräten sei das seines Wissens bislang kein Thema gewesen. Wobei es in und um Vöhrenbach natürlich auch für Motorradfahrer reizvolle Strecken gebe. Strumberger erwähnt die Friedrichshöhe mit schönen Aussichten entlang der Fahrt nach Vöhrenbach oder die Strecke zwischen "Waldrast" und Herzogenweiler.

Strumbergers persönlicher Eindruck ist, dass es eher die kleineren Motorräder, Mofas oder Mopeds, seien, die mehr Lärm verursachten. Die größeren Maschinen hingegen erschienen ihm weniger laut. Vermutlich reduziere sich Verkehrslärm auch mit dem stärker werdenden Einsatz von E-Mobilität. Da ergebe sich womöglich das andere Problem, dass Fußgänger herannahende E-Fahrzeuge nicht oder zu spät bemerkten und es dadurch zu gefährlichen Situationen kommen könne.

Verkehrslärm hänge auch mit der Geschwindigkeit zusammen. So geht Strumberger davon aus, dass Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 70 Stundenkilometer auf Straßen nach Vöhrenbach und im Linachtal helfen, Lärm zu reduzieren. Ebenso helfe die stationäre Geschwindigkeitsmessanlage am Ortsausgang von Vöhrenbach Richtung Furtwangen, dass die 50 Stundenkilometer innerorts eher eingehalten würden.

Bei einer Nachfrage im Ordnungsamt der Stadt hat Strumberger die Rückmeldung erhalten, dass beim Verkehr in der Friedrichstraße eher die Lastwagen für einen gewissen Geräuschpegel sorgten.

Die an der Initiative Motorradlärm beteiligten Landkreise und Kommunen, darunter Gütenbach, fordern gemeinsam mit Verkehrsminister Winfried Hermann und dem Lärmschutzbeauftragten der Landesregierung, Thomas Marwein, von der Europäischen Union, der Bundesregierung, den Herstellern von Motorrädern sowie von den Motorradfahrern mehr Anstrengungen, um Motorradlärm spürbar zu reduzieren. Mehrere Forderungen wurden hierzu formuliert: "Motorräder müssen leiser werden", sei es durch bauliche Veränderungen oder durch mehr Elektroantrieb. "Motorräder müssen leiser gefahren werden." Dabei wird unter anderem eine rücksichtsvollere Fahrweise, Geschwindigkeitsbeschränkungen und eine stärkere Verkehrsüberwachung angemahnt. "Rücksichtsloses Fahren muss deutliche Folgen haben", beispielsweise durch höhere Bußgelder, heißt eine weitere Forderung.

Grundsätzlich könnten Motorräder leise und rücksichtsvoll bewegt werden, so der Lärmschutzbeauftragte. "Sogenannte schwarze Schafe stechen jedoch mit rücksichtslosem Verhalten wie rasantem Beschleunigen und Fahren mit hoher Drehzahl hervor", was zu hohen Lärmbelastungen führe. "Sie schädigen den Ruf aller Verkehrsteilnehmer auf motorisierten Zweirädern." In Elektromotorrädern sieht der Lärmschutzbeauftragte eine Alternative.

Die an der Initiative Motorradlärm beteiligten Landkreise und Kommunen, darunter Gütenbach, fordern gemeinsam mit Verkehrsminister Winfried Hermann und dem Lärmschutzbeauftragten der Landesregierung, Thomas Marwein, von der Europäischen Union, der Bundesregierung, den Herstellern von Motorrädern sowie von den Motorradfahrern mehr Anstrengungen, um Motorradlärm spürbar zu reduzieren. Mehrere Forderungen wurden hierzu formuliert: "Motorräder müssen leiser werden", sei es durch bauliche Veränderungen oder durch mehr Elektroantrieb. "Motorräder müssen leiser gefahren werden." Dabei wird unter anderem eine rücksichtsvollere Fahrweise, Geschwindigkeitsbeschränkungen und eine stärkere Verkehrsüberwachung angemahnt. "Rücksichtsloses Fahren muss deutliche Folgen haben", beispielsweise durch höhere Bußgelder, heißt eine weitere Forderung.

Grundsätzlich könnten Motorräder leise und rücksichtsvoll bewegt werden, so der Lärmschutzbeauftragte. "Sogenannte schwarze Schafe stechen jedoch mit rücksichtslosem Verhalten wie rasantem Beschleunigen und Fahren mit hoher Drehzahl hervor", was zu hohen Lärmbelastungen führe. "Sie schädigen den Ruf aller Verkehrsteilnehmer auf motorisierten Zweirädern." In Elektromotorrädern sieht der Lärmschutzbeauftragte eine Alternative.