Furtwangen/Vöhrenbach - Ergiebige Quellen tröpfeln nur noch, die Wasserstände in der Breg sowie in anderen Flüssen und Bächen sanken drastisch ab. Das ist die Kehrseite des warmen, anhaltend trockenen Sommerwetters.

Doch aus der Wasserleitung strömt immer noch ausreichend Trinkwasser, die Versorgung ist nicht gefährdet, und Wasserfahrten mit Tankwagen sind im Oberen Bregtal nicht erforderlich. Die Situation bezeichnet Michael Dold, Geschäftsführer der "aquavilla GmbH", als "entspannt". Vorläufig jedenfalls.

Die Quellen im Raum Furtwangen liefern zwar weniger Wasser, aber aus dem Tiefbrunnen im "Katzensteig" lässt sich ausreichend kühles Nass pumpen. Die Wasserversorgungsanlagen der Stadt Furtwangen wurden in den vergangenen Jahren systematisch optimiert, durch neue Hochbehälter, der jüngste im Mäderstal, und durch ein Verbundsystem.

Längerfristig bereitet die Wetterlage dem Chef der Wasserwerke von sieben Kommunen (Furtwangen, Vöhrenbach, Schönwald, Schonach, St. Georgen, Triberg, Königsfeld) dennoch Sorgen. Vor allem in Vöhrenbach könnte die Lage kritisch werden, wenn es drei bis vier Wochen weiterhin so trocken bleibt.

Das Vöhrenbacher Trinkwasser wird ausschließlich aus eigenen Quellen gewonnen. Im gesamten Gebiet der "aquavilla GmbH" sind über 200 Quellen gefasst, ihre Schüttung wird jeden Monat gemessen. Die Tendenz ist eindeutig abnehmend. Da hilft auch ab und an ein Gewitterschauer nicht, wie etwa in der vergangenen Nacht. Viel Wasser fließt oberflächlich ab statt die Reservoirs aufzufüllen. Dazu wäre ein richtiger Landregen erforderlich.

Die Situation erinnert Michael Dold an den "Jahrhundertsommer" 2003, als ebenfalls wochenlang kein Regen fiel. 2015 trocknet der anhaltende Wind Natur und Bäche zusätzlich aus. Überhaupt beobachtet Michael Dold, der seit 30 Jahren im Bereich der Wasserversorgung arbeitet, dass sich nach dem Sommer 2003 die Quellen nie ganz erholt haben. Die Schüttung blieb auch in feuchten Jahren weniger kontinuierlich und stabil als vor jenem heißen Sommer.

Weitere drei bis vier Wochen Trockenzeit könnten die Situation verschärfen, befürchtet Michael Dold und erarbeitet Pläne für Gegenmaßnahmen wie Wassersparen durch Verzicht auf Beregnen größerer Flächen. Die müssen mit den Kommunen als Eigentümer der Wasserwerke abgesprochen werden.

So mancher Rohrbacher erinnert sich noch daran, dass in trockenen Jahren die Feuerwehr Trinkwasser im Tanklöschfahrzeug brachte. In trockenen Jahren lief nämlich schon mal der Rohrbacher Hochbehälter leer. Dank des Verbundsystems mit Furtwangen ist das nicht mehr erforderlich.

Info: Kommunaler Zusammenschluss

Die "aquavilla GmbH" wurde am 1. Januar 2003 gegründet, Gesellschafter sind die Städte Furtwangen, Vöhrenbach, Triberg, St. Georgen, Schönwald, Schonach und Königsfeld sowie die EGT.

Die "aquavilla GmbH" ist für den technischen Betrieb der Wasserversorgung in den beteiligten Kommunen zuständig. Die Anlagen bleiben im Eigentum der einzelnen Gemeinden. Auch wer eine Eigenwasserversorgung betreibt, kann die Beratung der "aquavilla GmbH" in Anspruch nehmen.