Das sind Sender und Empfänger für die Funk-Fuchsjagd. Der PJ-80 (rechts) ist der Fuchs. Foto: Schwarzwälder Bote

Ferienprogramm: Amateurfunker laden zu Fuchsjagd ein

Furtwangen / Gütenbach (kou). Über 20 Kinder nahmen an der "Funk-Fuchsjagd" im Rahmen des Kinderferienprogramms, gesponsert von der Bürgerstiftung Furtwangen, teil. Die Wissbegierigen fanden sich mit Stadtjugendpfleger Dirk Maute und den Betreuern Altoni Beselia, Martin Hene und Tamara Huhmann bei der Funkstation auf dem Gewerbegebiet Ob der Eck ein, um sich in die Geheimnisse und technischen Bedingungen des Amateurfunks spielerisch einweisen zu lassen.

Organisator Jürgen Kraft begrüßte die Teilnehmer, und unisono wünschten die Kinder "Guten Morgen alle zusammen". Zunächst gab es Instruktionen zu der Funk-Fuchsjagd. Markierungen mit Holzspänen, Kreidepfeilen oder Hinweise in einem Begleitkuvert waren zu beachten. Die "Füchse" waren im Wald versteckt und sollten mit Sendern ausfindig gemacht werden. Auch der Piepston und die richtige Ortung waren zu beachten.

Der Aufkleber am Fuchs musste entfernt und auf das Funkblatt aufgeklebt werden. Zunächst wurden zwei Gruppen gebildet, ein Plan ausgehändigt, dazu "tolle" Kugelschreiber. Inspiziert wurde die Startkarte. Die Vertreter des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC) der Ortsverbände Furtwangen (Alpha 18) und Schwarzwald (Alpha 14), Andreas Kircher, Franz Käser, Gerd Jentsch, Clemens und Jürgen Müller, hatten ein Auge auf den rechten Ablauf, gaben kompetente Auskünfte, sorgten für ein zünftiges Mittagessen und füllten die Ehrenurkunden aus.

Die Kinder machten mit und waren begeistert. Stolz können die Amateurfunker auf Hobby-Kollege Jürgen Müller sein. Der Schönwälder Lehrer besitzt zusammen mit seiner Mutter ein auf 1000 Meter Höhe liegendes Grundstück im Gebiet Ob der Eck, auf dem eine Funkstation eingerichtet wurde. Drei Masten für Kurzwellen und UKW stehen hier zur Verfügung, darunter eine Richtantenne, die auf 18 Meter hochgefahren werden kann. Verbindungen sind in die ganze Welt möglich, auch Dank der Relaisstationen, beispielsweise auf swm Feldberg und im Stöcklewald.

Die Amateurfunker vom LKW-Fahrer bis zum Professor treffen sich an verschiedenen Stützpunkten regelmäßig zu Gedankenaustausch, Besprechung von technischen Dingen und Ausbau der Funkstation. 50 Jahre ist der Vorsitzende Franz Käser aus St. Georgen bereits dabei. Eine Verbindung nach Alaska war für ihn einer der faszinierendsten Kontakte. Schon mit einem Handfunkgerät für rund 30 Euro könne man am Amateurfunk teilnehmen. Große Anlagen können auch mal 10 000 Euro kosten.

Der Furtwanger Verein gehört zum "Deutschen Amateur-Radio-Club" (DARC), der mit dem Slogan "Mit einem Stück Draht um die Welt" wirbt. Für Kinder und junge Menschen eröffne sich ein "offenes" Universum mit linguistischer Freiheit, (be)greifbarer Technik, Völkerverständigung und nicht zu vernachlässigendem Notfunk, der bereits bei manch großer Katastrophe wertvolle Dienste leistete.

Wer ernsthaft einsteigen will, lässt sich in verschiedenen Bereichen schulen, legt eine Prüfung ab, erhält ein Zeugnis und eine Lizenz, die durch die Bundesnetzagentur mit Ruf-Nummer vergeben wird. Jeder darf mitmachen, und wer Interesse hat, kann sich an Jürgen Müller unter der E-Mail-Adresse "df1gt@darc.de" melden.