Ehrenamtliche Mitarbeiter eines Berliner Tafel-Vereins sortieren Lebensmittel, die anschließend im Laden für einen symbolischen Preis an Bedürftige verkauft werden. Die christlichen Kirchengemeinden von Furtwangen möchten ebenfalls einen Tafel-Laden oder eine entsprechende Alternative vor Ort anbieten. Foto: Dagmar Schwelle/Tafel Deutschland e. V Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Die sechs christlichen Kirchengemeinden wollen helfen / Öffentliche Diskussion am 1. Oktober

Auch in Furtwangen gibt es Menschen, die am Existenzminimum leben. Die sechs christlichen Kirchengemeinden möchten deshalb aktiv werden. Diskutiert wird ein Tafelladen oder eine sinnvolle Alternative. Die Bevölkerung soll ins Boot geholt werden.

Furtwangen. Furtwangen ist bekannt für seine extrem niedrige Arbeitslosigkeit. "Im friedlichen Schwarzwald-Städtchen geht es den Bürgern sehr gut. Ist das wirklich bei allen der Fall?" stellt Hans-Dieter Zöphel von der Neuapostolischen Kirchengemeinde die rhetorische Frage. "Ganz sicher nicht", beantwortet er sie selbst, "auch bei uns leben viele am Existenzminimum. Zudem haben wir Alleinstehende und Einsame".

Um diese zu unterstützen haben alle sechs christlichen Kirchengemeinden entschieden, gemeinsam ein soziales Projekt zu starten. "Wir wollen allen Bürgern, die am Rande stehen, eine wertvolle Hilfe bieten", so Zöphel. Unterstützung bekommen die Kirchengemeinden auch von Furtwangens Bürgermeister Josef Herdner.

Ein erster Gedanke, so berichtet Zöphel im Gespräch mit unserer Zeitung, war die Gründung eines Tafelladens in Furtwangen. Darin können Bedürftige mit einem Bezugsschein Lebensmittel für einen symbolischen und damit extrem günstigen Preis kaufen. Die Lebensmittel werden in der Regel gespendet. Dabei handelt es sich um qualitativ einwandfreie Lebensmittel, welche im Wirtschaftskreislauf nicht mehr verwendet und ansonsten vernichtet werden würden sowie um überschüssige Ware.

Die nächste Tafel befindet sich in Triberg. Die Furtwanger Bürgerstiftung unterstützt bedürftige Menschen, die dort hinfahren wollen, mit Busfahrkarten.

Ob ein eigener Tafelladen aber der richtige Weg ist, wird diskutiert. Wie Zöphel betont, möchte man möglichst viele Menschen, Vereine und Institutionen ins Boot holen. Dazu soll es eine Diskussionsrunde geben. Eventuell kann es auch Alternativen zu einer Tafel geben. "Wichtig ist, dass man die größte Wirkung für die Betroffenen entfaltet", so Zöphel.

Als nächster Schritt findet nun ein öffentlicher Impulsvortrag, ein Podiumsgespräch und ein Workshop statt, zu der die Bevölkerung eingeladen ist. Mit dabei sind der Sozialoge Stefan Selke von der Hochschule Furtwangen, der hiesige Edeka-Inhaber Alois Bruder und Helgin Zimmermann von der Tafel VS und Triberg.

Termin für die Zusammenkunft ist Dienstag, 1. Oktober, 19 bis 21 Uhr im Rettungszentrum in Furtwangen, Jahnstraße 20.