Das "Spionagewerkzeug" hängt an der Decke. Die Flugdrohne mit Kamera flog für einen Lehrfilm über das Gelände der Firma Siedle. Produziert haben ihn (von links) die HFU-Studierenden Jan Saurer, Simon Mai, Jasmin Heck, Minella Vosseler, Hatice Karababa und Kathrin Thomalla. Rechts ihr Betreuer Thomas Schneider. Foto: S. Siedle & Söhne Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Neuer 13-minütiger Lehrfilm gibt Tipps gegen Industrie-Spionage / Als Schauspieler tätig

Eine Drohne fliegt über das Gelände der Firma Siedle. Das Fluggerät mit einer eingebauten Kamera schwebt bedrohlich nah an den Gebäudefenstern und filmt, was darin vorgeht. Ein Fall von Industriespionage?

Furtwangen. Nein, alles nur Film. Diesmal zumindest. Ein sechsköpfiges Projektteam der Hochschule Furtwangen nutzte die Kulisse des Furtwanger Unternehmens für einen Lehrfilm.

Betriebsspionage gibt es seit Menschengedenken. Wertvolles Insider-Wissen ist für Kriminelle, die darauf spezialisiert sind, ein gutes Geschäft. Dass Flugdrohnen mit eingebauten Kameras genutzt werden, ist relativ neu. Vor allem der Preisverfall und die leichte Beschaffung macht sie dafür attraktiv.

Was tun, wenn eine Drohne über dem eigenen Betriebsgelände auftaucht? Jasmin Heck, Sprecherin des Teams: "In unserem Film zeigen wir, wie man richtig reagiert".

Neben Spielszenen gibt es auch ein Interview mit dem Kriminaldirektor außer Dienst, Bernhard Glaser, HFU-Lehrbeauftragter für Kriminalistik und Kriminologie." Er gab den Anstoß für den Film. Denn im Studiengang "Security and Safety Engineering" an der HFU fehle bislang geeignetes Lehrmaterial zum Thema. "Diese Lücke wollten wir mit unserem Film schließen", so Jasmin Heck. Wie ihre Kommilitonen studiert sie an der Fakultät Digitale Medien der HFU.

13 Minuten lang ist der Film, der jetzt vorgestellt wurde. Er entstand in Eigenregie und zum Teil schlüpften die Studierenden auch in die Rolle der "Drohnen-Gangster".

Gedreht wurde an mehreren Orten in Furtwangen, der Schwerpunkt lag auf dem Gelände der Firma Siedle. "Das große Betriebsgelände im Herzen von Furtwangen war für unsere Zwecke ideal", sagt Jasmin Heck.

Die Firma Siedle hat das Projekt gerne unterstützt, wie Rolf Burger, Sicherheitsfachkraft bei Siedle, erklärt: "Das Thema ist ganz und gar nicht aus der Luft gegriffen, sondern aktuell und relevant, natürlich auch für Siedle. Und wir sind grundsätzlich froh, wenn wir Studierende der HFU unterstützen können. Die Hochschule ist für uns ein zentraler Rekrutierungsort für neue kluge Köpfe bei Siedle."