Unser Bild zeigt den an Leukämie erkrankten Rabenwirt Robert Erath. Foto: privat

Rabenwirt Robert Erath ist an Leukämie erkrankt. Typisierungsaktion findet am 27. März statt.

Furtwangen - Vielen Furtwangern ist er ein Begriff, der Inhaber und Koch des Hotel "Goldener Rabe". Auch wenn Robert Erath mit seinem Team gerade noch den "Hirschmendig"ausgerichtet hatte, ist er doch schwer krank.

Leukämie oder auch Blutkrebs lautete die Diagnose. Die Leukämie ist heute oft verhältnismäßig leicht heilbar, aber bei weitem nicht immer. Auch bei Erath schlug keine Therapie an, so dass ihn heute nur noch eine Möglichkeit heilen kann: Die Heilung über Blut-Stammzellen.

Dabei stellt sich die Suche nach einem passenden Spender als sehr schwierig dar. Denn obwohl heute bereits mehr als zwei Millionen potenzielle Stammzellenspender registriert sind, passen die registrierten Merkmale höchst selten. Von hundert registrierten Spendern muss vielleicht einer in seinem Leben einmal tatsächlich zur Spende antreten.

Was aber sind Stammzellen und wo befinden sie sich? In hoher Anzahl sind diese noch nicht spezialisierten Zellen im Knochenmark zu finden, vor allem im Beckenkamm. Zwei mögliche Verfahren sind heute bekannt, um an diese Zellen zu kommen.

In 80 von 100 Fällen kann die sogenannte periphere Stammzellenspende angewandt werden. Dabei erhält der Spender vier Tage lang einen körpereigenen Stoff, der Hormonen ähnelt. Dieses Medikament bewirkt eine vermehrte Stammzellenbildung, die direkt an das Blut abgegeben werden. Ein spezielles Verfahren ähnlich einer Blutwäsche ermöglicht dann die Auswaschung dieser Zellen. Nicht einmal ein stationärer Aufenthalt sei dazu nötig. Lediglich leichte grippeähnliche Symptome könnten entstehen, die aber nach der Entnahme der Stammzellen sofort nachließen.

Die zweite Möglichkeit wäre die Entnahme des Knochenmarks, das sich dann innerhalb von etwa zwei Wochen nachbildet. Dabei wird aus dem Beckenkamm in Vollnarkose ein Gemisch aus Blut und Knochenmark entnommen und dem Patienten übertragen.

Lokaler Wundschmerz wäre hier möglich; etwa zwei bis drei Tage wird der Spender, auch wegen des (geringen) Vollnarkoserisikos, stationär im Krankenhaus aufgenommen. "Sie müssen zwischen 18 und 55 Jahre alt sein", erklärte dazu Melanie Link, die sich als Nachbarin von Robert Erath stark engagiert.

Zunächst würden etwa zehn Milliliter Blut entnommen und untersucht. Nur wenn eine echte Übereinstimmung vorhanden ist, werden, in Abstimmung mit dem potenziellen Spender, weitere Untersuchungen durchgeführt.

Eine solche Typisierungsaktion zu Gunsten des Rabenwirts soll am Sonntag, 27. März, von 14 bis 18 Uhr in der Aula der Hochschule Furtwangen stattfinden. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Josef Herdner organisiert die Gruppe um Melanie Link gemeinsam mit der Stammzelldatei der Freiburger Universitätsklinik die Aktion zur Gewinnung potenzieller Stammzellenspender. Es findet auch eine Bewirtung mit Kaffee und Kuchen statt.