So sah einer der ersten Tennisplätze in Furtwangen aus. Das Bild stammt aus den Jahren 1921/22. Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Tennisclub muss aber auf große Sause verzichten / Dieter Meyer erstellt 190 Seiten starke Chronik

100 Jahre existiert der Tennisclub (TC) Furtwangen. Eine große Jubiläumsfeier war angedacht, doch wegen der Corona-Gefahr wurde alles abgesagt. Ein Festakt steht noch in den Sternen. Im kleinen Rahmen wird Dieter Meyer jedoch seine Festschrift vorstellen.

Furtwangen. Meyers minutiös erstellte Chronik erinnert an zahlreiche Auf- und Abwärtsbewegungen in der Vereinsgeschichte, an Führungskräfte, an verschiedene Tennisplätze und an erfolgreiche Turniere. Das rund 190 Seiten starke Buch ist ein umfassendes, bebildertes Dokument.

Blütezeit mit 300 Mitgliedern

Aus einer Gruppe von 25 Personen, die sich am 11. Mai 1920 im Museumszimmer der legendären "Sonne" trafen, entwickelte sich ein starker Verein, der sich besonders in den 1970er, 1980er Jahren hervortat. Es war die Zeit von Steffi Graf und Boris Becker, die Weltklasse bewiesen, egal ob in Wimbledon, bei Olympia oder Grand Slam-Austragungen, und es war die Ära, als der TC 300 Mitglieder zählte.

Kurt Siedle war der erste Vorsitzende des Tennisclubs, vertreten durch Herbert Boos. Kassenwart war seinerzeit Magnus Maier, Spielwarte waren Max Siedle und Anna Ketterer und Beisitzerin Alice Rombach. Ein erster Tennisplatz entstand hinter dem ehemaligen Bahnhofshotel. Er wurde aber nur ein Jahr genutzt. An 76 Tagen konnte im Jahr 1920 gespielt werden. Da die damalige Firma Wohlgemuth den Platz (jetzt Verwaltungsgebäude der Firma Reiner) benötigte, schaute man sich nach neuen Möglichkeiten um. 1921 fand man ein neues Gelände in der Breg bei Besitzer Hermann Siedle (Schnetz). Doch bald war wieder ein Wechsel fällig, und ein neuer Tennisplatz entstand in der Bregstraße 41, ergänzt durch einen weiteren Platz. "Begeisterung ist die Triebfeder zu guten Taten", definierte 1970 der neu gewählte Vorsitzende Josef Scherer das Leitwort für kommende Jahre.

1971 entsteht Zentrum im "Sonnengrund"

Das 50-jährige Bestehen konnte mit Wettkämpfen und einem Festabend gefeiert werden. Dabei wurden Josef Geiger sowie Max und Günter Siedle für ihre Mitgliedschaft seit Bestehen des Vereins geehrt. Schon 1971 entstand das Tenniszentrum im Schönenbacher "Sonnengrund". Der Sportmittelpunkt, der 1975 mit fünf Spielfeldern glänzen konnte, erwies sich als Magnet. Hinzu kam 1976 die Einweihung der Tennishalle im Sportzentrum Breg. Die Jugend wurde motiviert und die Ehefrauen erhielten ironische Verhaltensmaßregeln wie: "Machen Sie grundsätzlich für das sommerliche Wochenende keine Pläne". Nachfolger des Mediziners "Jupp" Scherer wurden Fritz Funke, Richard Stäudner, Dietrich Bär und Werner Koch. Seit 2013 leitet Klaus Rapp die Geschicke des TC.

Viel Arbeitseinsatz und ein unglaubliches Engagement der Mitglieder prägten die bisherigen 100 Jahre und zahlreiche finanzielle Mittel mussten aufgebracht werden.

Werner Koepfer feiert viele Siege auf dem Platz

Besondere Erwähnung fanden Ralf Dorer und Bernd Mark, die sich in den vergangenen 20 Jahren herausragend einsetzten. Natürlich war man auch immer wieder auf sportliche Erfolge stolz. So konnte Werner Koepfer 1973 seinen 100. Turniersieg feiern, und sein Enkel Dominik mischte 2019 bei den US-Open mit. Der "weiße Sport" fand viele Anhänger, und egal, ob man Freundschaftsspiele austrug oder bei Verbandsspielen mitmachte – sportlicher Ehrgeiz, voller Einsatz und Kameradschaft gingen Hand in Hand.

Präzise hat Dieter Meyer wichtige Stationen festgehalten, und ein ausführliches Glossar gilt als informative Ergänzung. Zur Einführung steht das Vorwort des Autors, begleitet von Grußworten des Vorsitzenden Klaus Rapp, des Präsidenten des Badischen Tennisverbandes, des Landrats Sven Hinterseh, des Bürgermeisters Josef Herdner und des Schönenbacher Ortsvorstehers Ralph Wehrle.

Nur die männliche U 14 geht aktuell an den Start

Eingeschränkt ist der derzeitige Spielbetrieb. Rigoros sind die Corona-Maßnahmen. Die Duschen sind gesperrt, Tische und Stühle dürfen nicht benutzt werden, Zuschauer sind nicht erlaubt. Punktspiele sind möglich. Derzeit geht nur die männliche U14-Jugendmannschaft an den Start und begegnet den Tennisclubs Hornberg und Südstadt Villingen.