Die Schüler versorgten mit dem großen Grill, den sie im Rahmen der Lernort-Kooperation zwischen Schule und Ausbildungsbetrieben gebaut hatten, die Gäste ihrer Präsentation mit Steak und Würstchen. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder Bote

Lernort-Kooperation: Zusammenarbeit ist beispielhaft

Furtwangen (sh). Eine lange Tradition hat die Lernort-Kooperation an der Robert-Gerwig-Schule. Bei diesen Projekten für die Metall-Klassen der Berufsschule sind es zwei wichtige Themen, die realisiert werden sollen. Zum einen wird die gute Zusammenarbeit zwischen der zuständigen Berufsschule und den ausbildenden Betrieben dokumentiert, Zum anderen ist dies für die Schüler zumeist die erste Gelegenheit, ganz eigenständig ein Projekt zu planen und zu realisieren statt beispielsweise in der Fertigung bestimmte Arbeitsabläufe kennen zu lernen.

Der Lerneffekt ist sehr hoch. In diesem Jahr waren es zwei Projekte, die hier realisiert wurden. Zum einen wurde ein so genannter Smoker gebaut, ein großer Holzkohle-Grill mit elektrischem Antrieb für den Grillspieß. Beim zweiten Vorhaben wurde etwas zum aktuellen Thema der Nachhaltigkeit in der Schule getan, denn hier wurde ein wiederverwendbarer Kaffeebecher entwickelt.

Beim Smoker war die Aufgabe sehr vielseitig, denn es galt, zuerst einmal den Grill selbst zu entwerfen, die geeigneten Materialien zu finden und das Ganze dann auch aufzubauen. Und schließlich musste dann auch noch der Drehspieß über einen Elektromotor angetrieben werden.

Die entsprechende Theorie und Planung wurde im ersten Schulhalbjahr entwickelt, auch die notwendigen CAD-Entwürfe am Computer wurden in dieser Zeit gefertigt. Dann ging es in die verschiedenen Betriebe. Hier mussten die Schüler eng zusammenarbeiten, um dann den Grill tatsächlich in den Lehr-Werkstätten der Industriebetriebe herstellen zu können. Hier mussten sie immer wieder feststellen, dass manches nicht passt oder nicht so realisiert werden kann, wie man es sich vorstellt.

Bei dieser Realisierung, so Fachlehrer Frank Haas, wurden zuerst einmal die elementarsten Fehler gemacht, was für die Schüler einen sehr großen Lerneffekt hatte. Weil gerade dies für diese Kooperation ganz wesentlich ist, hat Frank Haas hier einen klaren Wahlspruch: "Je mehr Fehler sie machen, desto mehr freue ich mich!"

Da dann auch der Termin der Präsentation für die Mitschüler vor der Tür stand, gab es für die jungen Konstrukteure einigen Zeitdruck. Umso größer dann natürlich die Freude, als bei der Präsentation dieser Lernort-Kooperation auf dem Pausenhof der Schule dieser Grill angeworfen wurde und die Mitschüler mit Steaks und Würstchen vom eigenen Grill versorgt werden konnten.

Im zweiten Projekt ging es um einen wiederverwendbaren Kaffeebecher. Hier mussten die Schüler zuerst den Becher entwerfen. Dabei galt es, verschiedene Dinge zu beachten, denn die Spritzgussform sollte natürlich auch am Ende den Becher problemlos auswerfen können. Auch andere kleinere Probleme wurden gefunden und gelöst.

So erreichten sie beispielsweise durch einen zusätzlichen kleinen Rand, dass die Becher problemlos gestapelt werden können, ohne sich ineinander fest zu saugen. Erfreulich war schließlich, dass die in den beteiligten Betrieben hergestellte Spritzform tatsächlich einen guten Becher als Prototypen produzierte.

Ihr Projekt ist jetzt aber noch nicht ganz abgeschlossen, denn es gilt nun in einer weiteren Arbeit, das Ergebnis noch zu optimieren, damit eine erste Serie mit bis zu 1000 Bechern produziert werden kann.