Ein Holzlager für 12 000 Festmeter wird derzeit bei Hammereisenbach eingerichtet. Im Hintergrund ist die Ruine Neufürstenberg zu sehen.Foto: Ketterer Foto: Schwarzwälder Bote

Forst: Die Stadt Vöhrenbach, der Landkreis und das Land richten einen Sammelplatz für 12 000 Festmeter ein

Ein durchaus überdimensionales Holzlager entsteht derzeit unterhalb der Gemeinschaftskläranlage Vöhrenbach/Eisenbach bei Hammereisenbach.

Vöhrenbach-Hammereisenbach. Wie Frieder Dinkelaker, Amtsleiter des Forstamtes im Landratsamt Schwarzwald-Baar auf Nachfrage ausführte, richten die Stadt Vöhrenbach, der Landkreis und das Land Baden-Württemberg hier ein Holzlager für 12 000 Festmeter ein. Das Grundstück gehört dem Land und diente schon einmal als Holzzwischenlager. Die logistischen Voraussetzungen wie Zufuhr und Abtransport, sowie Wasserbereitstellung sind deshalb ideal.

Die gigantischen Mengen Sturmholz des Orkanes "Sabine" und des Sturms "Bianca" in diesem Frühjahr seien die Gründe für die Einrichtung eines solchen Lagers. Das Holz stamme von den Kommunen im Umkreis und aus Privatwäldern. Die Stadt Vöhrenbach, wie auch die Sägewerke Dold, Buchenbach und Finkbeiner, Triberg, nutzen ebenfalls das Holzlager bei Hammereisenbach. Etwa Zweidrittel des Holzes sind bis jetzt aufgestapelt. In etwa vier Wochen, wenn mit dem Käfer zu rechnen ist, wird der Bestand beregnet. In diesem Zustand könnte das Holz etwa zwei bis drei Jahre ohne Qualitätseinbußen gelagert werden. Beabsichtigt ist, dass das Holz mindestens bis Weihnachten im Hammereisenbacher Lager bleibt.

Nach "Lothar" lagerte Holz bis zu fünf Jahre

Wie schnell das Langholz wieder abgefahren wird, hängt auch von der Entwicklung der Corona-Pandemie ab, denn das Schnittholz aus den Sägewerken kann derzeit nicht wie sonst üblich exportiert werden. Bei Sturm Lothar im Jahre 1999 wurden sogar Hölzer erst nach vier oder fünf Jahren ausgelagert.

Zu berücksichtigen ist auch, dass die Automobilfirmen ihre Produktion runtergefahren, oder ganz eingestellt haben. Holzprodukte, unter anderem Verpackungskisten, finden deshalb derzeit auch nicht wie gewohnt zu ihren Käufern. Vergleicht man die geplante Kapazität des Lagers von 12 000 Festmetern, so stellt die Holzmenge fast einen Jahreshiebsatz der Stadt Vöhrenbach dar, der in den Jahren 2013 13 500 Festmeter betrug, sowie 2014 und 2018 jeweils mit 14  500 Festmeter festgelegt wurde. Übersetzt man die Lagermenge auf Langholztransporter, die im Durchschnitt etwa 25 Festmeter mit 19 Meter langen Baumstämmen geladen haben, so entspricht das Hammereisenbacher Holzlager 480 Langholzfahrzeugen.

In eine ganz andere Dimension kommt man, wenn auf den Bau der Linachtalsperre zurückgeblickt wird. Zur Finanzierung der Linachtalsperre wurden sage und schreibe 110 000 Festmeter Holz eingeschlagen.