Sie stehen für die App "City-Hub": Priska Lust (von links), Ricco Sauter, Michael Schlageter und Bürgermeister Josef Herdner freuen sich auf viele Anwender. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Softwareunternehmen bietet mit "City Hub" neue Anwendungsmögllichkeiten

"Vorstellung der City Hub App durch Softfolio" hieß es in der Einladung zum Pressegespräch – etwas darunter vorstellen konnte man sich darunter zunächst nichts. Doch bald stellte sich ein "Aha-Effekt" ein.

Furtwangen. Ricco Sauter, Vertriebsleiter der Schramberger Softwareschmiede Digital Softfolio, zeigte gleich, worum es bei der App "City Hub" geht: Auf dem Smartphone installiert, bietet sie eine unglaubliche Vielfalt an Informationen und Möglichkeiten – zunächst beschränkt auf die Stadt oder Gemeinde, in der man sich gerade befindet.

Kaum geöffnet, stellt die App fest, dass sich der Nutzer in Furtwangen aufhält – schon war die City-Hub der Hochschulstadt auf dem Display. "Die Idee entstand tatsächlich in Schramberg, zunächst sollte man ganz einfach ohne große Umwege als Bürger Mängel im Rathaus melden können – was auch tatsächlich funktioniert. Im Laufe der Entwicklung haben sich aber immer mehr Möglichkeiten aufgetan, und wir sind dabei noch nicht am Ende", so Sauter gegenüber Bürgermeister Josef Herdner, Priska Lust vom Standesamt sowie Michael Schlageter (Bürger- und zentraler Service Stadt Furtwangen).

Mittlerweile empfiehlt der Städtetag die App, und bereits 137 der rund 1100 dort vertretenen Kommunen haben sich angeschlossen. Dadurch, dass die App grundsätzlich auf denselben Gegebenheiten basiert, ist sie verhältnismäßig preiswert. Natürlich müsse sie seitens der Stadt, ihren Geschäftsleuten und ihren Bürgern mit Leben gefüllt werden, so der Software-Spezialist. Seitens der Stadt ist man sich sicher: Noch nie war die so oft beschworene Bürgernähe tatsächlich so nah.

Direkte Verbindung zum Rathaus

Über die kostenlose Anwendung kann der Bürger mit seinem Handy direkt mit der Stadtverwaltung kommunizieren, ihr etwas mitteilen oder sich eine Information verschaffen. Beispielhaft zeigte Sauter einige Möglichkeiten auf. Ist etwa eine Parkbank defekt oder liegt in irgendeiner Ecke Abfall, braucht man nur ein Foto davon zu machen. Der Standort wird dann automatisch über GPS von der City Hub-Software erkannt und an die Stadt übermittelt. Der Eingang wird bestätigt und das Bild samt Daten an die zuständige Stelle weitergeleitet.

Auf der anderen Seite kann der Bürger oder auch der Tourist alle möglichen Informationen abrufen, wie über Wetter und Verkehr, Wander- und Radwege, Veranstaltungstermine oder auch über Unterkünfte oder die Gastronomie. Auch Informationen zu Serviceleistungen oder Sehenswürdigkeiten sind denkbar. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Ganz zu schweigen von Unterstützung und Chancen, die die Stadt mit der App dem ansässigen Handel und Gewerbe bieten könnte als echten Türöffner zum Kunden. Selbst Vereine würden auf ihre Kosten kommen und sich mit Informationen präsentieren können.

Für Bürger und Handel fallen keine Kosten an

Die Installation kostet für die Stadt eine einmalige Gebühr, dazu kommt eine monatliche Gebühr. Für Bürger, Handel und Gewerbe fallen keine Kosten an. Nicht umsonst spricht der Städtetag in Anlehnung an die digitalisierte Industrie von einem wichtigen Baustein für eine digitalisierte Gemeindeverwaltung.

Doch ganz ohne Mühen geht es dennoch nicht. Denn es liegt auch am Bürger und der Stadt selbst, die direkte Bürgerkommunikation mit Leben zu erfüllen. "Das wird eine aufregende Sache", betonte der Bürgermeister abschließend.