Ein tolles Trio tritt in der Kulturfabrik mit "Bonjour Kathrin" auf: Christoph Eisenburger, Claudia Schill und Klaus Renzel. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Kulturfabrik: Trio macht mit "Bonjour Kathrin" eine musikalische Rolle rückwärts in die fünfziger Jahre

Furtwangen. Freitag, der 13. war ein Glückstag für die Akteure, das freundliche Team der Kulturfabrik (KuFa) und das Publikum, das geradezu nach den "Fünfzigern" und der Wirtschaftswunderzeit zu lechzen schien. "Bonjour Kathrin" wurde ein Erfolg auf der ganzen Linie. Dafür sorgten drei Künstler: Claudia Schill, die alle Lebensphasen von Caterina Germaine Maria Valente und Bruder Francesco auslotete und mit viel Temperament deren Repertoire in einem passenden Querschnitt mit enormer Stimme präsentierte. An ihrer Seite: Klaus Renzel, der sich als hervorragender Musiker, exzellenter Gitarrist, Comedian und Tanzakrobat hervortat, und Christoph Eisenburger, der mit Piano oder Melodika eine beeindruckende, virtuose Klangpalette von Schlagermusik, klassischen Momenten, bis Jazz bot. Man wollte keine interpretatorische Imitation oder gar Eins-zu-eins-Umsetzung, sondern sich in offener Wiedergabe vor einer großen Künstlerin verneigen, die Generationen begeisterte, auf der Bühne mitriss und für hohe TV-Einschaltquoten sorgte. Das kam an und begeisterte die Zuhörer, die enthusiastisch mitmachten.

Erfahrungen einer Zeit des Aufbaus wurden lebendig, und erinnert wurde an Perry Como, Flower Power, Harry Belafonte, Beatles, Peter Alexander oder Ella Fitzgerald, erlebt von vielen, wie Jacques Barthillat.

Der KuFa-Chef hatte eine Wette verloren: Er glaubte nicht, dass einige Damen im Outfit (damals hieß es noch Mode) der Fünfziger erscheinen würden. Sie wurden mit einem Glas Sekt belohnt, vor allem Bärbel Schneider als Supermodel.

Was war noch en vogue? Genau: Eierlikör, serviert im Waffelbecher, mit Kaffeestreuseln dekoriert; Genuss nicht nur für gereifte Damen. Kostenlos gab es ihn vom Künstler-Trio – natürlich im Gesamtpaket mit einer CD.

Bestens präsentierten sich die drei Akteure: publikumsnah, spontan, packend und stilistisch treffend. Der Funke sprang über und entzündete das Publikum. Die Stimmung stieg von Titel zu Titel. Das Repertoire reichte von "Bonjour Kathrin" bis hin zu "Wo meine Sonne scheint", inklusive Anspielung auf Breg und Furtwangen. Gefühle wurden geweckt, und manchmal juckte es im Tanzbein. Beeindruckend waren die polyglotten, jazzigen und lyrischen Beiträge. Hits erklangen von "Allone together" über "El Cumbacero", "Quando, quando" bis hin zu "Malaguena" und "Tipitipitipso", plus Schwarzwald-Gag "Komm ein bisschen mit".