Justizminister Ulrich Goll (links) hat gestern Abend dem Furtwanger Ehrenbürger Horst Siedle die Reinhold-Maier-Nadel ans Revers geheftet. Foto: Klausner

Die Ehrung mit der Reinhold-Maier-Nadel für Horst Siedle. Herdner: Wirken möge Beispiel sein.

Furtwangen - Justizminister Ulrich Goll hat gestern Abend den Furtwanger Ehrenbürger Horst Siedle mit der liberalen Reinhold-Maier-Nadel geehrt. Die Auszeichnung würdigt das langjährige kommunalpolitische und ehrenamtliche Engagement des 72-jährigen Unternehmers.

Horst Siedle freute sich sehr über die Auszeichnung, gleichwohl hätte er sich auch einen kleineren Rahmen für die Verleihung vorstellen können. Zahlreiche Gemeinderäte, Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Vertreter von Vereinen und Verbänden und viele, vorwiegend liberale Weggefährten Siedles waren gestern in die Festhalle gekommen. Zusammen mit der Anwesenheit von Landes-Justizminister Ulrich Goll bildeten sie einen würdigen Rahmen, um eine Persönlichkeit zu ehren, die viel für Menschen in der ganzen Welt, im Land, der Region und vor allem für Furtwangen getan hat und weiter tun wird: Horst Siedle.

Bürgermeister Josef Herdner betonte: "Ihr Wirken möge ein Beispiel sein, wie ein gutes Miteinander in der Stadt gelingen kann." Mit Siedle werde eine Persönlichkeit geehrt, die in überragender Manier das öffentliche und unternehmerische Leben in Furtwangen entscheidend geprägt hat. Herdner brachte Siedle und seiner Frau Gabriele als kleines Zeichen des Dankes Blumensträuße mit.

Justizminister Ulrich Goll, der sich zunächst ins Goldene Buch der Stadt eingetragen hatte, hob die Hochschule Furtwangen als überragende Einrichtung für die Region hervor und lobte die Jugendmusikschule, denn die beiden jungen Talente Sarah Schirmaier am Klavier und Kai Vollprecht am Marimbaphon hatten gestern Abend beeindruckende musikalische Akzente gesetzt. Mehr noch freute sich der Minister, mit Horst Siedle einen Mann zu ehren, der ganz im Sinne des Namensgebers der Auszeichnung wirkt, Reinhold Maier, dem ersten Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, der den Begriff der Graswurzeldemokratie geprägt hat, sich im Kommunalen und im Ehrenamt zu engagieren. Goll skizzierte einige Eckpunkte aus Siedles Leben, der in Berlin geboren ist, 1957 nach Furtwangen in den Betrieb seiner Familie kam, später Geschäftsführer wurde eines Unternehmens mit heute rund 1100 Mitarbeitern, das Marktführer ist und seit 1977 alle Beschäftigten am Unternehmen beteiligt.

Siedle habe früh eine Heimat bei den Liberalen gefunden, trat 1968 der FDP bei, war 38 Jahre im Gemeinderat, mehrfach als Stimmenkönig, und gehörte 20 Jahre dem Kreistag an. Er ist standorttreu, ein Weltbürger, aber sein Herz gehört Furtwangen. Er habe sich an vorderster Stelle für den Erhalt des Krankenhauses eingesetzt.

Goll hob sein soziales Engagement sowie seine Unterstützung als Sponsor und Mäzen unter anderem für Vereine hervor. Und er erinnerte an die Gründung der Horst-Siedle-Stiftung sowie der Kunststiftung mit seiner Frau Gabriele. Siedle sei ein absolutes Vorbild.

Horst Siedle hob hervor, die Bürger müssten immer an vorderster Stelle stehen. Und er zeigte am Beispiel seines Einsatzes für die vor der Schließung stehende Berufsfachschule Furtwangen auf, dass sich Engagement für seine Heimatstadt lohnt. Politiker seien für die Bürger da. Sie müssten ehrlicher und glaubwürdiger sein, betonte Siedle und erhielt für seine Rede langanhaltenden Beifall.