Die drei Pavillons zeigen das SBBZ (oberer Pavillon) und die Anne-Frank-Grundschule (in den beiden unteren Pavillons). Geprüft wird nun, ob eine räumliche Zusammenlegung von SBBZ und Friedrichschule am Standort der Friedrichschule auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvoll ist. Fotos: Reutter Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Möglicher Umzug des Sonderpädagogischen Bildungszentrums in Gebäude der Friedrichschule

Der Gemeinderat beschloss eine Planung über einen möglichen Umzug des SBBZ (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum, ehemals Förderschule) an der Furtwanger Anne-Frank-Schule in das Gebäude der Friedrichschule.

Furtwangen. Gleichzeitig war dies für den Gemeinderat die Gelegenheit, deutlich darauf hinzuweisen, dass aktuell die eigentlich schon beschlossene Zusammenlegung der beiden Grundschulen Anne Frank und Friedrichschule nicht mehr geplant ist.

Im Vorfeld hatte der Gemeinderat bereits 2016 beschlossen, die weiterführenden Schulen am Standort Oberer Bühl zu konzentrieren. Im vergangenen Jahr hat der Gemeinderat nun eine Steuerungsgruppe eingerichtet, die sich ausführlich mit der Schulraumsituation befasste. Diese Steuerungsgruppe sah aktuell als einzige aktuelle Maßnahme lediglich die Möglichkeit, das SBBZ (ehemals Förderschule) vom Ilben in das Gebäude der Friedrichschule zu verlegen. Nun empfahl die Steuerungsgruppe, dass diese Möglichkeit genauer untersucht wird. So wurde nun vom Gemeinderat ein Planer beauftragt, den Raumbedarf und die Kosten zu untersuchen. Dabei wurde deutlich, dass dies keine Zusammenlegung ist, sondern das SBBZ weiterhin eine eigenständige Schule ist. Hier forderte der Gemeinderat dann auch, dass der Auftrag an den Planer genau formuliert sein solle. So soll die räumliche Situation in der Friedrichschule für diese Verlegung überprüft werden und damit zum einen der Bedarf wie auch die Kosten ermittelt werden, meinte Ulrich Mescheder (UL). Dabei dürfe man auch die Folgekosten nicht aus dem Auge verlieren.

Roland Thurner (UL) bezweifelte den Sinn dieser Zusammenlegung. Das SBBZ arbeite eng mit der Anne-Frank-Grundschule zusammen und ebenfalls mit der Werkrealschule. Hier sei die räumliche Nähe vom oberen Pavillon der Ilben-Schulen zu diesen beiden Einrichtungen von Vorteil. Man dürfe auch nicht vergessen, dass man bei einer Verlegung in die Friedrichschule die Schüler dann regelmäßig mit dem Bus in eine Sporthalle bringen muss, während sie bisher die Sporthalle am Ilben und die Jahnsporthalle zu Fuß erreichen können.

Roland Thurner ist überzeugt, dass mit einer solchen Verlegung an die Friedrichschule keinerlei Einsparung erreicht werde. Der obere Pavillon müsse weiter betrieben werden, denn hier ist die Heizung für den ganzen Schulkomplex untergebracht. Nach seiner Meinung könnte man das Geld für die Planung sparen und eher in die Sanierung der Anne-Frank-Schule investieren.

Bürgermeister Josef Herdner brachte im Gegenzug ein, dass die Heizung der Anne-Frank-Schule zwar aktuell im oberen Pavillon untergebracht ist, in nächster Zeit aber voraussichtlich erneuert werden müsse und man unter diesem Aspekt auch neue Planungen durchführen könne. Auf jeden Fall, so Ulrich Mescheder (UL), müsse sichergestellt sein, dass die Verlegung nicht noch mehr Kosten verursache, als eine Sanierung am bestehenden Standort. Gerade die Wirtschaftlichkeit sei ein wesentlicher Punkt dieser Überprüfung, erläuterte Bürgermeister Josef Herdner. Diese Planung wurde nun vom Gemeinderat auch mit einer Gegenstimme beauftragt.

Einige Zeit lang wurde intensiv diskutiert, ob man die Anne-Frank-Grundschule und die Friedrichschule zusammenlegen sollte und könnte. Dabei war auch noch nicht geklärt, an welchem der beiden vorhandenen Standorte. Bereits 2015 und 2016 hatte der Gemeinderat beschlossen, die beiden Grundschulen an einem Standort zusammenzuführen. Dafür sollte auch ein entsprechendes pädagogisches Konzept entwickelt werden. Die Zusammenlegung sollte dann zum Schuljahr 2019/2020 erfolgen. Die Steuerungsgruppe hat aber inzwischen von diesen Plänen einer Zusammenlegung der Grundschulen Abstand genommen. Dies wurde nun von Bürgermeister Josef Herdner und auch dem Gemeinderat im Zusammenhang mit den Diskussionen um die Verlegung des SBBZ noch einmal klar formuliert.

Nach den jetzigen Plänen sollen also die beiden Grundschulen eigenständig erhalten bleiben. Eigentlich sollte diese Tatsache als weiterer Satz in den aktuellen Beschluss zum SBBZ. Thomas Riesle (CDU) machte allerdings deutlich, dass es zu dieser Zusammenlegung der Grundschulen den offiziellen Beschluss des Gemeinderates von 2016 immer noch gebe. Deshalb müsse die Abkehr von dieser Zusammenlegung in einem eigenen Tagesordnungspunkt in einer der nächsten Sitzungen vom Gemeinderat offiziell beraten und beschlossen werden. Allerdings nehme der Gemeinderat, so Ulrich Mescheder (UL), dies hiermit offiziell zur Kenntnis, dass eine Zusammenlegung der Grundschulen nicht mehr in der Planung ist.

Anja Siedle (FWV) erinnerte daran, dass man als weitere Option in der Steuerungsgruppe auch die Möglichkeit ins Auge gefasst habe, die Anne-Frank-Grundschule in einigen Jahren in einem neuen Anbau bei der Werkrealschule unterzubringen. Hier könnten dann Synergien dieser beiden Schulen in einem gemeinsamen Gebäude genutzt und gleichzeitig die drei Pavillons am Ilben anderweitig verwendet werden.