Auf dem Vorplatz der Melanchton-Kirche findet eine Übergabe von Mundschutzmasken statt. Mit dabei (von links) sind Marcus Schmitt, Pfarrer Lutz Bauer, Angelica Wong, Michael und Anisa Andresen, Peter Baake und Katerina Olbrich.Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Hilfe in der Corona-Not: OHG, Fischerhof und Kindergarten Regenbogen profitieren von der Aktion

Oberes Bregtal. Selbstlose Hilfe wird von Menschen aus Hongkong gewährt. Das Ehepaar Anisa und Michael Andresen sowie Angelica Wong übergaben jüngst auf dem Platz der evangelischen Melanchton-Kirche Mundschutzmasken an das Heim Fischerhof und das Otto-Hahn-Gymnasium (OHG).

Mit dabei waren Pfarrer Lutz Bauer, Katerina Olbrich als Bezirksleiterin der Behindertenhilfe der Bruderhaus Diakonie in Vöhrenbach-Hammereisenbach, Marcel Schneider als Leiter des Bürgeramts der Stadt Furtwangen und die Kirchenältesten Hannelore Frank und Peter Baake. Zunächst verteilte Pfarrer Bauer an den Fischerhof und das OHG jeweils 50 Merkzettel über Größenangaben von Masken.

Je 200 der Masken gehen an das OHG, das wie der Fischerhof von gesetzlich auferlegten Maßnahmen betroffen ist. Das OHG soll ab Montag, 4. Mai, unter Auflagen schrittweise geöffnet werden. Dem geordneten Verhalten der Lehrer und 192 Schüler sollen die Masken dienen, die an Marcus Schneider überreicht wurden. Weitere Masken aus anderen Quellen ergänzen das Angebot.

Schüler und Lehrer sind angehalten, sich an die Vorgaben der Schulleitung zu halten. Unterschiedliche Bestimmungen regulieren den Umgang in den Klassenräumen, auf den Gängen und dem Schulgelände. Die Stadt gab den entsprechenden Anstoß.

Katerina Olbrich vom Fischerhof bestätigte, dass die Masken sowohl dem Pflegepersonal, als auch den Klienten dienen sollen, die teils zu den gefährdeten Gruppen der Corona-Krise gehören. Schon seit einigen Wochen werden Masken verwendet. Olbrich und Schneider zeigten sich dankbar für die Aktion der Hongkonger.

Papiertaschentücher können als Filter eingelegt werden

Auch an den Kindergarten Regenbogen gehen 20 Masken. Pfarrer Bauer lobte die intensive organisatorische und handwerkliche Arbeit, entstanden aus Gesprächen zwischen evangelischer Kirche und den Hongkong-Chinesen.

Die jetzt selbst hergestellten Stücke, in die ein Filter mit beispielsweise Papiertaschentüchern eingelegt werden kann, sind aus Erfahrungen in Hongkong nachempfunden. Die Stoffe stammen aus einer von Bürgermeister Josef Herdner angeregten Sammelaktion.

Die Masken sind gedämpft und sollen nochmals gewaschen werden. Die dazu gelieferten Befestigungsgummis können individuell eingefädelt werden. Anisa Andresen erlebte 2003 in Hongkong die Bedrohung durch SARS, lernte aus Erfahrungen und sieht die Gesichtsmasken als notwendiges und bewährtes Mittel, um andere und sich zu schützen.

Netzwerk soll eine Brücke zu Deutschland schlagen

Damals trugen 99 Prozent entsprechende Masken. Als chinesische Christin, die von der Rheinischen Mission geprägt ist, sieht sie Hilfe als humane Aufgabe. Neben den Masken lieferte sie Infos, wie man eine Maske richtig trägt und "Das ABC für Mundschutzmasken". In dem bislang kleinen Verein Hongkonger in Deutschland mit Sitz in Offenburg möchte sie sich für kulturellen Austausch einsetzen und eine Brücke in der Beziehung von Hongkong und Deutschland sein.

Ein Netzwerk soll entstehen, um sich gegenseitig kennen zu lernen, zu helfen und Informationen in vielen gesellschaftlichen Bereichen auszutauschen. Jeder ist eingeladen, mitzumachen.

Weitere Informationen: www.hkerinde.org