Schlangestehen heißt es in der Mensa der HFU. Im Gegensatz zum Markt für Buden erhalten aber am Ende alle ein Essen. Foto: Winter

Neue Vermieter müssen keine Stellplätze nachweisen. Bei Preisen ist auch Stadt machtlos.

Furtwangen - Bürgermeister Josef Herdner ruft die Bevölkerung dazu auf, Wohnraum für Studenten zur Verfügung zu stellen. Vermieter, die befürchten, sie müssten dann auch Parkplätze ausweisen, beruhigt er: "Wenn ein Zimmer vermietet wird, dann bekomme ich das gar nicht mit".

Erst am vergangenen Freitag sei das Thema "Studentenzimmer" auch bei einem Gespräch mit seinen Kollegen aus Gütenbach und Vöhrenbach angesprochen worden, meinte Herdner auf Anfrage. In der nächsten Ausgabe des Amtsblatts möchte er, wie angekündigt, einen entsprechenden Aufruf an Vermieter veröffentlichen.

Wegen der gebotenen Ausweisung von Stellplätzen sollten sich die Vermieter "keine großen Gedanken" machen; "das würde ich nicht verfolgen wollen", meinte der Bürgermeister vorsichtig. Viele Studenten stellten schon jetzt ihre Fahrzeuge im öffentlichen Raum, auf Straßen und Plätzen, ab.

Das sei auch kein Problem. Schwierigkeiten gebe es allerdings im Winter, wenn viel Schnee falle und die abgestellten Autos die Räumfahrzeuge behinderten.

Wenn ein Hausbesitzer sich dazu entschließe, ein Zimmer oder eine Wohnung an Studenten zu vermieten, "dann läuft das komplett an mir vorbei". Daher sei eine entsprechende Kontrolle nur mit einem riesigen Aufwand möglich. Anders sei das bei Neubauten, wo im Zuge des Genehmigungsverfahrens die Behörden den Nachweis einer bestimmten Anzahl von Stellplätzen verlangten.

Auch bei Preisen für studentische Unterkünfte sei die Stadt machtlos. Einen Mietspiegel gebe es für Furtwangen nicht, meinte Herdner. Tatsache sei, dass das Angebot an Wohnraum für Studenten in diesem Semester geringer sei als die Nachfrage.

"Einige Vermieter versuchen, in dieser Situation das Maximale herauszuholen, das ist leider so, Angebot und Nachfrage regeln den Wohnungsmarkt."

Hintergrund ist die Mieterhöhung in einem privaten Studentenwohnheim von 250 auf 300 Euro für ein kleines Einzelzimmer zu diesem Semester, auf die AStA-Mitglieder hingewiesen hatten.

Oft mit Nebenkostenpauschale

In Furtwangen werden Zimmer oft mit einer Nebenkostenpauschale, also "warm" abgerechnet. Auch wenn das nicht gerade zum Energiesparen anregt. Das sei rechtlich machbar, meinte Bürgermeister Herdner.

"Oft sind es ältere Gebäude, da sind die Leitungen nicht getrennt und auch die Ausstattung mit jeweils eigenen Zählern ist nicht gegeben". Da lasse sich dann eine separate Abrechnung nicht oder nur mit einem sehr großen Aufwand realisieren.

Zum Vorschlag des AStA, eine Broschüre zu erstellen, wo Vermietern erläutert wird, welche Einrichtung für ein Studentenzimmer wichtig ist, meinte Herder: "Wenn ich an meine eigene Studentenbude denke, muss ich da ein wenig schmunzeln."

Wer ein Zimmer angeboten bekomme, das überhaupt nicht seinen Vorstellungen entspreche, brauche es ja nicht zu nehmen. "In einer Situation, in der die Nachfrage größer ist als das Angebot, werden die Vermieter sich kaum genötigt sehen, entsprechende Investitionen in einen gewissen Standard vorzunehmen".

Vom AStA waren einige Basis-Voraussetzungen genannt worden, etwa, dass ein Zimmer abschließbar sein sollte, dass es nicht stark durch die Fenster zieht oder dass ein Internet-Anschluss vorhanden ist. Wichtig seien auch ausreichend Nasszellen oder Waschgelegenheiten.

Dazu gab Herdner zu bedenken: "Wenn die Studentenzahlen wieder zurückgehen, werden jene Vermieter die Nase vorne haben, die über eine entsprechende Zimmereinrichtung verfügen." Dem AStA der Hochschule empfahl er, bei Bedarf eine entsprechende Broschüre selbst zu erstellen.