Gemeinsam zelebrieren (von links) Martin Schäuble, Stephan Burger, Paul Demmelmair und Michel Mvonda Ndi den Gottesdienst auf dem Brend. Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Gläubige versammeln sich auf dem Brend / Eucharistie-Lehre steht im Mittelpunkt

Von Maria Kienzler

Von allen Seiten strömten Wanderer auf den Brend zum Gottesdienst im Freien. Der Schwarzwaldverein hatte Erzbischof Stephan Burger eingeladen, auf dem Hausberg von Furtwangen neben dem Aussichtsturm eine Messfeier zu zelebrieren.

Furtwangen. Stephan Burger ließ es sich nicht nehmen, vor dem Gottesdienst eine der sieben Wandergruppen zu begleiten. Er lief mit Kirchenbesuchern von der Martinskapelle zwei Kilometer durch den Wald bis auf den Berg hinauf. Doch nicht nur Wanderer hatten sich auf dem nahezu 1150 Meter hohen Gipfel versammelt, sondern auch viele Katholiken aus dem süddeutschen Raum. Manche kamen mit Autos oder mit Bussen von der Baar, von Offenburg oder vom Bodensee, weil sie den Erzbischof persönlich kennenlernen wollten.

Nach dem feierlichen Einzug mit zahlreichen Ministranten aus der Seelsorgeeinheit Bregtal, hieß Georg Keller den hohen Besuch willkommen. "Gestern hat es geregnet, heute lacht die Sonne vom Himmel, damit wir mit unserem Erzbischof auf einem der höchsten Schwarzwaldberge einen Gottesdienst feiern können", strahlte der Präsident des Schwarzwaldvereins. Er bedankte sich bei den vielen Helfern, die dafür gesorgt hatten, dass alles aufs Beste vorbereitet wurde.

Die Kolpingfamilie hatte Sitzgelegenheiten bereitgestellt und die Landfrauen den Altar mit Sonnenblumen geschmückt. "Die Kollekte ist für eine heimatpflegerische Aktion in der Umgebung bestimmt", verriet Keller. Nachdem er auch Sven Hinterseh, Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises, sowie den Landtagsabgeordneten Karl Rombach (beide CDU) begrüßt hatte, bedankte sich der Bischof für den freundlichen Empfang. "Auf diesen Schwarzwaldhöhen sind wir Gott näher und es fällt uns leichter, unser Herz für ihn zu öffnen", sagte er und eröffnete die Feier mit dem Kreuzzeichen.

Jesus bietet Gemeinschaft

Die Lesung aus dem Alten Testament trug Gudrun Haberstroh vor, die Lesung aus dem Neuen Testament Bernhard Kaltenbacher. Die Fürbitten betete Gemeindereferentin Dorothea Nopper.

In seiner Predigt ging der Erzbischof ausführlich auf das Johannes-Evangelium ein, in dem Jesus seine Jünger in der Synagoge von Kafarnaum mit dem Geheimnis der Eucharistie konfrontiert. "Jesus nennt sich Brot des Lebens, das vom Himmel herabgekommen ist", erinnerte Burger. Doch manche konnten diese Aussagen nicht fassen und wollten sie nicht glauben. Sie zogen sich zurück, dies sei der Kirchenaustritt in der damaligen Zeit gewesen. Jesus habe seine zwölf Apostel gefragt, ob sie auch gehen wollen und Petrus habe als Sprecher der anderen darauf hingewiesen, dass es keine Alternative gebe, als seinen Worten zu glauben. "Jesus stellt nicht nur die Menschen damals, sondern auch uns vor die Entscheidung, dieses große Geheimnis anzunehmen", betonte Burger.

Christus biete uns in der heiligen Kommunion seine Gemeinschaft an, wir können ihn empfangen und in jeder heiligen Messe mit ihm eins werden. Doch dies sei kein gemütliches Beisammensein, es bedeute Teilhabe an seinem Leiden und Tod, jedoch auch an seiner Auferstehung. "An der Auferstehung wollen wir gerne teilhaben, aber dem Leiden möchten wir lieber aus dem Weg gehen", zeigte der Bischof Verständnis. Aber wir müssten uns ohne Wenn und Aber entscheiden.

Mehrere Kommunionhelfer

Viele seien schon gegangen, viele haben keine Glaubenspraxis, aber andererseits sei der Glaube ein Geschenk für die Menschen, die sich öffnen. "Tauchen wir ein in das große Geheimnis der Eucharistie, das wir jetzt miteinander feiern", schloss der Bischof seine Predigt. Dann feierte er den Gottesdienst in Konzelebration mit den Geistlichen der Seelsorgeeinheit, mit dem Leiter Paul Demmelmair und dem Kooperator Martin Schäuble sowie Michel Mvonda Ndi, der derzeit die Ferienvertretung für Furtwangen und Umgebung übernommen. Die Eucharistiefeier wurde unter der Leitung von Monika Mai musikalisch umrahmt vom Musikverein Katzensteig.

Bei der Kommunion traten neben den Priestern mehrere Kommunionhelfer in Aktion, um Hunderten von Besuchern das Brot des Lebens zu reichen.

Nach dem feierlichen Gottesdienst bedankte sich Furtwangens Bürgermeister Josef Herdner bei Stephan Burger für das Fest des Glaubens, das er ermöglicht hatte. "Nach diesem Fest der Gemeinschaft, das wir miteinander feiern konnten, bitten wir Sie um den Segen Gottes für unser Wirken, damit wir gestärkt nach Hause gehen können", sagte der Schultes.

Er vergaß auch nicht, sich bei Gerhard Kienzler aus Nußbach für die Beschallung mit den Lautsprechern zu bedanken. Nach der Bitte des Bischofs um den Segen Gottes wurde die Feier mit einem Marienlied beschlossen.