Die aktuellen Haupt- und Nebengebäude der Firma IEF-Werner.Fotos: IEF-Werner GmbH Foto: IEF-Werner

Wirtschaft: IEF-Werner aus Furtwangen feiert sein 40-jähriges Bestehen / Automatisierungsspezialist

Mit spezialisierten Automatisierungssystemen wie Servopressen, Palettierern, Radmessmaschinen oder Transportsystemen ist IEF-Werner heute in vielen Branchen präsent – zum Beispiel in der Medizin-, Elektro- und Feinwerktechnik, sowie der Automobil-, Halbleiter- und Uhrenindustrie.

Furtwangen. Mit Robert Werner und zwei Mitarbeitern fängt 1980 alles an. Das kleine Ingenieurbüro entwickelt sich schnell. Von der reinen Planung und Konstruktion als Dienstleistung geht IEF-Werner schnell zum Sondermaschinenbau über. Die Produktion erfolgt erst bei externen Betrieben und schließlich ab 1983 mit 14 Mitarbeitern in der eigenen Werkstatt.

Bis 1987 hat das junge Unternehmen hauptsächlich motorisch angetriebene Lineareinheiten mit Schrittmotorsteuerung im Programm. Die inzwischen 42 Mitarbeiter entwickeln eine Linearachse mit vollständig unterstützten Führungswellen. Das erste Serienprodukt ist geboren – das Modul 105 hält sich bis heute erfolgreich am Markt. Schon recht früh, 1981, steigt auch Manfred Bär als Konstruktionsleiter ein. 1998 wird er die Geschäftsführung übernehmen.

IEF-Werner wächst

1989 zieht man mit 65 Mitarbeitern in das neue, knapp 2000 Quadratmeter große Firmengebäude in Furtwangen. Um den Bekanntheitsgrad zu steigern, verstärkt IEF-Werner seine Messepräsenz und ist nun auch in Asien aktiv. Um die nun schon 90 Mitarbeiter unterzubekommen und Platz für kommendes Wachstum zu schaffen, erweitert ein 2000 Quadratmeter großer Anbau das neue Firmengebäude.

1993 führen die Techniker das modulare posyART-System ein: Komponenten und Baugruppen werden auf Werkstückträgern über Transferstrecken transportiert, um so Montage-, Schweiß- oder Prüfstationen miteinander zu verbinden.

Zur Jahrtausendwende bietet IEF-Werner die neue Schlittengeneration profiLINE an. Die spindelgetriebene Einheit kommt dann zum Einsatz, wenn große Kräfte bei kleinem Hub und hohe Präzision gefordert sind. Das System eignet sich für Montagezellen, in denen wenig Platz vorhanden ist – eine Anforderung, die Kunden immer häufiger stellen. Es folgt die Entwicklung einer Mikromontagezelle und die Einführung einer neuen Steuerungsgeneration.

Energieeffizienz

Schon 2001 hat IEF-Werner ein Servicezentrum in Norddeutschland gegründet. 2002 baut der Automatisierer sein Servicenetz immer weiter aus, ab 2005 entstehen weitere Standorte, um Kunden noch besser unterstützen zu können. Im selben Jahr übernimmt Geschäftsführer Manfred Bär die kompletten Geschäftsanteile und ist damit Alleineigentümer. Und auch die Entwicklung steht nicht still: Auf den Markt kommen der flexible und kompakte Palettierer der Baureihe varioSTACK sowie leichte und schnelle Lineareinheiten für die Mikromontage und die Halbleiterindustrie.

In der Palettiertechnik entwickeln die Schwarzwälder 2010 den energiesparenden ecoSTACK. Im Gegensatz zu anderen Systemen kommt dieser komplett ohne kostenintensive Druckluft aus. Weitere Energie spart die Maschine ein, indem sie Komponenten, die aktuell nicht benötigt werden, automatisch abschaltet.

Die aiPRESS kommt Ein Meilenstein in der Firmengeschichte ist die Entwicklung der Servopressen-Generation aiPRESS, die der Automatisierer 2012 einführt. IEF-Werner verbucht mit seinen nun schon 125 Mitarbeitern schnell erste Erfolge mit dieser zukunftsweisenden Lösung, mit der sich hochgenaue Fügeprozesse automatisch durchführen lassen. Die aiPRESS eignet sich sowohl für die Einbindung in Anlagen als auch für die Verwendung als Stand-Alone-System.

Zwei Jahre später belegen die Schwarzwälder mit dieser Baureihe den zweiten Platz beim handling award 2014, der auf der internationalen Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung MOTEK in Stuttgart verliehen wird. Die Fachjury überzeugte die hochgenaue und zugleich energieeffiziente Arbeitsweise der aiPRESS.

Kundenorientierung

Um in einer zukunftsweisenden Branche wie der Automatisierungstechnik immer auf dem neuesten Stand zu sein, investiere man bei IEF-Werner viel Zeit und Geld in Forschung und Entwicklung. So orientiere sich der schwarzwälder Betrieb bei der Entstehung neuer Produkte besonders an den Bedürfnissen seiner Kunden. Immer wichtiger werde es, die Systeme für deren Aufgaben maßschneidern zu können. Dafür sorge nicht nur Know-How sondern vor allem der modulare Aufbau der Anlagen.

2016 steigt die Mitarbeiterzahl auf 146. Alleininhaber Manfred Bär verkauft 75 Prozent der IEF-Werner GmbH an die Indus Holding AG in Bergisch Gladbach. Bär erhofft sich, mit Hilfe der Beteiligungsgesellschaft weiter wachsen zu können. Der Plan geht auf. Im selben Jahr beginnt der Verkauf des Palettiersystems varioSTACK CF. CF steht für "Clean Factory". Damit präsentiert IEF-Werner seinen bewährten Palettierer, den er unter Beibehaltung der schnellen Taktzeiten speziell auf die Aspekte der Partikelgenerierung und der verbesserten Reinigung optimiert hat – dies zeige sich ideal für den Einsatz in Reinräumen.

2018 geht Manfred Bär in den wohlverdienten Ruhestand und übergibt das Steuer an Stefan Deck und Manfred Meyer. Für IEF-Werner arbeiten aktuell rund 170 Mitarbeiter. Die Ausbildung neuer Fachkräfte sei fester Bestandteil der Firmenphilosophie.