Die kältesten Tage fallen im Mittel auf die Zeit um den 15. Dezember und die letzte Dezemberwoche. Foto: Pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Statistik: Wieder ein extrem warmer Monat in Furtwangen / Sehr sonnig und trocken im Schwarzwald

Wieder ging in Furtwangen ein Monat mit deutlich erhöhten Temperaturen zu Ende: Der November war um 2,7 Grad zu warm. Er steht damit auf Platz sechs in der nunmehr 42-jährigen Wetterstatistik. Zugleich war es im Schwarzwald sehr sonnig und trocken.

Furtwangen. 16 Monate lang war es in Furtwangen durchgehend zu warm gewesen, wie aus der Statistik hervorgeht. Dann war der Oktober erstmals wieder mittelmäßig, und nun lag der November erneut deutlich über dem Durchschnitt.

Extrem warmer Beginn

Der Monat startete bereits extrem mild: In der Nacht zum 2. November sank die Temperatur nicht unter 10,5 Grad – ein Spitzenwert um diese Jahreszeit. Seit Beginn der Messungen im Jahr 1979 war es bisher lediglich ein einziges Mal, nämlich 2015, genauso mild gewesen.

Minusgrade zum Ende

Die Mittagstemperaturen waren hingegen in den letzten Wochen nicht ungewöhnlich. Mit 17 Grad war der 7. November der wärmste Tag des Monats. In früheren Jahren waren hingegen vereinzelt schon Tage mit knapp über 20 Grad gemessen worden. Der kälteste Novembertag war in diesem Jahr der letzte: Minus neun Grad wurden am Morgen des 30. November an der Wetterstation auf dem Kussenhof gemessen. Das war freilich eine eher mäßige Kälte; 1993 war es um diese Jahreszeit minus 17,5 Grad kalt.  

Der Herbst des Jahre 2020, der aus meteorologischer Sicht mit dem November bereits zu Ende gegangen ist, war in Furtwangen um 1,7 Grad zu warm, wie aus den Aufzeichnungen hervorgeht.

Drittwärmster Herbst

Er war damit der drittwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen vor 42 Jahren. Nur in den Jahren 2006 und 2014 war der Herbst noch etwas wärmer gewesen, 2011 lag gleichauf. Das Jahr 2020 unterdessen liegt vier Wochen vor Silvester rund 2,2 Grad im Plus und könnte damit als das bisher wärmste enden – also sogar das Rekordjahr 2003 übertreffen.

Nur wenig Regen

 Spärlich waren im November die Regenfälle. Gerade 78 Liter gingen pro Quadratmeter nieder, das war nur knapp die Hälfte des langjährigen Mittelwertes. Gleichwohl lag Furtwangen damit im Spitzenbereich von ganz Deutschland, wie aus der monatlichen Auswertung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hervorgeht: "Den insgesamt meisten Niederschlag erhielt der Schwarzwald mit örtlich bis zu 80 Litern pro Quadratmeter." 

Bundesweit an der Spitze

Alleine 35,6 Liter pro Quadratmeter, also 45 Prozent der Monatsmenge, fielen in Furtwangen am 1. November. Auch mit diesem Tageswert lag Furtwangen bundesweit fast an der Spitze: Der DWD bezifferte die größte Regenmenge in Deutschland binnen eines Tages im vergangenen Monat auf 37,1 Liter am 1. November in Baiersbronn-Mitteltal.  

Mittelmäßiger Niederschlag

Nachdem in Furtwangen der September bereits knapp und der Oktober dann deutlich überdurchschnittlich reich an Regen waren, kam nun der Herbst in der Gesamtbilanz auf einen mittelmäßigen Wert. Das Jahr 2020 allerdings liegt einen Monat vor seinem Ende noch rund sieben Prozent im Minus, was die Niederschläge betrifft.  

Sonne satt

Satt war in den letzten Wochen die Sonneneinstrahlung. Mit knapp 50 Kilowattstunden je Quadratmeter gab es im November so viel Sonne, wie zuletzt 2011. Gemessen an einem durchschnittlichen November lag der Überschuss bei 36 Prozent. Der Herbst lag insgesamt betrachtet um sieben Prozent im Plus.

Viel Solarenergie

Das Jahr 2020 hat unterdessen gerade die Summe von 1200 Kilowattstunden pro Quadratmeter überschritten; damit lag die eingestrahlte Solarenergie – meteorologisch Globalstrahlung genannt – bislang um acht Prozent über dem Normalwert.  

Furtwangen (bj). Pünktlich zum 1. Dezember kam in Furtwangen der erste Schnee – wenngleich das diesmal eher bescheidene Mengen waren, verglichen mit dem 1. Dezember 1981, als 84 Zentimeter gemessen wurden. Zum Monatsende wurde in jenem Jahr sogar eine Schneedecke von 182 Zentimetern verzeichnet.  

Regenreichste Zeit im Jahr

Die Mitteltemperatur fällt im Dezember laut langjähriger Statistik auf minus 0,8 Grad, wobei die kältesten Tage im Mittel auf die Zeit um den 15. Dezember und in die letzte Woche des Jahres fallen. Einzelwerte zwischen 17 Grad und minus 19,5 Grad wurden im Dezember schon registriert. Die Niederschläge kommen im Durchschnitt auf 218 Liter pro Quadratmeter, womit der Dezember der regenreichste Monat des Jahres ist. Entsprechend fiel auch einer der regenreichsten Tage bisher in diese Jahreszeit: Es war der 29. Dezember 2001 mit 118 Litern pro Quadratmeter.

Die Sonne erreicht aufgrund des niedrigen Sonnenstandes nur bescheidene Werte: 26 Kilowattstunden pro Quadratmeter kommen in einem durchschnittlichen Dezember zusammen.