"Schweres Wissen", nämlich Autorenexemplare von "Bregtalbahn", übergab Autor Robert Hönl (links) an den MECOB-Vorsitzenden Stefan Schonhardt (Mitte). Rechts Daniel Gotzen vom Sutton-Verlag. Foto: Schwarzwälder-Bote

Werk von Robert Hönl ab sofort erhältlich / Viele interessante historische Fotos / Von "Bähnlesclub" unterstützt

Von Siegfried Kouba

Furtwangen/Vöhrenbach. Ein neues Buch ist erschienen: Der Titel lautet schlicht "Bregtalbahn". Hinter dem über 90 Seiten umfassenden Band steht die Eisenbahn-Historie von 1891 bis zum Aus im Jahre 1972. Verfasser ist Robert Hönl, der seit 20 Jahren in Furtwangen lebt.

Er ist nicht nur Professor an der hiesigen Hochschule, sondern auch begeistertes Mitglied des "Modelleisenbahnclubs Oberes Bregtal" – kurz MECOB. In den Räumlichkeiten des Vereins in Vöhrenbach wurde die Neuerscheinung im Beisein von Gästen, Mitgliedern und dem Vertreter des Sutton-Verlages Daniel Gotzen vorgestellt.

Das Unternehmen nimmt sich neben anderen heimatgeschichtlicher Themen und im Speziellen Eisenbahnprojekten an. Als letzte Ausgabe in der Region erschien ein Buch über Donaueschingen von Willi Hönle und ein wichtiges Kapitel wurde mit der saarländischen "Köhentalbahn" aufgeschlagen. Die Wirkung dort war, dass der Betrieb fortgeführt wird.

Dies ist bei der Bregtalbahn nicht zu erwarten, denn nur noch wenig hat die Zeit überdauert wie etwa die Brücke bei Bräunlingen. Die Erinnerung soll aber aufrecht erhalten werden.

Wer den "Bregtäler" erlebte, den muss Wehmut erfassen angesichts der zahlreichen fotografischen Zeugnisse. Das Bildmaterial ist umfangreich, gut sortiert und bestens ausgewählt.

Bei der Vorstellung meinte Robert Hönl, dass nachgereichte Fotografien einen zweiten Band nahe legen. Mit dem Büchlein kann man geradezu eine Zeitreise von Furtwangen nach Donaueschingen nachvollziehen.

Qualitätsvolle Fotos von Bahnhöfen zeigen stattliche Gebäude, aber auch kleine Anlagen. Liebevoll werden die Einweihung im August 1893, Fahrkarten oder Züge aus den 1890-er Jahren, Triebwagen oder Schienenbusse dokumentiert.

Auch der "warme Abriss" des Vöhrenbacher Bahnhofs ist festgehalten. Kartenmaterial der Strecke ist ergänzend aufgezeichnet. Man darf sich in die Vielfalt hinein vertiefen und wird Wissenswertes entdecken.

Die Texte halten die Baugeschichte der Bregtalbahn, deren Entstehung, die Eröffnung und "das Ende" fest. Interessant ist der überregionale Blick unter dem Kapitel "Wie die Bahn in den Schwarzwald kam".

Robert Hönl hat sich viel Mühe gegeben, zahlreichen Schriftverkehr betrieben, umfangreich recherchiert und Gemeindregistraturen sowie das Generallandesarchiv in Karlsruhe durchstöbert.

Moralische Unterstützung und Informationen bekam er auch vom "Bähnlesclub" MECOB. So konnte Herbert Schreiber aus eigener Erfahrung über den Postbetrieb per Bahn berichten. Hönl wies darauf hin, dass die "Schwarzwaldbahn" zunächst über Furtwangen geplant war.

Erstaunlich war, dass die "Bregtalbahn" dank privater Finanzmittel recht schnell in Betrieb genommen werden konnte. Robert Hönl hofft, eine "virtuelle Reise" mit altem und aktuellen Material einem interessierten Publikum vorstellen zu können, da manche Relikte schwer auszumachen sind. Als Fazit meinte der Autor: "Schade, dass es die Bahn nicht mehr gibt!"

Auf das Werk des Professors und begeisterten Ingenieurs wird auch der "Wunderfitzkasten" des VdU mit einem eigenen Tableau aufmerksam machen. Der Technikbegeisterte ist Mitglied des MECOB. Anlässlich der Buchvorstellung machte er eine großzügige Spende an den Club. Von den 800 Exemplaren erhielt er 80 Stück als Honorar, die er an Archive, Kollegen oder Freunde verteilt.

Den Rest übergab er unter Applaus des Auditoriums an den Vorsitzenden des MECOB, Stefan Schonhardt. Dieser dankte herzlich und hofft auf frischen Aufwind, denn der Verein wird bis Ende 2014 von dem Vöhrenbacher Domizil in die Friedrichschule in Furtwangen umziehen müssen.