Camping ist beliebt. Schonach zum Beispiel hat seit Jahren gute Erfahrungen mit einem Wohnmobil-Stellplatz im Obertal (unser Bild). Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Tourismus: Neue Ferienland-Geschäftsführerin empfiehlt mehr Stellplätze für Wohnmobile

Der Tourismus-Bericht des Ferienlandes und hier speziell für die Stadt Furtwangen war Thema im Furtwanger Gemeinderat.

Furtwangen. Dazu war die neue Geschäftsführerin des Ferienlandes Lena Gerlich in den Gemeinderat gekommen. Bei den Diskussionen zeigte sich, dass man dem Rückgang bei Ferienwohnungen und Pensionen gerade auch im Bereich Camping und Wohnmobil-Stellplätze begegnen kann.

Seit 1. Juli ist Lena Gerlich neue Geschäftsführerin des Tourismus-Verbundes Ferienlandes, zu dem auch Furtwangen gehört.

Dabei wurde in der Sitzung zuerst einmal angefragt, wieso das Ferienland nach anderen Beschlüssen nun doch wieder einen Geschäftsführer eingestellt hat. Bürgermeister Herdner erläuterte, dass man eigentlich die Zukunft des Ferienlandes zusammen mit der Hochschwarzwald Tourismus GmbH (HTG) sieht. Die Verhandlungen hier kamen aber ins Stocken, nachdem der Aufsichtsratsvorsitzende der HTG plötzlich verstorben war. Nun wurde mit Lena Gerlich eine Tourismusexpertin für die Geschäftsführung gewonnen, die dann im Rahmen der HTG auch die Regionalleitung übernehmen könnte, wenn die Verhandlungen erfolgreich sind.

Bei den Übernachtungszahlen machte Lena Gerlich deutlich, dass vor allem im Bereich der Ferienwohnungen und der Pensionen Rückgänge beim Angebot zu verzeichnen sind. Immer wieder sind beispielsweise die Anbieter inzwischen älter und geben deshalb diese Tätigkeiten auf, die Quartiere stehen nicht mehr zur Verfügung. So nahmen im ganzen Ferienland von 2016 bis 2018 die Zahl der Betten in Ferienwohnungen um zehn Prozent ab, in Pensionen sogar um 40 Prozent. Entsprechend sanken in dieser Zeit dann auch die Übernachtungen von Gästen in solchen Einrichtungen. Durch Steigerungen in anderen Bereichen konnte aber dieser Rückgang wieder zu einem ganzen Teil, allerdings nicht vollständig, ausgeglichen werden.

Die Statistik zeigt aber kurioserweise trotzdem ein deutlich negatives Ergebnis für Furtwangen auf: hier müsse ein Fehler bei der Erfassung vorliegen, so Gerlich. Sie vermutet vor allem auch fehlende Meldezettel aus dem Bereich des Zeltplatzes beim Stöcklewaldturm. Man sei dabei, diesen Fehler zu korrigieren.

Eine massive Steigerung gab es dagegen bei den Übernachtungen von Reisemobil-Touristen. Innerhalb eines Jahres stieg die Zahl der Ankünfte um 36 Prozent auf rund 7000 Reisende im vergangenen Jahr. Daher waren sich auch die Gemeinderäte einig, dass man das Thema Stellplätze für Wohnmobile anpacken muss, um den Tourismus zu fördern. Den Erfolg sehe man auch in den Nachbargemeinden, die entsprechende Stellplätze vorweisen können. Furtwangen dürfe hier den Zug nicht verpassen, so Anja Siedle (FWV). Thomas Riesle (CDU) forderte auch Planungen für Campingplätze in Furtwangen und fragte aber vor allem auch nach, welche Ziele sich Lena Gerlich für das kommende Jahr setze.

Ganz wichtig sei es, so erläuterte die neue Geschäftsführerin, die Internationalisierung voranzutreiben. Denn aktuell sind es bereits sehr viele Gäste aus anderen Ländern, die hier Urlaub machen. Doch das vorliegende Material in Fremdsprachen sei nicht ausreichend.

Rainer Jung (FWV) fragte zum einen nach den Übernachtungen beim Linacher Campingplatz, die in der Statistik nicht auftauchen. Auch er forderte Standplätze für Wohnmobile. Denn bereits jetzt übernachten viele Wohnmobile im Raum Furtwangen, beispielsweise entlang der B 500. Roland Thurner schließlich wünsche sich wie dann auch weitere Vertreter des Gemeinderates (UL) eine Statistik ohne Rehaklinik Katharinenhöhe und Zeltplatz Stöcklewald, da diese beiden Einrichtungen ein ganz eigenes Klientel haben. Erst dann könne man erkennen, wie sich tatsächlich der Tourismus in Furtwangen entwickelt und wo man ansetzen kann. Nicht zuletzt wurde in diesem Zusammenhang auch die Furtwanger Tourist-Info angesprochen, die aktuell geschlossen ist. Allerdings sei die Nachfrage hier relativ gering, entsprechende Informationen könnte man problemlos auch im Rathaus vermitteln, so Bürgermeister Herdner.