Ein interessantes Unternehmerfrühstück im Bürgersaal fördert Möglichkeiten zu einvernehmlichen Lösungen in der Arbeitswelt zutage. Das Bild zeigt Referentin Silke Jäger im zwanglosen Gespräch mit Bürgermeister Josef Herdner (rechts) und heimischen Unternehmern. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Unternehmerfrühstück im Bürgersaal / Vortrag über Zertifikat

Furtwangen. Über zwanzig Mal wurde bisher das Unternehmerfrühstück angeboten. Am vergangenen Freitag trafen sich Vertreter aus Industrie, Bankwesen und Wirtschaft zum Thema "Familienbewusste Arbeitswelt" im Rathaussaal.

Bürgermeister Josef Herdner begrüßte heimische Beteiligte und Silke Jäger vom Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft, zu dem auch "familyNET" gehört. Es erteilt nach eingehender Prüfung das "Prädikat familienbewusstes Unternehmen".

Die Stadtverwaltung Furtwangen ist Vorreiter und erhielt im März 2019 das entsprechende Zertifikat. Der Schultes sprach daher eine neu gestaltete, familiengerechte Arbeitswelt und das Thema Fachkräfte an. Die Referentin machte der Industrie ein adäquates Projektangebot. Die Beratung sei kostenfrei und berücksichtige bedarfsorientierte Entwicklungen mit Maßnahmevorschlägen, zu denen auch die Erarbeitung von regionalen, flexiblen Lösungen in "emotionalen Themen" wie Kinderbetreuung und Pflege gehört. Spürbar sei, dass Doppelbelastungen Hilfe bedürfen. Ansprüche, unternehmerische Stärken und Marketingeffekte würden berücksichtigt. Zehn Handlungsfelder, wie Arbeitszeit oder Service für Familien, finden Berücksichtigung. Aktivitäten würden verbessert und weiterentwickelt, Pläne erhielten Struktur, würden organisiert und umgesetzt und schließlich geprüft und analysiert. Nach sieben Bewertungsschritten werde bei unterschiedlicher Kostenbeteiligung (Beispiel: Unternehmen bis 100 Mitarbeiter zahlen 150 Euro) das Prädikat erteilt.

Der Arbeitnehmer soll das Gefühl erhalten, dass es ihm nach Willen des Arbeitgebers gut geht. Auch in Krisen würde Hilfe angeboten, um Einklang von Familie und Beruf in gemeinsamen Lösungen zu erzielen.

In Furtwangen gäbe es ein existierendes Verständnis. Man könne attraktive Unternehmen präsentieren und selbst bei Einstellungsgesprächen unterstützend wirken, wurde in der Fragerunde deutlich. Zweifellos war: nicht alle Arbeiten können im Home-Office erledigt werden, aber Arbeitszeit, Urlaubsplanung und Hilfe bei Pflegefällen können individuell geregelt werden, auch wenn mancherlei unterschiedliche Ansprüche existieren. Pauschalregelungen müssten ausgeschlossen werden.

Der Bürgermeister betonte, dass 381 Kindergartenplätze mit breit gefächerten, flexiblen Angeboten zur Verfügung stehen, ein Sommerferienprogramm angeboten wird und Kooperation unter den Kindergärten bestehe - alles Möglichkeiten, sozial verträgliche Lösungen zu finden.