Mit herzlichem Beifall bedanken sich die Zuhörer in der Kirche St. Cyriak für ein anregendes Orgelkonzert. Foto: Hajek Foto: Schwarzwälder Bote

Orgelkonzert: Frank Rieger lässt Alt und Neu korrespondieren / Den Zuhörern gefällt’s

Furtwangen. Ein anregendes Konzertprogramm hatte der Organist und Dirigent des Furtwanger Kirchenchores Frank Rieger zusammengestellt. Er lud am Sonntag in der Pfarrkirche St. Cyriak ein zum Vergleich zwischen Barock und Gegenwart, zwischen alter und zeitgenössischer Musik. Er spiele gern auf der Furtwanger Klais-Orgel, betonte der Kirchenmusiker aus Bräunlingen bei seiner Begrüßung.

Unterschiede zwischen alter und neuer Orgelmusik

Aufmerksam verfolgten die zahlrei chen Besucher das musikalische Programm, in dem viele Parallelen, aber auch krasse Unterschiede zwischen alter und neuer Orgelmusik deutlich wurden. Mit "Variationen" von Johann Pachelbel, einer Generation vor Johann Sebastian Bach, begann Frank Rieger sein Konzert.

Das folgende Variationswerk des niederländischen Komponisten Cor Kee "Merck toch hoe Sterck" wurzelt in barocker Tradition, der Komponist des 20. Jahrhunderts begeisterte durch seinen Einfallsreichtum. Glanzvoller Höhepunkt des Konzertes war ohne Zweifel Fantasie und Fuge g-moll von Johann Sebastian Bach. Frank Rieger präsentierte eine Komposition, die weit in die Zukunft weist. Zuvor begeisterte er mit der Canzona von Bach.

Die Orgel-Trompete ersetzt in "Trumpet voluntary" von John Stanley (1712 bis 1786) das reale Instrument Trompete und imitiert deren festlichen Glanz. Es folgten wuchtige Klänge der Gegenwart mit "Tuba Tune" von Gereon Krahforst. Dieser Komponist, geboren 1973, ist Organist in Maria Laach. Der "Hamburger Totentanz" des 1942 geborenen Komponisten Guy Bovet erklang dunkel-bedrohlich.

Tanzrhythmen verdeutlichen weltlichen Ursprung

Dann wechselte Frank Rieger zu einer Tanzsuite aus dem 17. Jahrhundert, einem heiteren Gegenpol zum Totentanz. Mit vergnüglichem Schwung endete das Programm, mit einer Gigue von Pierre Cocherau (1924 bis 1984), bei der die Furtwanger Orgel ein wenig nach Kirmesorgel klang. Diese beiden Tanzrhythmen machten deutlich, dass die Orgel ihrem Ursprung nach durchaus ein weltliches Instrument war. Mit begeistertem Applaus bedankten sich die Zuhörer für die Konzertstunde.