Bärbel Bitzer (rechts) und Kerstin Rupp kreierten gemeinsam das Werk „“Babett geht zum Fest“. Foto: Vollmer

Die Fürnsalerin Bärbel Bitzer verarbeitet Textilreste zu aufwändig gestalteten Quilts. Und sie gibt ihre einzigartige Kunst gern an andere weiter.

Bärbel Bitzer gibt seit zwölf Jahren gebrauchten oder überschüssigen Stoffen eine zweite Chance. Es macht der Fürnsalerin einen Riesenspaß, Quilts zu entwerfen oder nach speziellen Wünschen und Maßen umzusetzen.

Wie bitte, Quilts? Ein Quilt besteht aus drei Lagen – dem Top mit den zusammengenähten, meist geometrischen Formen, der einfarbigen Rückseite, sowie dem Innenvlies. Diese drei Schichten werden durch Quilten, also Absteppen der Nähte miteinander verbunden.

Ihre Quilt-Karriere begann in Malawi

Jeder Quilt habe eine Geschichte sei ein Unikat und nach der Fertigstellung immer wieder eine Überraschung, sagt die Textilhandwerkerin begeistert.

Bärbel Bitzer zog vor zwei Jahren mit ihrem Mann und denHunden Sarang und Snooker in die Hohe Mauerstraße 22 nach Fürnsal. Angefangen hat ihre Quilt-Karriere in Malawi, wo ihr Mann ein medizinisches Projekt durchführte. In einem Kreis erfahrener Quilterinnen aus aller Welt wurde sie in die filigrane Kunst eingeweiht.

Raffinierte Techniken kommen zur Anwendung

Im Laufe der Zeit entwickelte sie ihren individuellen Stil. „Quilt Nostalgia von Generationen für Generationen“ nennt sie ihr kreatives Schaffen. Zu Beginn gehörten dazu Decken, die sie ihren eigenen Kindern und Enkeln zu besonderen Anlässen genäht hat und die ihr sehr am Herzen liegen. Hinzu kamen „Memory Quilts“ aus Stoffen, die geliebten Menschen gehörten, oder Quilts, in die ein Lieblings-Kleidungsstück eingearbeitet wurde. Zu diesen Arbeiten mit Erinnerungswert gesellten sich japanische Schürzen, Einkaufstaschen, einzigartige Mäntel aus verschiedenen Bezugsstoffen, Kinder- und Babyquilts zum Kuscheln oder Krabbeln.

Angeregt von den chinesischen Sternzeichen entstanden Hase, Tiger, Drachen. Zusammen mit ihrer Freundin Kerstin Rupp stellte sie das Werk „Babett geht zum Fest“ her. Das Quilt zeigt eine Schwarzwälderin mit Bergen, Tannen, Wasser und bemoosten Steinen, die zum Anfassen einladen.

Raffiniert und beeindruckend sind die vielen angewandten Techniken, die eine luftig wirkende Gestaltung ermöglicht haben.

Im gemütlichen Wohnzimmer darf jeder stöbern

Jeden Mittwoch von 10 Uhr bis 18 Uhr öffnet Bärbel Bitzer ihr gemütliches Wohnzimmer. Dort kann man stöbern und mit eigenen Textilien zum Quilten oder anderen Handarbeiten kommen. Den fruchtbaren Austausch und den Gemeinschaftsgeist, den sie in Malawi kennengelernt hat, möchte Bärbel Bitzer weiterführen und sich in lockerer Atmosphäre helfen und unterstützen

Sie steht mit Rat und Tat zur Seite und lernt gerne selbst dazu. Kleine Tipps und Tricks erleichtern und bereichern, das weiß sie.

Willkommen sind auch Personen, die einfach ein Schwätzchen halten möchten sowie pure Anfänger, die nach aufmerksamem Zuschauen vielleicht der Passion des Quiltens erliegen werden. Und natürlich Personen, die aussortierte Stoffe bringen möchten. „Ein großer Fundus an vielfältigen Stoffen zum Umnutzen und Aufwerten ist unerlässlich“, sagt die Quilterin.