Hunderte Gläubige feiern an Fronleichnam in Lützenhardt die Prozession. Foto: Maier

Zu was Lützenhardt am Fronleichnamsfest imstande ist, verdient große Anerkennung: Katholiken stemmen seit vielen Jahren eine der größten Prozessionen in der Region. Eine beispielhafte Gemeinschaftsleistung. Am Ende gingen sogar die Hostien aus.

Ein 400 Meter langer Blumenteppich will erst einmal gelegt sein. Fleißige Hände gestalteten schon ab den frühen Morgenstunden einfallsreiche Motive. „Ein enormer Aufwand“, zollen Organisatorin Hildegard Blum und Ortsvorsteher Ludwig Blum ihren Respekt. Blumen gab es dieses Jahr reichlich. „Los ging es gestern nach dem 4 Uhr-Frühstück im Café Deko Zudrell für die rund 70 Helferinnen und Helfer um 4.30 Uhr“, freute sich Team-Managerin Hildegard Blum über das sehr motivierte Helferteam. Unterstützung für den Grasteppich leistete wieder einmal Hans Bohnet mit seinem Traktor und Ladewagen.

Begleitet von Musikkapelle

Begleitet von den Klängen der Musikkapelle unter Leitung von Dietmar Harr „pilgerten“ hunderte Katholiken und auch evangelische Christen nach dem Festgottesdienst im Kurpark über die vier Altar-Stationen zur Herz-Jesu-Kirche. Kindergartenkinder streuten Blumen entlang des Prozessionsweges. An den Altären wurde um den Segen Gottes gebeten. Pfarrer Anton Romer lobte die Mühen und das investierte Herzblut des Helferteams zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen.

Hostien reichen nicht

Die Besucher waren so zahlreich gekommen, dass sogar die Hostien für die Kommunion nicht ausreichten.

Viele Besucher warfen den attraktiven Blumenteppichen bewundernde Blicke zu und zückten ihre Handys und Kameras. Pfarrer Anton Romer meinte, die Katholiken geben besonders am Fronleichnamstag Zeugnis von ihrem Glauben: „Mit Jesus gehen wir auf die Straßen.“ Romer: „Dadurch ehren wir Jesus Christus, indem wir ihn in der Monstranz, dem goldenen Tragegefäß, durch die Straßen unserer Ortschaft tragen, begleitet durch Gebet, Gesang, Musik und verehrt durch wundervoll geschmückte Blumenteppiche.“ Der Pfarrer unterstrich: „Wir tun es zu seiner Ehre, zu unserem Heil und zum Heil aller Menschen!“ Denn: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort Gottes.“ An dieses alttestamentliche Zitat erinnere auch Jesus: Im Leben gehe es nicht nur um das Stillen des Hungers, sondern letztlich um das ewige Leben. Also auch Nahrung, die haltbar sei, ohne Verfallsdatum.

Bedeutung für Luftkurort

Ortsvorsteher Ludwig Blum hob die Bedeutung des Fronleichnamfestes für den Luftkurort an der Waldach hervor: „Für den Ort ist es etwas Besonderes, dass man die Tradition vor Jahren wieder aufleben lassen hat und hoffentlich auch zukünftig weiterführt.“ Dem Helferteam gebühre großer Dank. Und: „Jedes Jahr kommen sehr viele dankbare Besucher, die sich freuen, dass es so etwas noch gibt.“ Selbst Gläubige aus dem Elsass bestaunten die „Kunstwerke“. Sehr erfreulich, dass auch Gäste vom Hotel „Sommerberg“ aus Baiersbronn-Obertal mit dem Bus zur Fronleichnamsprozession nach Lützenhardt kamen und anschließend noch das Gartenparadies im „Bürgle Park“ der Familie Mezger in Salzstetten besichtigten.

Das passiert mit dem Erlös

Der Erlös des Gemeindefestes bei der Kirche kommt wie Pfarramtssekretärin Christiane Schmid bestätigt, zu 50 Prozent dem Kindergarten, zu 25 Prozent dem Missionsprojekt Arari und zu 25 Prozent der katholischen Kirchengemeinde zugute. Der Kindergarten bot eine Kinderbetreuung an.