Eine Entscheidung, ein Vollzug, eine Hoffnung – wenn der Wellendinger Gemeinderat auf Schusters Rappen innerhalb eigener Gemarkung unterwegs ist, gibt es so einiges zu sehen und zu hören.
Als eine der schönsten Gegenden präsentiert sich die Landschaft im Mai im „Länderdreieck“ von Wilflingen, Wellendingen und Frittlingen. Der Frühling ist an diesem späteren Abend zu spüren.
Knapp 600 Meter
Dies betrifft die vielfältige Natur inmitten der Wiesen, nicht jedoch den Weg zum Wannenhof, den die Ratsmitglieder unter ihre Füße nehmen. Hier ist Spätherbst. Und vor allem für Fahrradfahrer, die topfebenen Belag erwarten an manchen Stellen eine kleine Herausforderung. Deshalb soll das knapp 600 Meter lange, etwa drei Meter breite, asphaltierte Teilstück saniert werden.
Erst Kostenvoranschlag
Im Haushalt stehen dafür 100 000 Euro bereit. Um dieses Geld sinnvoll einzusetzen, schlägt Armin Klaiber vor, einen Kostenvoranschlag machen zu lassen. Am besten so, damit dieser Weg dann 50 Jahre hält, wie Bürgermeister Thomas Albrecht sagt.
Nach dem Kostenvoranschlag sind die Entscheidungsträger klüger und wissen, wie viele Meter renoviert werden können. Eventuell müsse auf bessere Teilstücke bei der Sanierung verzichtet werden, so Thomas Albrecht.
Wilflinger Anmerkung
Widerspruch vom Wilflinger Ortsvorsteher gibt es nicht, doch für Andreas Muschal ist es ärgerlich, dass dieser Weg „keinen Wilflinger und Wellendinger zusammenführt“.
Wellendinger Hinweis
Möglicherweise aber Frittlinger. Und dies sieht Armin Klaiber nach den Erfahrungen mit den vielen und langwierigen Umleitungen in der Nachbargemeinde sehr kritisch. Die zu Lasten Wellendinger Straßen und Wege gegangen seien. Eine Wiederholung lehnt das Ratsmitglied mit der klaren Ansage vehement ab.
Deshalb spricht er Richtung Schultes die Worte, auf gar keinen Fall mit Albrechts Frittlinger Amtskollegen Dominic Butz eine Umleitung auf Kosten Wellendingens zu vereinbaren bei der sich demnächst anbahnenden Baumaßnahme in Frittlingen.
Ärztliche Erkenntnisse
Erfreulich und erkenntnisreich gestaltet sich der Besuch in der Arztpraxis in Wellendingen. In den Räumlichkeiten am Schlossplatz, von der Gemeinde finanziert, bieten seit knapp zwei Wochen die promovierten Ärzte Herbert Huber, Philipp Huber und Karin Burkard Sprechstunden an.
Damit befindet sich Wellendingen nun in der bemerkenswerten Lage, in beiden Teilorten – das Ärzteteam um Herbert Huber unterhält seit etlichen Jahren eine Niederlassung in Wilflingen – Anlaufstellen zu haben. „Ein Glückszustand“, sagt Albrecht.
In den Räumlichkeiten in Wellendingen befinden sich drei Sprechzimmer und ein Labor. Es fehlen noch die Beschilderung vor dem Gebäude und Bilder in der Praxis. Dafür gibt Herbert Huber beim Gespräch mit den Gemeinderäten die wissenschaftliche Erkenntnis weiter, dass regelmäßig „ein Fingerhut“ eines französischen Rotweins aus dem Südwesten für Frauen und „zwei Fingerhüte“ für Männer durchaus gesundheitsfördernd sei.
Es goht drgega
Nicht unbedingt gesundheitsfördernd – jedenfalls nicht für Menschen mit Hang zu Bluthochdruck – war das Geschehen um das Kinderzentrum in Wellendingen. Das Gebäude ist seit mehr als zwei Jahren und zwei Monaten kinderlos. Ein Wasserschaden und weitere Malheurs zwangen zu baulichen Korrekturmaßnahmen (auf Kosten der Versicherung, wie mitgeteilt wird).
Die Kinder fanden ihre neue Heimat in Containern, die dem großen Parkplatz vor Kinderzentrum und Neuwieshalle ein anderes Aussehen verleihen. Laut Aussage der Baufirmen sei der Umzug auf Ende Juli datiert, teilt auf Nachfrage Leon Fuchs aus dem Leitungsteam des Kinderzentrums, das er zusammen mit Alexandra Conrad, Samira Friedrich und Ann-Kathrin Schnee bildet, mit.
110 + 60 + 20
Nach den Sommerferien kann sich der Wellendinger Nachwuchs in einem Gebäude wohlfühlen, das seinesgleichen sucht. Fünf Krippengruppen und fünf Kindergartengruppen bieten reichlich Platz. All dies verbunden mit Bistro und „Turnhalle“ in einer architektonisch ansprechenden und modernen Art und Weise.
Derzeit besuchen 110 Kinder die Wellendinger Einrichtung, in Wilflingen seien es 60 (dort ist der Platz somit ausgereizt). Hinzu kommt noch der Waldkindergarten auf dem alten Sportgelände des SC (20 Plätze).
Malheur mit Randsteinen
Doch nicht alles in der Gemeinde ist eitel Sonnenschein. Armin Klaiber spricht die suboptimalen straßenbaulichen Zustände im Bereich der ersten Wendeplatte in der Bahnhofstraße an.
Er regt eine Besichtigung derselben von Bürgermeister und Bauhofleiter an. Damit eine zufriedenstellende Lösung mit Blick auf die Randsteine und unsauber lenkende Lkw-Fahrer gefunden werden könne.
