Der Startschuss ist gefallen: Das Wegkreuz zwischen Friesenheim und Heiligenzell wird restauriert. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Kruzifix: Historischer Verein Mittelbaden setzt sich für Erhalt ein, 23 000 Euro kostet Restaurierung

Heiligenzell - Das Wegkreuz an der Kreisstraße zwischen Friesenheim und Heiligenzell wird restauriert. Die Kosten liegen bei 23 000 Euro. Zwei Bauabschnitte sind vorgesehen. Für den ersten Bauabschnitt, der noch in diesem Jahr erfolgen wird, sind die Kosten in Höhe von 11 000 Euro über Spenden gesichert. Weitere 12 000 Euro stehen noch aus. Der Historische Verein Mittelbaden, Regionalgruppe Geroldseckerland, bittet um Spenden, damit im Frühjahr 2021 das Kreuz feierlich der Öffentlichkeit übergeben werden kann.

Am Anfang stand der Herzenswunsch von der 89-jährigen Irmgard Müller aus Heiligenzell. Nichts wünschte sie sich 2019 sehnlicher, als die Sanierung des Wegkreuzes. Seit zehn Jahren pflegt sie den kleinen Garten am Fuße des Kreuzes und nimmt so jegliche Veränderung an dem Kulturdenkmal aus dem Jahr 1862 wahr. Mit ihrem Wunsch brachte sie Ekkehard Klem, Mitglied im Vorstand des Historischen Vereins Mittelbaden, auf den Plan. Klem kümmerte sich und nahm Bürgermeister Erik Weide, Ortsvorsteherin Brigitta Schrempp und Norbert Klein, Vorsitzender des Historischen Vereins Mittelbaden, Geroldseckerland mit ins Boot. "Der Erhalt von Wegkreuzen ist der Gemeinde Friesenheim viel wert", betonte Bürgermeister Weide, bei der öffentlichen Vorstellung der notwendigen Sanierung. Das Kreuz als Kulturdenkmal gelte es zu sichern.

Sandstein des Kreuzes ist sehr porös

An der Kreisstraße sei das Wegkreuz im Eigentum des Landratsamts anzusiedeln. Die Sanierung obliege der Gemeinde. Dem Kreis selbst sei lediglich die Verkehrssicherheitspflicht aufgetragen. Wird diese nicht erfüllt, stehe in der Regel eine Demontage, aber keine Sanierung an. In Steinmetz und Bildhauermeister Frank Rothbächer sieht der Historische Verein einen erfahrenen Restaurator an seiner Seite.

Das Kreuz befindet sich heute noch in der Originalfassung von 1862. Der Zustand des Sandsteins zeigt sich in weiten Teilen als sehr porös. Am Kreuzstamm sind erhebliche Verwitterungsspuren erkennbar. Selbst der gesamte Corpus der Christusfigur drohe zu zerbröseln. Die Verkehrssicherheit und Standfestigkeit des Kreuzes sei nur noch über eine eiserne Stütze gewährleistet. Für die Übernahme der Sanierung erhielt Klem aus dem Vorstand mit Norbert Klein sofort grünes Licht: "Wir machen das." Noch im Dezember 2019 wurde der Antrag auf eine Spende bei der Regionalstiftung der Sparkasse eingereicht. Im Januar freute sich der Historische Verein über eine Zusage.

Geschichte

Ekkehard Klem wurde zur Geschichte des Kreuzes im Archiv der Ortsverwaltung in der Jahresrechnung fündig. Aufgelistet ist im Jahr 1862 die Ausgabe an den Bildhauer Simon Friedrich in Altdorf für das Steinkruzifix. Bezahlt wurden 125 Gulden sowie 4,30 Gulden für das Aufrichten des Kreuzes.