Der Gemeinderat will die Werbetafel nur im Notfall am Lastwagen-Stellplatz sehen. Foto: Bohnert-Seidel

Gremium lehnt Verwaltungsvorschlag ab / Weitere Gespräche mit Grundstücks- eigentümern

Die Standortfrage bei der Werbetafel für die Vermarktung des neuen Industriegebiets II in Friesenheim ist noch nicht geklärt. Der Gemeinderat sprach sich gegen den von der Verwaltung vorgeschlagenen Standort am Lastwagen-Stellplatz aus.

Friesenheim. Die Gemeinde erschließt gegenwärtig das Industriegebiet II. Mittlerweile ist ein erstes Grundstück verkauft. Jetzt geht es darum, eine Fläche von knapp acht Hektar zu vermarkten. Über die Gestaltung einer Werbe- und Hinweisanlage hatte sich der Gemeinderat bereits in einer früheren Sitzung geeinigt. Hinsichtlich des Standorts waren sich die Mitglieder in einem Punkt einig – so nah wie möglich an der Bundesstraße.

Jetzt lag ein Vorschlag von der Verwaltung auf dem Tisch des Gemeinderats. Nur Grundstücke, die sich im Eigentum der Gemeinde befänden, kämen demnach für eine Aufstellung in Frage. Das seien die Grundstücke im Ziegelweg mit dem Lastwagen-Stellplatz, dem Heckenplatz und der Skater-Anlage. Gespräche mit anderen Grundstückseigentümern für einen näheren Standort seien nicht erfolgreich gewesen, erklärte Bürgermeister Erik Weide. Dass die Werbetafel dringend notwendig ist, steht für den Gemeinderat außer Frage. Allerdings plädierte Roland Herzog (CDU) für konkretere Gespräche mit Grundstückseigentümern entlang der B 3. Aus seiner Sicht stehen die Chancen auf Einigung zum Verkauf nicht schlecht. Der vorgeschlagene Standort am Lastwagen-Stellplatz sei mit 100 Metern Entfernung zu abgelegen. "Nicht an diesem Platz", sagte Herzog, und der Rat folgte einheitlich seiner Meinung. "Es gibt sicher noch Alternativen", erklärte Martin Mussler (FW).

Für diesen Standort solle die Gemeinde keine 35 000 Euro ausgeben, bemerkte Markus Rottler (SPD). Lediglich Joseph Hugelmann (GLU) empfindet jede Art von Werbetafel als Verschandelung der Landschaft.

Beispiel nehmen an Gemeinden im Umland

Zudem ist er gegen jegliche Art von Beleuchtung. "Fakt ist, dass Flächen, die sich im Eigentum der Gemeinde befinden, baurechtlich die höchste Wahrscheinlichkeit auf Genehmigung haben", sagte Bauamtsleiter Markus Reinbold.

Zu gern hätte Bürgermeister Weide an die Standortfrage einen Knopf gemacht: "2017 haben wir andere Sorgen, als uns über Baurecht Gedanken zu machen." Er habe keine Probleme damit, die Tafel groß genug zu machen, damit sie auch für jeden sichtbar ist. Sollten Gespräche mit Eigentümern nicht zu einer Einigung führen, so entschied der Rat, solle die Aufstellung auf dem Stellplatz an vorderster Linie geschehen. Zum Argument von Reinbold, der Platz sei in der Ausbauplanung, bemerkte Markus Rottler (SPD): "Dieser Platz ist sicher in 20 Jahren noch nicht gemacht." Wenn es Lahr und anderen Kommunen gelänge, ihre Werbetafeln an exponierter Stelle entlang der B 3 oder B 415 zu errichten, sollte das auch Friesenheim möglich sein, erklärte Hans-Jürgen Kopf (FW). Bei der Abstimmung lehnte das Gremium den Vorschlag der Verwaltung mit elf zu zehn Stimmen bei zwei Enthaltungen ab.