Die Bauarbeiten am Bildungszentrum sind während der Sommerferien in vollem Gange. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Infrastruktur: Zweiter Bauabschnitt soll die Weiterentwicklung zur Ganztagseinrichtung ermöglichen

Am Bildungszentrum in Friesenheim haben die Sanierungsarbeiten am Südbau begonnen. Während Schüler und Lehrerin den Ferien sind, arbeitet der Bagger.

Friesenheim. Seit vielen Jahren ist es ein geschriebenes Gesetz: Kaum sind die Schüler in den Sommerferien, ziehen die Handwerker in die Schule ein. Das Bildungszentrum in Friesenheim entpuppte sich in den vergangenen fünf Jahren als dauerhafte Riesenbaustelle.

In diesem Jahr beginnt nun der zweite Bauabschnitt, der grundlegend zur Weiterentwicklung der Realschule zur Ganztagsschule beiträgt. Dabei umfasst das größte Arbeitspensum die vorbereitenden Baumaßnahmen für den künftigen Aufzug. Alle vier Stockwerke des riesigen Gebäudekomplexes werden künftig auch für Personen mit Rollstuhl oder Behinderung zugänglich sein. Vom Keller über das Erdgeschoss bis in das erste und zweite Obergeschoss – insgesamt vier Etagen.

Aber die mit dem Aufzug in Verbindung stehenden Baumaßnahmen sind nur ein Teil des gesamten Sanierungskonzepts. Erstmals wird eine Verbindung zwischen den beiden Kellerräumen altes Schulhaus und neuer Realschulbau hergestellt. Dafür mussten mehrere Kubikmeter Erde ausgegraben und weggefahren werden.

Die positive Begleiterscheinung: Die Problematik mit dem Wasserfluss über die Rampe in die Kellerräume wird gestoppt. Der Keller im alten Schulgebäude gleicht einer ausgestorbenen Fabrikhalle. Lediglich die Stützpfeiler sind noch zu sehen. Alles zu entkernen, hat die gesamten ersten drei Wochen der Sommerferien in Anspruch genommen.

Schule entwickelt sich zur Dauerbaustelle

Der Südbau aus dem Jahr 1964 wird nun grundlegend saniert. Eine erste Sanierung und Fertigstellung erfolgte bereits zuvor mit der Einrichtung einer Lehrküche im Erdgeschoss sowie der großen Sanierung von Pausenhalle, sanitären Anlagen und der Einrichtung moderner Räume für die Schülerbetreuung oder das Rektorat der Grundschule.

900 000 Euro kostete der erste Bauabschnitt. Der zweite Bauabschnitt wird in der Summe 1,245 Millionen Euro teuer. Die Bauarbeiten sollen bis Ende des Jahres 2018 oder Januar 2019 fertiggestellt sein. Für die Einrichtung des Aufzugs hofft Kämmerer Joachim Wagner auf eine hundertprozentige Kostenübernahme in Höhe von 400 000 Euro aus Fördermitteln des Landes. Allerdings sind die Mittel an die komplette Fertigstellung und Inbetriebnahme der Anlage geknüpft.

Wenn die Maßnahme zur Weiterentwicklung abgeschlossen, wird der Sanierungsstopp nur von kurzer Dauer sein: Dringend energetisch saniert werden müssen das erste und das zweite Obergeschoss des Gebäudekomplexes. Weitere Sanierungsmaßnahmen hängen jedoch künftig von der Dringlichkeit und der kommunalen Kassenlage ab.

Bereits im Jahr 1964 ist die neue Schule in Friesenheim fertiggestellt und eingeweiht worden. Die Schüler sind damals aus dem Altbau an der Friesenheimer Hauptstraße (heute sind dort die Klassen 1 und 2 der Grundschule untergebracht) in die Friedhofstraße umgezogen. Eine erste grundlegende Sanierung erfuhr das Gebäude nach rund 50 Jahren. Jetzt wird bis zum Jahreswechsel gebaut.