feuer frei: Hoch her ging es beim ZiSch-Auftakt am Montag in Dornstetten. Foto: Rath

 "ZiSch" geht in nächste Runde. Tageszeitung bietet Lesestoff für alle. Zum Auftakt fliegen in Dornstetten Papierkugeln.  

Kreis Freudenstadt - Das Projekt "ZiSch – Zeitung in der Schule" ist am Montag offiziell gestartet – chaotisch und mit jeder Menge Spaß. Zum Auftakt lieferten sich Kinder und Jugendliche der Dreifürstenstein-Schule in Dornstetten eine besondere Schneeballschlacht.

So macht Schule Freude. Denn eigentlich sind Schneeball-Schlachten auf dem Schulhof streng verboten. Aber die Schule, an der rund 70 Kinder und Jugendliche unterrichtet werden, fanden einen legalen Weg: Sie verlegten das Spektakel in die Turnhalle, die Teilnehmer bewarfen sich mit Kugeln aus Zeitungspapier. Tat keinem weh, und außerdem war’s gemütlicher. Draußen herrschten knackige elf Grad Frost. Da auch der mannshohe Schneemann aus ausgedienten Zeitungen gebaut war, konnte er die Temperaturen im Gebäude gut ab. Mona Dieterle und Leonie Pfau, die das Projekt von Seiten der Volks- und Raiffeisenbanken im Kreis Freudenstadt und vom Schwarzwälder Boten aus betreuen, verfolgten das wilde Treiben sicherheitshalber aus der zweiten Reihe.

Zwar nimmt von der Schule nur die Klasse H9 am Zeitungsprojekt teil. Zum offiziellen Auftakt im Landkreis Freudenstadt durften aber alle Schüler ran. Die Gemeinschaft wird groß geschrieben an der Schule, jeder hilft jedem. Am Ende räumten alle zusammen wieder auf.

In der Klasse H9 mit ihrer Lehrerin Stefanie Bauer hat das ZiSch-Projekt bereits begonnen. Die Bandbreite der teilnehmenden Schüler ist groß: Sie sind zwischen 14 und 19 Jahre alt, ein Teil wird in der geistigen Entwicklung gefördert, andere bereiten sich auf den Hauptschulabschluss vor. Laut Lehrerin Bauer klappt das Projekt gut. Die regionale Tageszeitung biete Lesestoff für alle Interessenlage in der Klasse. "Drei Schüler fangen beim Lesen grundsätzlich mit dem Lokalsport an, ein anderer mit Schapbach", sagt Bauer.

Zeitung als Lernstoff

Über den Lesespaß hinaus erfülle die Tageszeitung einen praktischen Nutzen im Unterricht. Den angehenden Prüflingen nutze sie zur Recherche und zum Training der Textanalyse.

Kreisweis nehmen rund 20 Klassen mit zusammen mehr als 350 Schülern am ZiSch-Projekt teil. Bis 23. März dauert das Projekt diesmal. Die Kinder und Jugendlichen der Klassenstufen sieben bis elf lernen dabei nicht nur das Medium Tageszeitung kennen – wahlweise in gedruckter oder in digitaler Form. Sie befassen sich im Unterricht darüber hinaus mit den Aufgaben klassischer Medien, den journalistischen Darstellungsformen und deren Zweck, der Arbeit von Redakteuren und Reportern, der Recherche und dem Unterschied zwischen Fakten und Meinungen. Darüber hinaus sollen die Schüler selbst Artikel verfassen. Die Unterrichtsmaterialien und das pädagogische Konzept stammen vom medienpädagogischen Institut Promedia Wolff. Gefördert wird das Projekt von den Volks- und Raiffeisenbanken im Landkreis.