MädchenfußballSV Eutingen hadert mit Schiedsrichterleistung

Von Michael Stock

Hegauer FV – SV Eutingen 2:2 (0:1). Das hatte sich die Gäu-Elf am Wochenende wahrlich anders vorgestellt: Mit stolzer Brust waren die B-Juniorinnen im Oberligaspiel ins Badische gereist, um Zählbares mit nach Hause zu nehmen. Und zunächst ließ sich auch alles gut an. Unterm Strich blieben dem SVE dann allerdings statt verdienter drei Punkte "nur" ein Zähler – zum Verdruss der gesamten Mannschaft.

"Mein Team war nach dem Spiel völlig fassungslos und hat frustriert das Spielfeld verlassen", sagte Eutingens Trainer Hans Peter Müller nach der Partie. Ins Blickfeld rückte für den Coach vor allem die Schiedsrichterleistung. Der Unparteiische pfiff ein Spiel, das sich auf dem großen Kunstrasenplatz vor allem durch körperbetontes Agieren auf keinem technisch hohem Niveau beider Mannschaften auszeichnete. Die Eutingerinnen störten früh in der eigenen Hälfte und fielen durch geordneten Spielaufbau auf. Die erste Chance hatte nach fünf Minuten Caroline Müller, die mit ihrem Schuss die Hegauer Keeperin ein erstes Mal prüfte. Nur eine Zeigerumdrehung später war es Nina Notter, die zu Kollegin Isabell Schmidt-Muniz passte, diese wiederum zwei Gegnerinnen ausspielte und aus spitzem Winkel verdient zum 0:1 traf (6.). In den hinteren Reihen sorgte Torfrau Nina Baur für einen sicheren Rückhalt.

In der 30. Minute dann "der Auftritt" des Referees, der laut Müller "zum Erstaunen aller in der 30. Minute nach einem harmlosen Schubser Kjara Widmaier glatt Rot zeigte". Fortan musste der SVE in Unterzahl agieren, hielt das Spiel aber weiterhin offen; auch wenn sich der Trainer zu taktischen Umstellungen gezwungen sah und das auf Kosten von Torchancen ging.

Ein geschickter Konter der Gäste brachte die vermeintliche Vorentscheidung: Schmidt-Muniz passte mustergültig in den gegnerischen Strafraum, Caroline Müller nahm sich des Spielgeräts an und erhöhte per Flachschuss ins linke Toreck zum 0:2 (54.).

Die Hegauer setzten danach alles auf eine Karte, erhöhten den Druck und erspielten sich Möglichkeiten, ohne aber das Tor zu treffen. Zehn Minuten vor dem regulären Spielende pfiff der Schiedsrichter Elfmeter für die Gastgeber. "Zweifelhaft", befand Müller, der Anschlusstreffer war perfekt (70.).

Die Eutingerinnen verstärkten gegen Spielende ihre Abwehrarbeit und gingen härter in die Zweikämpfe. Ein Freistoß für Hegau blieb noch ohne Folgen, ein ausgeführter Eckball der Hegauer zu weit vorgerückter Nachspielzeit und der daraus resultierende Ausgleichstreffer per Kopfabnahme durch Marie Stöber machte die schon sicher geglaubten drei Punkte zunichte. "Wir hätten zwei Punkte mehr verdient gehabt", sagte Müller. Der einzige Trost, der bleibe, sei der, "dass wir den Abstand zu den Mannschaften nach hinten halten können". Mit 16 Punkten steht der SVE auf Rang sieben, vier Punkte vor dem ersten Abstiegsrang, den der SV Sand belegt – und gegen den es in zwei Wochen geht..