Arbeitslosenquote in den Kreisen Freudenstadt und Calw mit 3,6 Prozent auf dem niedrigsten Dezember-Wert seit 20 Jahren
Kreis Calw/Kreis Freudenstadt. Nach den Rückgängen der letzten drei Monate ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold zum Jahresende gestiegen. Trotzdem wertet die Agentur das als Erfolg. Der Grund: Es ist der beste Dezember-Wert seit 20 Jahren.Am Stichtag im Dezember waren in den Kreisen Freudenstadt und Calw 5254 Männer und Frauen ohne Job. Weniger Arbeitslose in einem Dezember gab es zuletzt vor 20 Jahren. Mit 157 oder 3,1 Prozent mehr als im November fiel der saisonal übliche Anstieg im Dezember deutlich geringer aus als in den Vorjahren.
Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre ist die Zahl der Erwerbslosen im Dezember um 241 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Situation am Arbeitsmarkt in den Landkreisen Calw und Freudenstadt mit einem Rückgang von 549 oder 9,5 Prozent deutlich verbessert.
Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – liegt jetzt bei 3,6 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im November. Vor einem Jahr lag sie noch bei 4,0 Prozent.
Ulrich Viertl, Leiter der Agentur für Arbeit Nagold, nannte zwei Gründe für den geringen Anstieg der Arbeitslosenquote: "Zum einen wirkt sich die gute Konjunktur aus und führt zu mehr Beschäftigung, zum anderen war die witterungsbedingte Zunahme aufgrund der milden Witterung – der erste Wintereinbruch lag nach dem Zähltag Mitte Dezember – nur sehr schwach", weiß der Agentur-Chef. Lediglich in der Forstwirtschaft habe es vereinzelt saisonübliche Einschränkungen gegeben.
Ulrich Viertl appelliert an die Betriebe des Baugewerbes, des Dachdeckerhandwerks und des Garten- und Landschaftsbaugewerbes, die Möglichkeiten des Saison-Kurzarbeitergeldes zu nutzen. "Das Saison-Kurzarbeitergeld sichert den Arbeitnehmern ihren Arbeitsplatz über die Wintermonate und den Unternehmen ihr Stammpersonal. Betriebe, die es nutzen, haben weniger Probleme, ihre Fachkräfte zu halten. Sie können mit ihrem eingearbeiteten Personal bei besserem Wetter sofort wieder die Arbeit aufnehmen", sagte Ulrich Viertl.
Im Jahresdurchschnitt gab es in den Landkreisen Freudenstadt und Calw 5559 Arbeitslose, 957 oder 14,7 Prozent weniger als im Durchschnitt des Jahres 2010. "Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass sich der Aufschwung auch im nächsten Jahr weiter fortsetzen wird. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit wird sich dabei aber deutlich langsamer vollziehen als in diesem Jahr", so Viertl.
Unter den Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Nagold hat Calw mit 3,2 Prozent den besten Wert, gefolgt von Horb mit 3,3 Prozent, Nagold und Freudenstadt mit jeweils 3,7 Prozent. Schlusslicht bleibt der Bezirk Bad Wildbad mit 4,2 Prozent.
