Mitunter geht es schon mal handfest zu in dem Theaterstück "Schwarzwaldgold". Regisseur Jürgen von Bülow steht beratend zur Seite. Foto: Keck Foto: Schwarzwälder Bote

Sommertheater: Das Ensemble probt schon eifrig das neue Stück "Schwarzwaldgold" / Spielort Kienberg

Noch ist die neue Spielzeit – die 18. insgesamt – des Freudenstädter Sommertheaters im August nicht ins Blickfeld des Publikums gelangt, aber die Proben für das Stück "Schwarzwaldgold" sind im Kurhaus bereits angelaufen.

Freudenstadt. Das Ensemble ist wie jedes Mal mit Feuereifer dabei. Das Schauspiel mit lokalem Bezug ist wiederum von Jürgen von Bülow verfasst. Der Stuttgarter Theaterprofi führt erneut Regie. Als seine Assistentin fungiert Helga Dengler wie zuvor. Die Produktionsleitung ist auf Frank Gretenkort übergegangen, der in den vergangenen Spielzeiten als profilierter Darsteller in Erscheinung getreten ist. Sein Vorgänger im Amt, Thomas Fischer, steht den Theaterleuten bei Bedarf beratend zur Seite.

Die 14 Darsteller sind zum größten Teil alte Hasen im Sommertheater-Geschäft und blicken auf reichlich Erfahrung zurück. Dass sie sich immer wieder für das besondere Freudenstädter Tourismus-Ereignis engagieren lassen, ringt Jürgen von Bülow höchsten Respekt ab. Bedeutet ihr Einsatz doch auch, dass sie für die rund 40 Proben an den Wochenenden bis zu den Aufführungen vom 4. bis 22. August manch andere private Planung zurückstellen müssen. Für Uwe Kotschner, der einen weiten Anfahrtsweg zurücklegen muss, ist das kein Problem: "Das Spielen in der tollen Truppe macht wirklich Spaß, und das ist die Mühe wert." Freudenstadt Tourismus ist federführend für die Produktion. Tourismusdirektor Michael Krause freut sich darüber, dass Jürgen von Bülow bereits zum dritten Mal die Geschichte verfasst und die Spielleitung übernommen hat.

"Schwarzwaldgold" spielt in Freudenstadt im Jahr 1818. Seit Jahren müssen sich die Bewohner mit Hungersnot und Missernten herumplagen. Das "Jahr ohne Sommer" – 1816 – stürzte nach dem Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien im April 1815 auch Württemberg ins Elend. Die allgemeine Not ruft schließlich König Wilhelm I. und seine Frau Königin Katharina mit Hilfsmaßnahmen auf den Plan. Dessen ungeachtet sollen in "Schwarzwaldgold" die Erlöse aus dem Verkauf der Waldriesen Abhilfe schaffen. Aber dagegen regt sich Widerstand. Die schwierigen Verhältnisse bedrohen auch den familiären Zusammenhalt. Es wird viel gelacht bei den Proben, nicht allein wegen so mancher witziger Situation in der Vorlage. Auch das eine oder andere Missverständnis bei den Proben ist Anlass für entspannte Erheiterung.

Gelöste Stimmung bei den Darstellern

Regisseur von Bülow gibt Tipps, lobt gelungene Szenen, lässt dem Ensemble Spielraum und greift nur ein, wenn es aus dramaturgischen Gründen notwendig ist. Dabei macht er einen locker-gelösten Eindruck, der sich positiv auf das Personal auswirkt. Gespielt wird auf dem Areal in unmittelbarer Nähe des Friedrichsturms. Der Sommertheater-Spaziergang führt von der Bühne eins zur Bühne zwei mit einem eigens eingerichteten Wirtshaus. Zu den Mitwirkenden zählen das Ensemble mit Uwe Kotschner, Jessica Hermann, Christian Eckel, Derk Wittnebel, Uwe Nimmergut, Verena Weller, Tiziana Chiodaroli, Annette Hacker, Veronika Schnell, Kathrin Hog, Cvetka Umhofer, Mark Klimczok, Konrad Schuler, Georg Bacic sowie die Technik mit Dirk Arnold, Wolfgang Dengler, Pirmin Arnold, Nico Schwarz und Tanja Schwarz.