Glaser und andere Handwerker in Ausbaugewerken haben derzeit alle Hände voll zu tun. Foto: Heller Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Konjunkturdaten im ersten Quartal stimmen die Betriebe in der Region zuversichtlich

Das Handwerk in der Region ist gut in das neue Jahr gestartet. 72 Prozent der Ausbauhandwerker waren mit der Geschäftslage im ersten Quartal zufrieden. Umsatzschwerpunkt ist die Modernisierung von Wohngebäuden.

Region. Trotz zuletzt schwächerer Auftragseingänge und Umsätze bewerteten rund zwei Drittel der Betriebe die Geschäftslage im ersten Quartal als gut, teilt die Handwerkskammer Reutlingen mit. Nach der jüngsten Umfrage der Kammer fallen die Erwartungen für das Frühjahr zuversichtlicher aus als vor einem Jahr.

Zuwächse fallen zuletzt moderater aus

"Die Handwerkskonjunktur steht momentan auf einem soliden Fundament. Damit können wir zufrieden sein, auch wenn die Zuwächse zuletzt moderater ausgefallen sind", kommentiert Kammerpräsident Harald Herrmann die Umfrageergebnisse. Rund 30 Prozent der Betriebe in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb verzeichneten mehr Bestellungen in den ersten drei Monaten des Jahres. Dies sei ein Plus von drei Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Da gleichzeitig die Zahl derer, die weniger Neuaufträge erhielten, stärker zunahm, fällt der Saldo auf plus 1,9 Prozentpunkte (Vorjahr: plus 4,8 Prozentpunkte), so die Handwerkskammer.

Dennoch sei das Auftragspolster nochmals angewachsen. Der durchschnittliche Bestand über alle Branchen hinweg betrage gut zehn Wochen, rund eine Woche mehr als vor zwölf Monaten. Mit rund 15 Wochen lägen das Bauhauptgewerbe und die Ausbauhandwerker – letztere mit einer Zunahme von fünf Wochen – deutlich über dem Kammerdurchschnitt.

Entsprechend hoch sei die Auslastung der Unternehmen. 27 Prozent konnten ihre Kapazitäten im Winterquartal vollständig nutzen, 9,3 Prozent gingen über die 100-Prozent-Marke hinaus, so das Umfrageergebnis.

Bei den gewerblichen Zulieferern arbeiteten 30 Prozent unter Volllast, in jedem siebten Metall- und Elektrobetrieb seien Überstunden die Regel gewesen. Am zufriedensten seien die Betriebe aus dem Bauhauptgewerbe mit 80 Prozent, gefolgt von den Gesundheitshandwerkern (78 Prozent) und dem Ausbaugewerbe (72 Prozent). Zwei Drittel der gewerblichen Zulieferer beurteilten die Geschäftslage mit der Note "gut". Weniger als die Hälfte der Betriebe waren es im Nahrungsmittelgewerbe (48 Prozent), bei den persönlichen Dienstleistern (47 Prozent) und im Kfz-Gewerbe (45 Prozent).

Die Frühjahrsprognose der Unternehmen falle optimistisch aus. Knapp die Hälfte der Betriebe (47 Prozent) rechnet mit einer zumindest stabilen Entwicklung, 52 Prozent gehen davon aus, dass die Geschäfte im Frühjahr anziehen. In fünf der sieben Handwerkgruppen sei die Zuversicht größer als vor einem Jahr. Den Branchenvergleich führten die Autohäuser und Kfz-Werkstätten an, von denen sich 67 Prozent optimistisch geäußert hätten. Im Bauhauptgewerbe teilen 64 Prozent der Betriebe diese Einschätzung, bei den Bäckern, Metzgern und Konditoren seien es 62 Prozent.

Die ´und 13 500 Handwerksbetriebe in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb erwirtschaften einen Umsatz von 9,7 Milliarden Euro, beschäftigen über 78 000 Mitarbeiter und bilden rund 4900 junge Menschen aus.