Soziales: 123 Personen suchen Rat

Kreis Freudenstadt. Der Verein Frauenhilfe im Landkreis Freudenstadt hat aktuell 92 Mitglieder. Allerdings braucht er Verstärkung.

Dieses Fazit zog der Vorstand in der 12. Mitgliederversammlung des Vereins im Kreishaus Freudenstadt. Vorstandsmitglied Jana Dvorak-Lansloot berichtete, dass der Personalkostenzuschuss vom Landkreis Freudenstadt erhöht wurde. Eine 60-Prozent-Personalstelle konnte damit finanziert werden.

123 Personen haben sich 2018 in der Frauenhilfe zu Themen im Zusammenhang mit erlebter Gewalt beraten lassen, davon 118 Frauen und fünf Männer, die gewalttätig geworden sind. Es gab 622 Beratungsstunden, 60 mehr als im vorigen Jahr. Dazu kamen vier Wohnungswegweisungen und 20 Anzeigen.

Am Standort Horb gab es laut Vorstand weniger Rechtsberatungen. In den Beratungen standen Gewaltthemen im Vordergrund, vor allem psychischer Gewalt, aber auch zum Thema Stalking, also penetrantem Nachstellen. Ebenso seien Finanzen und Trennungsfragen ein wichtiges Thema.

2018 wurden mehr als 2100 Ehrenamtsstunden geleistet. Das Programm " anonymisierte Spurensicherung" sei durch den häufigen Personalwechsel im Krankenhaus im Sande verlaufen. Es werden jetzt aber wieder neue Verhandlungen mit der Krankenhausverwaltung aufgenommen.

Im Anschluss gab es einen kurzen Bericht über Aktivitäten 2018. Es gab regelmäßige interne Termine wie offene Treffen, Vorstandsklausuren, Intervision, Supervision sowie interne und externe Fortbildungen. Dazu kam ein runder Tisch zu "Gewalt im sozialen Nahbereich", an dem unter anderem Vertreter von Polizei, Ordnungsämtern, Jugendamt, Erlacher Höhe und Frauenhilfe mitwirkten, berichtete der Vorstand.

Im März ging es auf Einladung von Hans-Joachim Fuchtel, CDU-Mitglied des Deutschen Bundestags, auf Exkursion nach Berlin. Im Juni war wieder das "Diner en blanc" im Kurhaus. Dann gab es im November eine Standpunkteausstellung in verschiedenen Geschäften in Freudenstadt zum Tag gegen Gewalt an Frauen.

Der Kassenbericht brachte ein kleines Minus zu Tage. Bei den Gehältern sowie den Lohn- und Nebenkosten gab es höhere Ausgaben. Der Kassenprüfer bescheinigte eine gute Führung der Finanzen. Dann gab es einen Ausblick auf die Vorstandswahl 2020. Es werden noch Frauen gesucht.

Neue Aktionen geplant

Der Ausblick auf das Jahr 2019 beinhaltet zweimal die Aktion "Mut schöpfen" in Horb und Freudenstadt, das "Diner en blanc" im Juni und im November eine Aktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Vorgesehen sind ferner Filmabende im "Subiaco"-Kino und die Neugestaltung der Homepage.

Informiert wurde außerdem über die Debatte im Kreistag über die Einrichtung eines Frauenhauses im Landkreis Freudenstadt.

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