Fachärzte referieren im Krankenhaus / Auch Medikamente können Auslöser sein

Freudenstadt. Dass Schwindel ein weit verbreitetes Beschwerdebild darstellt, zeigte sich bei einer Vortragsveranstaltung im Krankenhaus Freudenstadt mit dem Titel "Schwindel: mögliche Ursachen – mögliche Diagnostik und Therapien". Die Freudenstädter HNO-Ärzte Michael Ehrmann und Jürgen Stolper waren von der Kreisvolkshochschule zusammen mit ihrem Kollegen, Chefarzt Stephan Stolpe vom Krankenhaus Freudenstadt, als Referenten engagiert worden. Volkshochschul-Abteilungsleiterin Ursula Keck begrüßte weit über 100 Besucher in der Cafeteria des Krankenhauses. Im ersten Vortragsteil erläuterte Michael Ehrmann das menschliche Gleichgewichtssystem.

"Täglich im Stundentakt" höre er von seinen Patienten Klagen über Schwindel. Nur mit intensiven Anamnese-Gesprächen könne man der Ursache für die Beschwerden auf den Grund kommen. Für besonders hartnäckige Fälle gebe es Schwindelambulanzen. Mit dem Schwindel einher gehen häufig Begleitbeschwerden. Schmerzen gehören dazu, Migräne, Hörminderung oder auch Beklemmungsgefühle. Vorerkrankungen und bestimmte Medikamente können ebenfalls Schwindel-Auslöser sein. Zur allgemeinen Diagnostik gehören die Kontrolle von Blutdruck, Haltung und Gang sowie ein Kreislauftest. Speziell können verschiedene Koordinationsprüfungen dazu kommen. Die Fachärzte unterscheiden zwölf verschiedene Schwindelarten, wobei der Lagerungsschwindel am häufigsten auftritt. "Bewegung ist bei fast allen Störungen des Gleichgewichtsorgans die wichtigste Therapie", stellte Michael Ehrmann fest. Das Gehirn lernt über die Bewegung, dass das Drehen nicht wirklich ist. Denn Schwindel "ist eine Bewegungsillusion".

Ergänzend zu den Ausführungen des HNO-Arztes erläuterte Stephan Stolpe, wann bei Schwindel eine bildgebende Diagnose erforderlich ist. Er stelle fest: "Schwindel ist keine Krankheit, sondern ein Symptom". Der Chefarzt der Radiologie erläuterte die Möglichkeiten der MRT- oder CT-Untersuchungen zur detaillierten Darstellung der Gleichgewichtsorgane.