Gesundheit: KLF beschafft für Operationen 3D/4K-Kameratechnik

Freudenstadt. Neue Möglichkeiten für die Ärzte der Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt (KLF): René Hennig, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie und sein Team operieren jetzt mit einer neuen 3D/4K-Kameratechnik – als eine der ersten Kliniken in Baden-Württemberg.

Dabei handelt es sich um eine 3D-Bildgebung, die gegenüber dem herkömmlichen 2D-Bild wertvolle zusätzliche Informationen liefert, teilt die KLF mit. Vor allem bei der Hand-Augen-Koordination während komplexer dreidimensionaler Bewegungen wie dem Präparieren oder Nähen erweise sich die Darstellung der dritten Dimension als sehr hilfreich und ermögliche es, bei längeren Eingriffen die Konzentration hoch zu halten.

Weniger Komplikationen

Die Vorteile von 3D in der minimal-invasiven Chirurgie hinsichtlich der benötigten Zeit, Sicherheit und der OP-Ergebnisse seien bereits in zahlreichen Studien nachgewiesen worden. Für die jungen Ärzte in Weiterbildung werde der Einstieg in die Laparoskopie – Bauchspiegelung – zudem deutlich erleichtert, weil die Orientierung im Körper mit dem offenen Operieren vergleichbar ist.

Völlig neu auf dem Markt sei dabei die Kombination aus 4K und 3D. Die 4K-Auflösung unterstütze die Bildqualität mit hoher Auflösung sowie einem wesentlich breiteren Farbspektrum. Hierdurch könnten deutlich mehr Details dargestellt werden als bisher, etwa Gefäße, Nerven und anatomische Schichten.

Das neue Kamerasystem biete noch eine weiteres Besonderheit: Es ermögliche zusätzlich eine Fluoreszenzbildgebung. In den vergangenen Jahren hat diese Bildgebung an Bedeutung gewonnen. Dabei handele es sich um ein Verfahren, bei dem visualisiert werden kann, was unter normalem Weißlicht nicht sichtbar ist. Mit dieser Technologie lassen sich einige Tumorarten nachweisen und abgrenzen oder die Durchblutung von Darmnähten besser beurteilen, wodurch Komplikationen in der Chirurgie weiter reduziert werden können, so die KLF.

Die neue Bildgebungstechnologie der Firma Karl Storz aus Tuttlingen kombiniere diese drei Haupttrends des endoskopischen Markts und liefere dem Chirurgen damit wichtige Informationen auf höchstem Qualitätsniveau als Grundlage für seine Arbeit. "Wir sind sehr froh, dass wir diesen innovativen Schritt in die Zukunft der modernen Chirurgie zu diesem frühen Zeitpunkt hier in Freudenstadt machen können", so René Hennig.

Vorreiter im Land

Mit der neuen Darstellungstechnik, die bei minimal-invasiven Eingriffen genutzt werde, sei das Klinikum Freudenstadt eine der ersten Kliniken in Baden-Württemberg, die über diese Kameratechnik verfüge und stelle sich mit dieser Investition an die Spitze bei der Anwendung modernster Operationstechniken. Das minimal-invasive Spektrum am Klinikum Freudenstadt umfasst neben den Operationen an der Gallenblase und am Blinddarm - die gesamte Chirurgie des Dünn- Dick- und Enddarms, die Hernienchirurgie, die Refluxchirurgie, die Leberchirurgie, die Nebennierenchirurgie und die Magenchirurgie.