Das Organisationsteam der Feier an Heiligabend mit den beiden Vorsitzenden Silke Braun (unten rechts) und Marion Wund (oben links) vom Verein "Miteinander" Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Team von Helfern organisiert wieder besinnliche Feier an Heiligabend im Familien-Zentrum

An Heiligabend alleine im Wohnzimmer sitzen, während andere Menschen feiern? Das muss nicht sein, denn auch in diesem Jahr organisiert ein Team von Helfern im Familien-Zentrum Freudenstadt einen besinnlichen Abend in Gemeinschaft.

Freudenstadt. Bereits im zwölften Jahr gibt es in Freudenstadt das Angebot für alle, die Heiligabend nicht alleine sein wollen. Und davon gibt es viele. Von Anfang an dabei ist Silke Braun, die sich noch gut an die Anfänge der Aktion erinnern kann. Damals hieß sie noch Klumpp und saß mit ihrer Freundin Sonja Küster in einem Café zusammen. Beide waren seinerzeit Singles und dachten darüber nach, dass es sicher viele Menschen gibt, die an Heiligabend niemanden haben. Sie dachten nicht nur an Singles, sondern auch an Mitbürger, die einen nächsten Angehörigen verloren haben, geschieden oder neu in der Stadt sind. Schnell war die Idee geboren, diesen Menschen einen stimmungsvollen Abend zu bieten.

Einige Freunde der beiden Frauen erklärten sich bereit, mitzuhelfen. Die erste Feier war in einem kleinen Raum der Crossroads International Church in der Martin-Luther-Straße. "Inklusive Mitarbeiter waren wir damals etwa 15 Leute", erinnert sich Silke Braun.

Nach der zweiten Veranstaltung stellte Sonja Küster den Kontakt zum Familien-Zentrum her, wo die Organisatorinnen beste Bedingungen für ihre Veranstaltung vorfanden. "Unser Abend passt ja auch gut zum Inhalt der Arbeit im Familien-Zentrum", sagt Silke Braun.

Einige Zeit später zog Silke Braun in eine Wohngemeinschaft mit Marion Wund und Sonja Küster. Sie organisierten fortan das Treffen an Heiligabend, und das mit wachsendem Erfolg. Marion Wund ist heute noch dabei; Sonja Küster ist Missionarin in Ostafrika.

"Der Kern unserer Arbeit ist die christliche Botschaft", betont Silke Braun. Deshalb wird bei der Feier stets die Weihnachtsgeschichte verlesen. Zudem gibt es ein Programm mit Musik, einem warmen Essen, das von einer Freudenstädter Metzgerei zubereitet wird, und Beiträgen der Gäste. Am Schluss bringt ein Taxiunternehmen die Teilnehmer aus Freudenstadt sogar nach Hause.

Um die Veranstaltung zu organisieren, gibt es im Vorfeld viel zu tun, und dafür werden zahlreiche Helfer benötigt. Jedes Jahr müsse über das Fest neu nachgedacht werden, denn schließlich sei es für die Helfer keine Verpflichtung. Silke Braun freut sich, dass das Fest in diesem Jahr wieder gesichert ist. Finanziert wird es durch Spenden, denn es ist für die Gäste kostenlos.

Sieben Helfer sorgen heuer an Heiligabend ab 18 Uhr für das Wohl der Gäste. Auch Silke Braun ist mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern mit dabei. Es macht ihr nichts aus, den Abend nicht im engsten Kreis der Familie zu verbringen. Dazu gebe es auch an anderen Tagen im Jahr die Möglichkeit, sagt sie. "Der erste Feiertag ist dann unser Weihnachten."

Bis zu 40 Menschen feiern mit

Bis zu 40 Menschen kommen zum gemeinsamen Feiern. "Dann sind wir an der Kapazitätsgrenze", weiß die Organisatorin. Das Einzugsgebiet ist groß. "Es kommen auch Leute aus dem Kreis Rottweil", so Silke Braun. Das sei ein deutliches Zeichen, dass der Bedarf von Gemeinschaft an Heiligabend überall vorhanden ist. Auch Flüchtlinge und Asylbewerber, die das christliche Weihnachtsfest begehen, seien stets mit dabei. In diesem Jahr ist eine Anmeldung für das Fest an Heiligabend erforderlich, damit das Team besser planen kann (siehe Info).

Die Initiative hat jetzt übrigens einen offiziellen Status. Es wurde ein Verein gegründet, der unter dem Namen "Gemeinsam" eingetragen wurde. Die beiden Vorsitzenden sind Silke Braun und Marion Wund, zwei Frauen der ersten Stunde.