Das Team bei der Pressekonferenz (von links): Patrick Dengler, Jessica Hermann, Jürgen Zebrak, Helga Dengler, Wolfgang Dengler, Thomas Fischer, Nico Schwarz, Michael Krause, Dirk Arnold und Jürgen von Bülow. Foto: Keck

Proben für neues Stück "Auf nach Freudenstadt!" verlaufen unaufgeregt. Tragödie oder Komödie?

Freudenstadt - Vorhang auf für das diesjährige Freudenstädter Sommertheater heißt es am 31. Juli. Bis zum 18. August bietet sich von Dienstag bis Samstag Gästen und Einheimischen Gelegenheit, dem neuen Stück "Auf nach Freudenstadt!" beizuwohnen.

Nach einjähriger Pause präsentiert Freudenstadt Tourismus damit wieder einen Sommertheater-Spaziergang. Spielorte sind dieses Mal der Kurgarten und das Kurhaus. Das Buch stammt erneut von Jürgen von Bülow, der auch Regie führt.

Tragödie oder Komödie? Das ist hier die Frage. Sie treibt den renommierten Theatermann selbst um. Tatsächlich klang bei den Proben am Samstagnachmittag ein Hamlet-Motiv an. Beim Pressegespräch legte sich Jürgen von Bülow allerdings nicht fest. Jedenfalls sei das Stück dramatisch angelegt, bunt und abwechslungsreich mit emotionalen Elementen.

Im Zentrum steht eine Familie, die aus ihrer Heimat vertrieben worden ist. Sie taucht ein in die fremde Welt des Schwarzwalds. Das neu gegründete Freudenstadt lockt damit, dass "jeder, der sich ein Haus bauen will, den Bauplatz, die Steine und das Bauholz gratis bekommt".

Das Stück greift nicht nur ein epochales Geschehen auf. Seine besondere Würze bezieht es aus unverzichtbaren Attributen wie Intrigen und Mord sowie einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte.

Jürgen von Bülow sieht sein Stück als "Theater im Theater", weil es auf zwei Ebenen angesiedelt ist, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Die Verantwortlichen versprechen jedenfalls "einen Theaterabend, den man nicht so schnell vergisst".

Tourismusdirektor Michael Krause zeigte sich hoch zufrieden damit, dass Jürgen von Bülow wieder die Spielleitung übernahm und damit das "Markenzeichen Theaterspaziergang" in die Öffentlichkeit bringt. Besonders freue er sich, dass Kurhaus und -garten ins Zentrum des Spiels rückten. Regisseur von Bülow und Produktionsleiter Thomas Fischer "als Herz der Truppe" seien ein eingespieltes Team, das gewiss nichts anbrennen lasse.

Neun Stationen sind abzuwandern

Unverzichtbar sind aber auch jene Mitstreiter, die für den Rahmen sorgen, beispielsweise Regieassistentin Helga Dengler, Techniker Wolfgang Dengler, Technischer Leiter Dirk Arnold, Lichttechniker Nico Schwarz oder die musikalische Leiterin Andrea Bernhardt. Letztgenannte wird zusammen mit Patrick Dengler und Timo Letzgus historische Klänge in das Bühnengeschehen einfließen lassen.

Auch das Technische Hilfswerk (THW) ist mit seiner Fachkompetenz wieder mit von der Partie. Im Juni beginnt es mit dem Bühnenaufbau. Neun Stationen sind abzuwandern – von der Wandelhalle über den Kurgarten bis zum Großen Kursaal. Ein spektakuläres Finale ist auf der großen Wiese vorgesehen. Nach Möglichkeit soll an allen Abenden gespielt werden. Deshalb existiert auch ein Plan B, der bei Wetterunbilden zwar die Schauspieler im Regen stehen lässt, aber das Publikum trocken hält. Geprobt wird zwei- bis dreimal im Monat jeweils an den Wochenenden, weil es sich so nach Überzeugung von Jürgen von Bülow sehr viel intensiver arbeiten lässt als an Abenden.

Rund 20 Personen zählen zum Ensemble, dazu kommen situationsangepasst noch Komparsen. Die Stimmung bei den Proben sei sehr gut, heißt es. Regisseur von Bülow gibt sich nicht als harter Hund. Vielmehr lässt er seinem Personal, wo es geht, interpretatorischen Freiraum. Wenn er geduldig Handlungsanweisungen gibt, gleitet ihm schon mal ein Seufzer über die Lippen: "Ich bin froh, dass ich kein Schauspieler bin, der das alles verarbeiten muss."

Übrigens: Designerin Eva-Maria Märgner hat wie für die vorangegangenen Sommertheater erneut ein stimmungsvolles Plakat gestaltet.

Seite 2: Infos & Tickets

Tickets: Der Vorverkauf beginnt am 18. Mai. Karten gibt es in den Geschäftsstellen der Schwarzwälder Bote Medienvermarktung in Calw, Freudenstadt, Horb, Nagold, Oberndorf, Rottweil, Schramberg, St. Georgen und VS-Villingen. Die Ticket-Hotline ist unter 07423/787 90 zu erreichen, Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr, Samstag von 8 bis 12 Uhr. Online gibt es Tickets unter www.schwabo.de/tickets.

Von Dienstag, 31. Juli, bis Samstag, 4. August, von Dienstag, 7. August, bis Samstag, 11. August, sowie von Dienstag, 14. August, bis Samstag, 18. August. Das nächste Freudenstädter Sommertheater ist für das Jahr 2020 eingeplant.