In der Arkadenbuchhandlung lasen die Autoren Mario Ludwig (Zweiter von links) und Matthias Kehle (rechts) aus ihrer "Wanderbibel". Unser Bild zeigt die Mitveranstalter Kreisvolkshochschul-Direktor Sascha Falk (links) und Buchhändlerin Gudrun Krüper. Foto: Keck Foto: Schwarzwälder-Bote

Matthias Kehle und Mario Ludwig lesen in der Arkadenbuchhandlung aus ihrer "Wanderbibel"

Von Gerhard Keck

Freudenstadt. Wer es bisher noch nicht gewusst hat, erfährt es aus der auflagenstarken "Wanderbibel" von Matthias Kehle und Mario Ludwig: "Im Massenlager lassen Damen jeglichen Alters offensichtlich alle Hemmungen fallen und outen sich als Schnarcherinnen der übelsten Sorte."Das klingt ja nun gar nicht charmant, aber den beiden Autoren ist schließlich auch nicht in erster Linie daran gelegen, der weiblichen Psyche Streicheleinheiten angedeihen zu lassen. In ihrer Sammlung möchten sie vielmehr "alles über Bergwandern, Weitwandern, Nacktwandern und Stadtwandern" einer geneigten Leserschaft übermitteln.

Kreisvolkshochschul-Direktor Sascha Falk begrüßte Kehle und Ludwig in der Arkadenbuchhandlung pünktlich "zum Start der Wandersaison" und dankte für ihre Kostproben aus diesem "satirischen Wanderbuch".

Zwei Dutzend Kapitel umfasst das Werk, das dem tierischen Ernst Paroli bietet. Demnach ist Wandern nicht nur gesundheitsfördernde Freizeitbetätigung, sondern schon eine Weltanschauung. Sie wird beispielsweise unterfüttert mit einer "Kleiderordnung im Gebirge", kämpft an gegen Cellulitis und Bierbauch und übt sich in Toleranz gegenüber anderen Kulturen. Mit Letztgenannter scheinen so manche Wanderfreunde ihre liebe Not zu haben. Wie anders wäre es zu erklären, dass eine bayerische Gipfelstürmerin angesichts einer holländisch-vietnamesischen Familie "deutlich hörbar" ihrem Unmut freien Lauf lässt: "Kaaskopferte! Un a no mit Schlitzaugen, dös brauch ma da herobn net!"

Matthias Kehle, freier Journalist, Vorsitzender des baden-württembergischen Schriftstellerverbands, sowie Mario Ludwig, promovierter Biologe und Wissenschaftsautor, geben sich als überzeugte Freiluftakrobaten zu erkennen, denen nichts mehr zuwider ist als ausgelaschte Wanderwege, heillos überfüllte Touristen-Hochburgen und eine Wanderkultur, die sich in ökonomischen Interessen erschöpft. Die Blüten, die der Per-pedes-Aktionismus treibt, begießen sie mit unverhohlener Häme. Federt der italienische Wanderfreund mit Gucci-Slippern und Designerhemd über das Terrain, reißt der deutsche, ausgestattet mit allem, was der Outdoor-Shop hergibt, bierernst seine vorgegebenen Kilometer herunter. "Stockenten", als Nordic Walker verkleidet, "drehen mit heiligem Ernst ihre Runden" ohne jegliche Gemütsbewegung.

Am Mummelsee beispielsweise erwartet den Wanderer "eine Mischung aus Jahrmarkt, Panoptikum und Tollhaus". Die Busse spucken eine Masse schwäbischer Gesangsvereine aus. Die am See vorüberführende Schwarzwaldhochstraße hat sich als Biker-Eldorado einen Namen gemacht, erstürmt von "ganzkörpertätowierten Rockern mit Wehrmachtstahlhelm auf den fettigen Haaren". Darunter mischt sich der "Sugardaddy-Zahnarzt jenseits der Fünfzig", ausgestattet mit "funkelnagelneuer Harley Davidson" und in Begleitung einer "silikonverstärkten Zahnarzthelferin". Mit ihrer "Wanderbibel" belegen Kehle und Ludwig, dass eigentlich "nichts komischer", aber auch "nichts vielfältiger" ist als das Wandern.

Das Buch: Matthias Kehle/Mario Ludwig: Die Wanderbibel. Heyne Verlag München 2011. 256 Seiten Paperback. 10 Euro.

Freudenstadt. Auf Einladung des Naturheilvereins Freudenstadt referierte der Mediziner Ingo Woitzel im gut besuchten Kienbergsaal in einem Vortrag zum Thema "Borreliose behandeln mit Photonentherapie" über seine neuesten Forschungsergebnisse. Woitzel ist Arzt für Allgemeinmedizin, Umweltmedizin und Naturheilverfahren mit eigener Praxis in Pforzheim.

Woitzel stellte zunächst heraus, dass es sich bei der Borreliose um eine bakterielle Erkrankung handelt, die sowohl nach Zeckenbissen als auch durch andere Insekten wie Bremsen verursacht wird. Die Borrelien werden dem Bakterienstamm der Spirochäten zugeordnet. Die Zellen untereinander halten mittels Photonen ihren Stoffwechsel aufrecht, was aus wissenschaftlichen Untersuchungen bekannt ist. Bei der Borrelioseerkrankung kommt es zum Eindringen der Borrelioseerreger in die Zelle, und der Photonenhaushalt der Zelle minimiert sich deutlich. Aus dieser Erkenntnis entwickelte Woitzel bereits im Jahr 2000 die Photonentherapie zur Behandlung von chronischen Erkrankungen wie der Borreliose. Seitdem forscht er ständig weiter und konnte somit das Einsatzspektrum der Photonentherapie im In- und Ausland enorm erweitern.

Eine umfassende Diagnose, die auch eine eingehende Blutuntersuchung beinhaltet, ermöglicht eine individuelle, speziell auf den Patienten abgestimmte Behandlung.

Durch die Photonentherapie werden vor allem der Energiehaushalt, der Stoffwechsel und die Regeneration der Zelle positiv beeinflusst. Damit wurde eine Möglichkeit gefunden, so schwerwiegende Erkrankungen wie die Borreliose ohne den Einsatz von Antibiotika, Antimalariamitteln und Antimykotika erfolgreich zu behandeln.

Im Anschluss an den Vortrag ging der Referent auf diverse Fragen der Zuhörer ein. Von diesem Vortrag wurde eine DVD erstellt. Nähere Informationen erteilt der Naturheilverein Freudenstadt.