Stefan Haug mit dem Freudenstadt-Radio, das jetzt im Café Kuckuck steht. Foto: Bösel

Werkstatt-Meister im Besitz des Rundfunkempfängers "Freudenstadt" von Saba.

Freudenstadt - Ein Rundfunkgerät mit dem Namen der Stadt Freudenstadt. Was auf den ersten Blick kurios scheint, offenbart sich als Liebhaber-Stück mit wertiger Technik. Dieses befindet sich gerade in Betrieb im "Kuckuck" am Marktplatz.

"Ich bin jetzt seit vielen Jahren in Freudenstadt und finde es schön hier, da dachte ich, ein Radio, das eine Verbindung zur Stadt hat, ist passend", erzählt Stefan Haug. Er hat Radio- und Fernsehtechniker gelernt und ist heute Werkstatt-Meister bei der Firma Euronics Haug in Freudenstadt. "Mich faszinieren die Technik und die Möglichkeiten", sagt Haug. Das Freudenstadt-Radio hat er aus seinem privaten Besitz an den Café-Laden Kuckuck verliehen – auf unbestimmte Zeit.

"Das Gerät ist funktionsfähig, das war mir auch wichtig, denn es sollte nicht nur Dekoration sein", erzählt Stefan Haug. Erstanden hat er das Radio vor über vier Jahren auf der Internet-Auktionsplattform eBay. Allerdings kam der Verkäufer nicht aus der Gegend, was nicht verwunderlich sei, erklärt Haug, denn die Geräte seien sehr beliebt und erfolgreich gewesen und hätten deshalb ihren Weg in Haushalte in ganz Deutschland gefunden.

Die Firma Saba (Schwarzwälder Apparate-Bau-Anstalt) wurde 1835 in Villingen als Uhrenhersteller gegründet und hat ab den 20er-Jahren auf Radios umgesattelt. Besonders die Serie von elf Röhrenradios mit Städtenamen war und sei immer noch sehr beliebt, sagt Haug. Er finde immer wieder welche, die in Umlauf sind. Da es Liebhaber dafür gebe, könne man sogar noch an Ersatzteile kommen. Das Top-Modell sei "Freiburg" gewesen, "Freudenstadt" stehe auf Rang zwei. Deshalb seien diese beiden Radios auch noch am häufigsten zu finden.

Im "Kuckuck" steht jetzt sein "Saba Freudenstadt 11". Eine Besonderheit bietet es ebenfalls: das "magische Auge". Hierbei handelt es sich um ein kleines Fensterchen mit blauem Licht, das beim Einstellen des optimalen Empfangs hilft.

Was Stefan Haug an den alten Geräten mag: "Der Empfang ist stark, der Ton sehr gut, und sie laufen immer noch. Gerade heute, wo sich technisch so viel, so schnell ändert, ist es schön, das Dinge noch Bestand haben können."