Foto: Thomas Fritsch

Vom Händlervertrag bis zum Abbau der Hütten: Marktmeister Hermann John hat Fäden in der Hand.

Freudendstadt - Seit über einem  Jahrzehnt macht  Hermann John seinen Job. Er ist Marktmeister beim Freudenstädter Weihnachtsmarkt. Im Interview mit dem Schwarzwälder Boten verrät er, welche Aufgaben ein Marktmeister beim Freudenstädter Weihnachtsmarkt hat und wie es dazu kam, dass er dieses Amt übernommen hat.

Seit wann sind Sie Marktmeister des Freudenstädter Weihnachtsmarkts?

Ich habe den Posten vor gut 13 Jahren von Karl Bässler übernommen. Vor ihm war Rolf Hellstern der erste Marktmeister des Weihnachtsmarkts hier in Freudenstadt.

Wie kamen Sie dazu, diese Aufgabe zu übernehmen?

Da meine Frau seit über 20 Jahren Sekretärin beim Handels- und Gewerbeverein Freudenstadt ist, habe ich natürlich immer wieder etwas mitbekommen. Seit 23 Jahren helfe ich auch bei der Planung des Markts. So kam es dann, dass der HGV mich gefragt hat, ob ich den Job machen wolle, und ich habe zugesagt. Seither bin ich jedes Jahr hier, um zu schauen, dass alles so läuft wie es soll.

Was sind denn die Aufgaben eines Marktmeisters?

Meine Arbeit beginnt bereits bei der Planung des Markts, also: Wo stehen welche Hütten und wann werden sie aufgebaut? Die Händlerverträge schließe ich auch ab. Stehen die Hütten, dann nehme ich diese von den Händlern ab, das heißt, ich schaue unter anderem, ob die Dekoration ausreichend und weihnachtlich genug ist. Wir wollen, dass alles zusammen- und zur Atmosphäre passt. Dann muss die Verkehrssicherheit gewährleistet sein, das heißt, es muss sichergestellt werden, dass die Gänge zum Beispiel breit genug sind, sodass geräumt und gestreut werden kann, falls viel Schnee fällt. Sind die Gänge zu eng, dann kommen große Fahrzeuge nicht durch oder häufen den Schnee nur an den Seiten an, anstatt ihn aus dem Markt zu schieben. Auch der Abbau des Markts fällt in meinen Aufgabenbereich.

Und was machen Sie während des Markts?

Wenn er läuft, dann kümmere ich mich darum, dass der Betrieb funktioniert. Ich schaue zum Beispiel, dass die Stromversorgung gesichert ist. Außerdem führe ich die Verlosungen durch und gehe immer wieder für Ankündigungen auf die Bühne.

Was macht den Freudenstädter Weihnachtsmarkt für sie besonders?

Ganz klar die Zusammenarbeit hier. 75 Prozent der Holzbauten gehören dem Handels- und Gewerbeverein Freudenstadt, der diese von der Zimmerei Klumpp, einem lokalen Unternehmen, hat fertigen lassen. Jedes Jahr werden die Hütten von der Firma Klumpp auf- und abgebaut sowie gelagert. In den Hütten des HGV sind lokale Gastronomie und Händler. Elektro Kurz, ein weiteres lokales Unternehmen, sorgt für die Verkabelung der Hütten, und die Stadtwerke helfen bei der Stromverteilung auf dem Markt. Das Baubetriebsamt und das Rathaus helfen auch mit, wo sie können. Außerdem hat die neue City-Managerin Jana Bonig uns dieses Jahr unterstützt. Man kann sagen, es geht hier alles über den »kurzen Dienstweg«, Freudenstadt spielt meiner Meinung nach gut zusammen.

Warum lohnt sich der Besuch dieses Jahr?

Zum einen haben wir über 300 Weihnachtsbäume zur Dekoration auf dem Markt aufgestellt, das ist auf jeden Fall ein Hingucker. Zum anderen gibt es fünf Kunsthandwerkhütten, die regional beschickt werden. Die hatten wir zuvor nicht, und ich glaube, das gestaltet den Markt anspruchsvoller und kommt gut bei den Besuchern an.